Abenteuer "Fachwerkstatt"
Verfasst: Do 5. Jun 2014, 21:15
Serwutz,
als Mechanikus und inoffizieller Chronist des Zweizylinder Jagdgeschwaders "Bergisches Land" ist die Zeit gekommen, ein bisschen über die Geschichte des Kaufes und der weiteren Abenteuer von Pauls STen zu berichten.
Es fing also damit an, dass wir einen Nachfolger für die ehrwürdige 3VD „der Kürbis“ gesucht haben. Tiger, KTM und anderes wurde Probegefahren und ich bestand darauf, dass Paul sich mal die STen anschaut. (Kann man sich ja schönsaufen, wenn‘s gut fährt…)
Die Probefahrt vermochte zu überzeugen. Die Modelle auf dem Gebrauchtmarkt nicht unbedingt. Zuletzt fanden wir eine silberne 2011er bei einem Vertragshändler in Düsseldorf. Erste Hand knapp über 4000km gelaufen und in gutem optischen Zustand. Gekauft mit Gebrauchtfahrzeug-Garantie.
Bei der Übergabe des Briefes stellte der Verkäufer dann fest, dass die Maschine aus zweiter Hand war. Die STen war eine kurze Zeit auf Yamaha angemeldet. Unkompliziert wurde der Wertausgleich in Naturalien und Erstinspektion geleistet.
Nach ein paar Tagen fing die Ventildeckeldichtung leicht an zu schwitzen. Kann man ja bei der ersten Inspektion gleich mitmachen. Ging aber zeitlich nicht, da die Dichtung noch nicht zum Termin geliefert wurde. Also noch ein Termin. Zudem hat sich das „Klicken“ bei der Zugstufenverstellung verabschiedet. Also Nachfrage bei Yamaha Deutschland.
Bei der Abholung empfing uns ein leicht geknickter Verkäufer: Die STen hatte ein bisschen Bodenkontakt beim Abladen aus dem Transporter erhalten. Kupplungshebel, Schalthebel verbogen, ein paar Plastikteile verkratzt und der Gehäusedeckel am Schalthebel hatte eine Delle.
Wieder unkompliziert Teile getauscht und ein bisschen zusammen gelacht.
Dann kam der Termin mit der Ventildeckeldichtung. Alles gut. Vorerst. Danach ging die STen in die Vogesen mit dem TDM-Forum. Scheinbar ist ihr die Höhenluft nicht bekommen, denn ich verbrachte den späten Samstagabend damit, im Service-Manual zu suchen, wo denn bitte die Ölquelle am Ventildeckel herkommen könnte. Rückmarsch mit Ölkännchen und neuer Termin, diesmal bitte richtig machen.
Unter dem Tank sah es aus, als hätte Karl Mays „Ölprinz“ eine Zweigstelle eröffnet. Also bei der Abgabe gebeten, dort auch wieder ein bisschen Ordnung herzustellen.
Heute holen wir die STen ab. Endlich Antwort von Yamaha (der zuständige Mensch war in Urlaub) Yamaha übernimmt einen Teil der Kosten für ein neues Federbein. O.K. also aufsatteln und heimfahren. Bei der Befestigung eines kleinen Tankrucksacks haben wir zunächst festgestellt, dass es immer noch aussieht, als wäre die Exxon Valdez auf Grund gelaufen. Hmpf. Soviel also zu „Klar, machen wir sauber.“ Beim weiteren Rumwursteln mit den Riemen kam dann der Höhepunkt: Alle vier Schrauben der Motorbefestigung vorn oben waren locker. Zum Teil nur ein oder zwei Gewindegänge eingeschraubt.
Zum Glück fahre ich einen alten BMW, da ist in der Heckklappe ein 17er Schlüssel, mit dem wir die Schrauben festgezogen haben. Morgen wird die STen auseinandergenommen, sauber gemacht und alle Schrauben kontrolliert.
Die Schauben und die Halteplatte hätten sich bestimmt sehr dekorativ in Kühler oder Windschutzscheibe meines alten Beemers gemacht. Falls das Zeug nicht irgendwo im Hinterrad der STen Unheil angerichtet hätte.
Ich glaube, diese Werkstatt wird das Federbein bestimmt nicht tauschen…..es sei denn, ich stehe mit einer Pfeife in der einen und einer Axt in der anderen Hand daneben und passe auf.
„Fachwerkstätten“…. Junge Junge. Wenn man nicht alles selbst macht.
Lustigerweise hätte ich dort für 2015 wahrscheinlich eine MT-09 ohne ABS bestellt...tja, dann halt nicht.
Jetzt brauch ich 'nen
und ne Pfeife.
Glückauf
Ralf
als Mechanikus und inoffizieller Chronist des Zweizylinder Jagdgeschwaders "Bergisches Land" ist die Zeit gekommen, ein bisschen über die Geschichte des Kaufes und der weiteren Abenteuer von Pauls STen zu berichten.
Es fing also damit an, dass wir einen Nachfolger für die ehrwürdige 3VD „der Kürbis“ gesucht haben. Tiger, KTM und anderes wurde Probegefahren und ich bestand darauf, dass Paul sich mal die STen anschaut. (Kann man sich ja schönsaufen, wenn‘s gut fährt…)
Die Probefahrt vermochte zu überzeugen. Die Modelle auf dem Gebrauchtmarkt nicht unbedingt. Zuletzt fanden wir eine silberne 2011er bei einem Vertragshändler in Düsseldorf. Erste Hand knapp über 4000km gelaufen und in gutem optischen Zustand. Gekauft mit Gebrauchtfahrzeug-Garantie.
Bei der Übergabe des Briefes stellte der Verkäufer dann fest, dass die Maschine aus zweiter Hand war. Die STen war eine kurze Zeit auf Yamaha angemeldet. Unkompliziert wurde der Wertausgleich in Naturalien und Erstinspektion geleistet.
Nach ein paar Tagen fing die Ventildeckeldichtung leicht an zu schwitzen. Kann man ja bei der ersten Inspektion gleich mitmachen. Ging aber zeitlich nicht, da die Dichtung noch nicht zum Termin geliefert wurde. Also noch ein Termin. Zudem hat sich das „Klicken“ bei der Zugstufenverstellung verabschiedet. Also Nachfrage bei Yamaha Deutschland.
Bei der Abholung empfing uns ein leicht geknickter Verkäufer: Die STen hatte ein bisschen Bodenkontakt beim Abladen aus dem Transporter erhalten. Kupplungshebel, Schalthebel verbogen, ein paar Plastikteile verkratzt und der Gehäusedeckel am Schalthebel hatte eine Delle.
Wieder unkompliziert Teile getauscht und ein bisschen zusammen gelacht.
Dann kam der Termin mit der Ventildeckeldichtung. Alles gut. Vorerst. Danach ging die STen in die Vogesen mit dem TDM-Forum. Scheinbar ist ihr die Höhenluft nicht bekommen, denn ich verbrachte den späten Samstagabend damit, im Service-Manual zu suchen, wo denn bitte die Ölquelle am Ventildeckel herkommen könnte. Rückmarsch mit Ölkännchen und neuer Termin, diesmal bitte richtig machen.
Unter dem Tank sah es aus, als hätte Karl Mays „Ölprinz“ eine Zweigstelle eröffnet. Also bei der Abgabe gebeten, dort auch wieder ein bisschen Ordnung herzustellen.
Heute holen wir die STen ab. Endlich Antwort von Yamaha (der zuständige Mensch war in Urlaub) Yamaha übernimmt einen Teil der Kosten für ein neues Federbein. O.K. also aufsatteln und heimfahren. Bei der Befestigung eines kleinen Tankrucksacks haben wir zunächst festgestellt, dass es immer noch aussieht, als wäre die Exxon Valdez auf Grund gelaufen. Hmpf. Soviel also zu „Klar, machen wir sauber.“ Beim weiteren Rumwursteln mit den Riemen kam dann der Höhepunkt: Alle vier Schrauben der Motorbefestigung vorn oben waren locker. Zum Teil nur ein oder zwei Gewindegänge eingeschraubt.
Zum Glück fahre ich einen alten BMW, da ist in der Heckklappe ein 17er Schlüssel, mit dem wir die Schrauben festgezogen haben. Morgen wird die STen auseinandergenommen, sauber gemacht und alle Schrauben kontrolliert.
Die Schauben und die Halteplatte hätten sich bestimmt sehr dekorativ in Kühler oder Windschutzscheibe meines alten Beemers gemacht. Falls das Zeug nicht irgendwo im Hinterrad der STen Unheil angerichtet hätte.
Ich glaube, diese Werkstatt wird das Federbein bestimmt nicht tauschen…..es sei denn, ich stehe mit einer Pfeife in der einen und einer Axt in der anderen Hand daneben und passe auf.
„Fachwerkstätten“…. Junge Junge. Wenn man nicht alles selbst macht.

Lustigerweise hätte ich dort für 2015 wahrscheinlich eine MT-09 ohne ABS bestellt...tja, dann halt nicht.
Jetzt brauch ich 'nen

Glückauf
Ralf