
Nach Abbau der Gabelbrücke zeigte die obere Lagerschale mäßigen Verschleiß.

Die untere Lagerschale zeigte deutliche Einlaufspuren.

Mit einem Meißel werden die Lagerschalen ausgetrieben. Dazu wird der Meißel abwechselnd ! in den vorderen und hinteren Rezess (genau schauen !) positioniert und mit kurzen kräftigen Hammerschlägen ausgetrieben. Empfindliche Oberflächen mit Decken schützen. Ging leichter als ich dachte


So sieht dann der Lagersitz ohne Lagerschale aus.

Der Stahllagerkäfig des unteren Lagers wird mit einer Zange zerstört und die Wälzkörper entfernt. Das untere Lager kann mit einem Flachmeißel oder (wie hier) mit einem Dremel angeschnitten werden. Der Schnitt kann bis zur Silber lackierten unteren Gabelbrücke durchgeführt werden, nicht wie auf dem Bild nur auf der Lauffläche. Nach dem Schnitt wird ein Meißel in Schlitz gesetzt und das Lager mit Hammerschlägen aufgesprengt. Das Lager kann dann einfach abgezogen werden.
Achtung: Nicht zu tief schneiden, sonst wird's teuer. Schutzbrille beim Schneiden tragen, da das Lager sehr spröde ist und zum splittern neigt.

Der Lagersitz muss sehr penibel gereinigt werden, sonst verkantet sich der Lagersitz. Habe es mit einer Messingbürste gereinigt.
Für die weiteren Schritte, da diese sehr schnell hintereinander erfolgen müssen, ist es absolut notwendig vorher die beiden neuen Lager genau zu identifizieren, sonst ist schnell mal die falsche Lagerschale eingeschlagen


Nun werden die Lagersitze mit einem Heißluftfön vorsichtig angewärmt (nicht das der Lack Blasen schlägt) und die Lagerschalen im Eisfach abgekühlt.

Bevor die Lagerschalen eingesetzt werden, sollten diese mit einem MoS2 Öl eingesprüht werden, um die Montage zu vereinfachen. Die kalte Lagerschale wird nun eingesetzt und vorsichtig mit einem Kunststoffhammer (hart) ringsherum vorsichtig eingeschlagen. Wenn die Lagerschale eine leichte Führung hat, wird die alte Lagerschale verkehrt herum aufgesetzt und ringsherum mit dem Kunststoffhammer (kein Gummihammer) bearbeitet. Immer darauf achten, dass die Lagerschale nicht verkantet. Die endgültige Position erkennt man daran, dass beim schlagen ein wesentlich helleres Geräusch erklingt.

Sitzt !

Um das untere Innenlager auf die Gabel zu bekommen, bedarf es einiges an Improvisation. Gabelbrücke mit einer 14 Nuss an der Unterseite unterstützen, damit die Gabelbrücke beim Eintreiben des Lagers optimal unterstützt wird.
Ganz wichtig: Falls Ihr eine lose Dichtscheibe für das unterer Lager habt, muss diese zuerst in der richtigen Position eingebaut werden. Eine nachträgliche Montage ist nicht mehr möglich. Dann das neue Lager aufsetzen, altes Lager verkehrt herum auf das neue Lager positionieren, verzinktes Stahlrohr mit Schlagkopf (aus dem Brunnenbau) aufsetzen und dann ordentlich mit dem Fäustel bearbeiten. Die endgültige Position erkennt man daran, dass beim schlagen ein wesentlich helleres Geräusch erklingt. Ich habe für diese Arbeit weder was abgekühlt noch erwärmt.
Vor dem Einbau müssen beide Lager ordentlich mit Lithiumverseiften Fett versorgt werden. Das Fett muss ausreichend in die Lager eingearbeitet werden, da diese ab Werk ohne Fett ausgeliefert werden. Nicht nur das Fett äußerlich aufbringen, sondern in die Zwischenräume einarbeiten bis das Fett hinter den Wälzkörpern nach oben und unten austritt. Ebenso müssen die Lagerschalen mit Fett versehen werden. Auch das Verbindungsrohr zwischen oberer und unterer Gabelbrücke sollte dünn mit Fett versehen werden.
Einbaureihenfolge (von unten): Untere Gabelbrücke > Dichtscheibe (falls lose Ausführung) > unteres Innenlager > untere Lagerschale (passend zum unteren Innenlager ! bereits eingebaut) > dann Gabel in Rahmen einstecken > obere Lagerschale (passend zum oberen Innenlager ! bereits eingebaut) > Dichtscheibe (falls lose Ausführung) > gewölbte Aluminiumschutzhaube > untere Sternmutter > Gummidichtscheibe > obere Sternmutter > Sicherungsblech > obere Gabelbrücke > Zentralmutter

Für den Einbau habe ich mir extra einen Hakenschlüssel mit 1/2" Drehmomentaufnahme besorgt. Im ersten Schritt wird die unterste Mutter mit 52Nm angezogen, wobei der Drehmomentschlüssel mit 90° zum Hakenschlüssel positioniert werden muss (siehe Bild). Nach dem ersten Anziehen muss die Gabelbrücke mehrfach gedreht werden, damit sich unter dem hohen Anpressdruck die Lagerschalen korrekt setzen. Anschließend muss die Schraube wieder komplett gelöst werden. Nun wird die Mutter mit dem endgültigen Drehmoment von 18Nm angezogen.

Über die unterste Schraube kommt die berüchtigte Gummischeibe und anschließend die oberste Mutter, die nur handfest angezogen wird. Die oberste Mutter wird mit der Hand soweit gedreht, bis die Einkerbungen mit der untersten Mutter fluchten. Dann wird das Sicherungsblech aufgesetzt und die obere Gabelbrücke drauf gesetzt. Bevor die Zentralmutter über der oberen Gabelbrücke mit 130Nm angezogen wird, werden zuerst die Federbeine eingebaut um eine korrekte Ausrichtung von oberer und unterer Gabelbrücke zu erreichen. Nachdem die Zentralmutter mit 130nM angezogen wurde, werden die Halteschrauben der Federbeine nochmals gelöst um die Verspannung (durch das Anziehen der beiden Gabelbrücken) zu eliminieren. Die korrekte Einbauposition der Federbeide (silberne Kappe flüchtet genau mit der oberen Gabelbrücke) wird nochmals kontrolliert und dann die oberste Halteschrauben 26Nm und die beiden unteren mit 20Nm angezogen.

Fertig.