Heute hatte ich die Gelegenheit im Rahmen der Yamaha-Days eine ZE Probe zu fahren.
Nach einer kurzen Einweisung durch einen Yamaha-Mitarbeiter zur Bedienung des „Geraffels“ an den Lenkerarmaturen sollte es losgehen.
Ich betätigte den Anlassen und nichts passierte, doch die Warnblinkanlage war eingeschaltet und blinkte fröhlich vor sich hin. Aha der Anlasserknopf ist jetzt weiter oben und der Schalter der Warnblinkanlage an seiner alten Stelle.
Zweiter Versuch und schon startete das Motörlich. Der Motor lief viel ruhiger im Leerlauf als der meiner XT. 1. Gang rein, kein Klong, butterweich, kein Geräusch, aha. Kupplung kommt später, los geht’s. An der Ausfahrt zur Straße wollte ich bremsen. Fußbremshebel betätigt, keine Reaktion, Handbremshebel betätig, zunächst auch nichts, Hebel weiter gezogen, aha das dauert aber lange bis da eine merkliche Bremsleistung eintritt. Fahrt zur 1. Ampel, wieder den Fußbremshebel betätigt, nach gefühlten 5cm bremst da tatsächlich was. Dieser lange Weg ist mir eindeutig zu lang. Vor der 2. Ampel wieder den Handbremshebel betätigt. Die Bremswirkung meine XT setzt schon viel früher ein und ist deutlich intensiver, giftiger, wenn es so sagen will.
An der Ampel hatte ich viel mit dem „Geraffel“ an den Armaturen herumzuspielen. Ich schaffte es das Fahrwerk auf Soft zu stellen, die -3 waren bereits eingestellt. Weicher geht das Fahrwerk nicht mehr einzustellen. Also auf zu einer Holperstraße, gibt es ja hier genug davon. Die ZE bügelte alles weg, ich „schwebte“ über die Unebenheiten, kein Geräusch war zu höhen. An meiner XT muss definitiv im Bereich des Lenkkopfs etwas kaputt sein, denn sie würde bei diesen Bedienungen vorne klappern, wie wenn man gegen eine Schublade mit Besteck von unten schlägt *). Gewendet und zurück und das Fahrwerk auf hart gestellt. Wieder eine Fahrt über die Holperpiste und tatsächlich war das Fahrwerk deutlich härter als vorher. Das „Schweben“ war zwar vorbei, aber die Federung hat die Unebenheit relativ gut weggebügelt.
Der nächste Abschnitt des Tests galt dem Windschutz. Die Originalscheibe war ganz oben und der Windschutz war besser als bei der Alten mit Originalscheibe, aber trotzdem müsste ich auch hier zu einer Zubehörscheibe greifen.
Es folgte der Test der Drosselung. 4 Serpentinen steil bergauf auf sehr schlechten Belag. Der Test startete mit dem 1. Gang. Bis zur 1. Serpentine hatte ich bis zum der 3. Gang durchgeschaltet, vor der Kurve in den 2., die 1. Serpentine ging sofort in die 2. über, dann folgte eine kurze Gerade. Voll aus der Kurve rausbeschleunigen, und wer sagt es, da geht was. Die Drosselung war zwar leicht zu spüren, aber bei weitem nicht so stark wie bei der Alten.
Was ist mir noch so aufgefallen:
Der Motor läuft deutlich ruhiger, die Schaltung ist butterweich zu bedienen und sie gibt keine Geräusche von sich. Alles in allem wirkt die ZE weichgespülter und zeigt nicht mehr so viel Charakter wie die Alte. Der Klang des Auspuffs gefällt mir besser. Dafür hatte ich das Gefühl, dass die Spiegel schlechter geworden sind, da die Spiegelfläche kleiner und eckiger geworden ist. Beim Abstelle fand ich den Seitenständerausleger zunächst nicht. Der befindet sich jetzt hinter der Fußraste, ist deutlich größer, aber deswegen nicht unbedingt besser zu handhaben.
Und zu guter Letzt: Den B-Mode gibt es nicht mehr, da die Armaturen geändert wurden.
Sollte meine XT das zeitliche segnen, wäre die ZE als Nachfolger meine 1. Wahl.
*) In der Werkstatt wurde festgestellt, dass bei meiner XT das Lenkkopflager ausgeschlagen ist.