XT1200Z-Forum

Moin,

seit gestern 15 Uhr läuft auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich wieder das 24h-Rennen ab. Der eine oder andere wird vielleicht nölen "langweilig", mir gefällt es jedoch, wie man dort auf der Straße Mopped fährt: Mit minimal weniger Hektik auf der Strecke als bei Superbike-Rennen einfach schön an der Grenze Runden fahren, wobei natürlich jeder für die "Goldene Schüssel" > Bol d'Or am meisten Kilometer machen möchte.
Daß nicht spazieren gefahren wird erkennt man zunächst nicht am ~ 150er Schnitt, aber daran, daß schon ein paar Motoren verraucht sind bei BMW, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Bei Nacht stelle ich mir das anstrengend vor; zum Glück hat es diesmal nicht geregnet. Schätze daß man auch kaum mehr als eine Stunde fahren kann ohne zu tanken, es ist also auch an den Boxen was los. Um 15 Uhr wird das "karierte Taschtentuch" geschwenkt, kurz nach dem entsprechenden Ereignis bei MotoGP in Aragon. Beim hiesigen Schietwetter - 10° plus Nässe - etwas zur Entspannung, auf EUROSPORT.

Grüße, Yeti.

Bin auch schon seit gestern dabei.

Seit gut einer Stunde sind sie im Ziel und die Schüssel ist überreicht. Yamaha-Nr.333 mit Florian Alt plus zwei Kollegen haben mit 718 gefahrenen Runden gewonnen, 2 Runden dahinter eine weitere R1.
Mir gefällt daran, daß es mit Motorsport zu tun hat und nicht so überreizt zugeht wie bei MotoGP. Dort hatte der von mir nicht sehr geschätzte Mark Marquez heute nach der zweiten Kurve einen Rutscher, durch seine Verzögerung fuhr Fabio Quartararo auf und flog in hohem Bogen runter; gleich danach gab Marquez Anlaß für einen weiteren Sturz, ehe er selbst das Rennen an den Boxen beendete . Ich vergleiche es mit den Autos und 24h-LaMans bzw. Nürburgring zu Formel 1: Die Atmosphäre ist weniger "giftig" und es kann noch erfolgreich geschraubt werden, wobei sich wahre Dramen abspielen. - Meine Lieblingsrennen in 2022 sind also gelaufen.

Grüße, Yeti.

Yeti hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 16:12 Seit gut einer Stunde sind sie im Ziel und die Schüssel ist überreicht. Yamaha-Nr.333 mit Florian Alt plus zwei Kollegen haben mit 718 gefahrenen Runden gewonnen, 2 Runden dahinter eine weitere R1.
Mir gefällt daran, daß es mit Motorsport zu tun hat und nicht so überreizt zugeht wie bei MotoGP. Dort hatte der von mir nicht sehr geschätzte Mark Marquez heute nach der zweiten Kurve einen Rutscher, durch seine Verzögerung fuhr Fabio Quartararo auf und flog in hohem Bogen runter; gleich danach gab Marquez Anlaß für einen weiteren Sturz, ehe er selbst das Rennen an den Boxen beendete . Ich vergleiche es mit den Autos und 24h-LaMans bzw. Nürburgring zu Formel 1: Die Atmosphäre ist weniger "giftig" und es kann noch erfolgreich geschraubt werden, wobei sich wahre Dramen abspielen. - Meine Lieblingsrennen in 2022 sind also gelaufen.

Grüße, Yeti.

Was MM93 betrifft, die erste Situation mit Quatararo ist ein normaler Rennunfall, leichter Rutscher mit noch nicht ganz warmen Reifen wie es vielen in dieser Kurve passiertm Fabio direkt im Heck um mglw. innen rein zu gehen und schon ist es passiert.
Die zweite Situation resultierte aus einem Verkleidungsteil von Quatararos M1 welches sich im Heck von MM93 Honda verkeilt hatte und beim Aktivieren des Ride Height Device dazu geführt hat dass die Honda zu Seite zog.
MM93 ist ja auch direkt während des Rennens zur Box von Nakagami gegangen um den Vorfall zu erklären.

Und da ist auch schon das Übel in der MotGP. Mit Holeshot-Device für den Start, Rideheight-Device (erst nur hinten, seit kurzem auch vorn) für die Geraden, Traktionskontrolle, Wheeliecontrol und diesen unsäglichen Winglets die überall aus den Bikes wachsen geht die MotoGP in meinen Augen einen völlig falschen Weg. Mittlerweile führt das schon dazu dass Fahrer sich über mangelnden Anpressdruck auf dem Vorderrad beschweren wenn sie hinter einem anderen Bike herfahren und anbremsen wollen. Hallo, sind wir hier in der F1? Dort geht man nach Jahren der "Geflügelpest" den Weg zurück und in der MotoGP versucht man die Verkleidung so zu designen damit in voller Schräglage ein Groundeffekt entsteht der das Bike an die Strecke saugt.

Da lobe ich mir wie du sagst die Langstrecke, egal ob Motorrad oder Auto, da wird geschraubt bis der Arzt kommt nur um das Bike oder das Auto im Rennen zu halten, von der Technik her alles nicht so überreizt (ok, Hybrid bei den Autos in der WEC ist es auch schon nicht ohne) und dadurch mit einer ganz speziellen Atmosphäre.

Grüße, Karsten

Steiner hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 07:58 Und da ist auch schon das Übel in der MotGP. Mit Holeshot-Device für den Start, Rideheight-Device (erst nur hinten, seit kurzem auch vorn) für die Geraden, Traktionskontrolle, Wheeliecontrol und diesen unsäglichen Winglets die überall aus den Bikes wachsen geht die MotoGP in meinen Augen einen völlig falschen Weg.

Grundsätzlich sehe ich im Motorradfahren etwas Ursprüngliches und bin gegen diese "Hilfen".
So habe ich an meiner Tracer vor Abholung den Blipper entfernen lassen. Erstens möchte ich keine "Einmischung" beim Schalten; außerdem liest man, daß die Funktion sagen wir mal nicht eindeutig ist, aber das kann Stammtischgerede sein. Zum zweiten komme ich aber "von ganz weit her", heißt ich begann mit Handschaltung neben dem Tank - ich will das jetzt nicht näher beschreiben. Danach habe ich viele Jahre BMW-Getriebe "genossen", wobei die K1 von 1990 nicht wirklich leichter, sicherer und kaum schneller zu schalten war als die R69S 30 Jahre zuvor. Dagegen war es schon bei der Fazer so, wie nun bei der Tracer: Der Schaltvorgang ist ein Nichts, rauf wie runter, ich sag mal ich merke das selbst kaum . Du stellst Dir nicht vor, wie sehr ich das erlebe und schätze. Zudem ist der Zeitvorteil durch den Blipper auf der Straße bedeutungslos.

Nun habe ich vorhin dem MotoGP-Qualifying in Japan zugeschaut, und da muß ich sagen daß das, was da vorgeführt wird, zwingt mich zur Demut : Aus knapp über 300 km/h bei nasser Fahrbahn auf den Punkt mit 50° Schräglage bei 100-plus km/h um die Ecke zu fahren, das ist für mich ganz weit weg. Daher steht es mir nicht zu zu beurteilen, was man als Fahrhilfen zulassen soll. Schließlich bin ich ehrlich froh über das ABS an meinem Mopped als Schreckbremsungssturzverhinderer.

Ich weiß, "moderne Biker" sehen da vieles anders. So hat die Tracer 9 in der Verkleidung eine "Luftführung", Wozu ? Als Kühlrippen für irgendwas fände ich das pfiffig, aber was kann an der Stelle durch Plastic-Fähnchen gekühlt werden ? Die Aprilia Tuono V4 Factory hat das so noch einmal größer . Wenn ich so sehe, wer da alles mit erhobenem Vorderrad im Straßenverkehr unterwegs ist - denen wäre das eher hinderlich .

Grüße, Yeti.