Ich war mal wieder auf meiner Lieblingsinsel, Irland.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Zeitraum: Juli 2014
An-, Abreise: mit der Nachtfähre von HoekVanHolland über England, Wales nach Roslare Irland.
Reisegruppe:
XT1200Z, Versys650, Irrlander mit Tochter und Frau,
Unterkunft:
Im Familenzelt auf nicht vorgebuchten Campingplätzen, gelegeltlich auch B&B
Preise:
1 Pint Bier 3,90 - 4,50 Euro (zuhause 3,50-4,50)
1 Liter Super 1,439-1,599 Euro (zuhause 1,409-1,579)
Campingplatz je Person/Nacht 6,00-9,00 Euro (mal mit WiFi, tollen Aufenthaltsräumen, Gästeküche mal ohne alles)
B&B je Person/Nacht 25,00-35,00 Euro
Wetter:
wie in GB zu erwarten. Meist bewölkt trocken, natürlich auch Regen, aber auch Sonne mit 30 Grad.
Wo waren wir unterwegs:
Die Anreise began wieder mit der Nachtfähre. Diese Möglichkeit kann ich echt empfehlen.
Den ersten Tag haben wir zur Anreise nach HoeckVanHolland (bei Rotterdam), der Checkin auf der Fähre beginnt ab 19:00.
Wie auch Cristoph empfiehlt, haben wir die Sachen für die Übernachtung auf der Fähre in vorbereiteten Taschen oben im Koffer liegen.
Also Mopped auf der Fähre anschnallen, Tasche aus dem Koffer nehmen, zur Kabiene bringen, Zivilkleidung anziehen, und zum Bord-Restaurant.
Abends nach einem Bier ins Bett, und morgens ausgeruht in England ankommen.
Überquerung Englands und Wales:
Es ginge auch per Autobahn direkt zur Fähre nach Irland, aber wir haben ja Urlaub und wollen alle Kilometer geniessen.
Zwei Rennen hatten Einfluss auf unsere Anreise, erstens ist die Formel Eins in Silverstone, trotz weiträumiger Umfahrung sind einige Strassen deshalb gesperrt oder voll.
Das zweite Rennen um P1 gegen RedBull-F1 hat die XT leider verloren:
Gegen 18:00 haben wir einen Campingplatz in Wales an der Küste erreicht.
Irland:
Zur Einstimmung ein Blid aus Irlands Norden
Und eines aus dem Süden
Die XT1200Z ist das richtige Bike für Irland, aber meine Frau mit Versys 650 ist auch glücklich und V-Max und Harley sind uns auch begenet.
Vor 20 Jahren waren Irlands Strassen enger, winkliger und beuliger. Damals war 70-80 km/h das Reisetempo und eine XTZ660 schon übermotorisiert.
2014 sind die Strassen gerader und schneller, 100-120 km/h das Reisetempo.
Es gibt noch die kleinen wickligen Strassen, aber man muss suchen, dort ist auch eher 70 km/h angesagt.
Dort wird man von den Iren aus dem Garten gegrüßt, wenn man mit dem Motorrad vorbeifährt, es gibt die Pubs mit Bänken auf der Strasse, die zu Pausen einladen.
Mein Lieblingspub dieser Gruppe ist in Allehies/Beara.
Wir waren zunächst also im Süden unterwegs, weil aber trockenes Wetter im Norden der Insel angesagt war, sind wir dann bis Donegal gefahren.
Es gibt einen neu ausgeschilderten Wild AtlanticWay, also immer an der Küste lang, aber weil wir die meisten Abschnitte kennen, sind wir duch das Landesinnere gefahren.
Die erste Überraschung nach 30 km, für ein Radrennen war die Strasse gesperrt. Etwa eine Stunde standen wir am Rand und haben uns das angesehen.
Von vollausgerüsteten tränierten Sportlern mit Leichtbau und Scheibenrädern bis zu Normalos auf Strassenrädern mit Dynamo-Beleuchtung war alles dabei. Als dann eine Lücke kam, hat uns die Garda (Polizei) auf die Strecke geschickt. So sind wir eine Zeit als Begleitmotorrad im Radrennen mitgefahren..
Unterwegs in Dowra haben wir mittags in einem Pub gegessen, in dem Ort war Viehmarkt, daher war der Pub voller irischer Bauern, ein angenehmes Völkchen..
Dann sind wir am 12.7. bei Irvinstown (Nordirland) in die Paraden der protestantischen (England-Treuen) Nordiren geraten. Die komplette Ortsdurchfahrt war gesperrt. Weil es aber keine Umleitung gibt, durften wir mit den Motorräder wieder mitten durch, auf den gesperrten Strassen. Alles war mit englischen Fahnen beflagt und ich habe mich geärgert, dass ich keine deutsche und irische Fahne an meiner XT hissen konnte...
Dieser Tag war einer der Regentage, über 4 Stunden Regen.
In Donegal (Kilcar) haben wir ein B&B bezogen, auch weil wir nach dem Regen keine Lust auf Zeltaufbauen hatten.
Am 13.7. haben wir eine große Runde durch Donegal gemacht, es war tolles warmes und trockenes Wetter. Bei der Mittagspause im Pub machte ein Fußball-WN-Pokal die Runde, das Endspiel Deuschland-Argentienien fand am Abend statt. Wir haben es im Living-Room des B&B mit den anderen Gästen (Iren, Kanadier und zwei deutsche Wanderinnen) geschaut und wir haben GEWONNEN!
Der 14.7. war wieder Regen angesagt, dass Wetter wechselt ständig. Bis 14:00 schrieben wir Karten, ich habe eine Speichenkontrolle der XT gemacht. Auf den letzten 2500km hatte sich einiges gelockert. (Überladen auf schlechten Strassen, mit Sprüngen und Schlaglöchern). Nach dem Regen haben wir eine Boots-Tour zu den Klippen gemacht (SleaveLeague, siehe Foto 3)
Wir sind dann wieder Richtung Kilkenny gen Süden gereist. Dort gibt es die BreweryCorner, einen Pub der zur Carlower o'Haras Brauerei gehört. Ich konnte da ein neues DoubleIPA probieren, welches mich echt begeistert hat, aber meiner Frau garnicht schmeckt, also selbst probieren. Eine Preisgekrönte aufstrebende Brauerei, die wir auch besucht haben. Überhaupt Brauereien, wir haben in Cork Murphsy, in Kilkenny Smithwicks und in Carlow o'Haras gesehn, aber es gibt natürlich noch viele weitere irische Brauereien und Wiskey Destillereien.
Die letzten Tage in Irland haben wir in Dungarvan verbracht. Der Campingplatz bei CloneaBeach mit Strand und Strandhotel ist Sommerziel vieler irischer Familien.
Hier im Süden ist es deutlich wärmer und trocker als im Rest Irlands, so sind wir also auch am Strand schwimmen gewesen.
Die letzte irische Nacht haben wir im B&B verbracht. So waren wir nah am Pub und mussten am nächsten Morgen kein Zelt abbauen, den wir mussten um 8:00 bei der Fähre sein.
Mittags kamen wir in Wales an. Es ging bei 30 Grad über mittlere und kleine Strassen. Nach drei Stunden wollten wir eine Pause, leider hatten alle Pubs die Küche von 14:00-18:00 geschlossen. So waren wir gegen 18:00 schon in England, als der erste Pub gefunden war. Nach dem Essen gegen 20:00 wollten wir schnell einen Campingplatz finden, und es dauerte auch nicht lange bis einer ausgeschildert war. Es war ein kleiner einfacher Platz, leider war die Rezeption nicht besetzt. Wir haben uns einen freien Platz gesucht und das Zelt aufgebaut.
Am nächsten Morgen haben wir dann bezahlt (16,- GBP zusammen), und es gab auch frische Bauerneier und Milch zum Frühstück. Speck und Brot hatten wir noch, also konnten wir auch am letzten Tag unser englisches Frühstück im Zelt machen.
Wir konnten das Zelt trocken einpacken und haben statt der Regensachen unsere Fähr-Übernachtungs-Taschen oben in die Koffer gepackt.
Der letzte Abschnitt auf der linken Strassenseite brachte uns an einigen Inspector Barnaby Drehorten vorbei.
Die Umfahrung Londons auf der A406 war wieder ein Ärgerniss. 3 Stunden Stop-And-Go, die XT liess den Lüfter durchlaufen, und dann auch noch ein heftiges Gewitter, die Temperatur fiel von 30 auf 22 Grad. Die Versys fing an zu dampfen als sich das Regenfasser auf den heißen Kühler ergoss.
Die Regensachen schon weggepackt musste Gore-Tex ausreichen, leichte Wassereinbrüche konnten auf der Fähre trockenen.
Wir hatten wieder die Nachtfähre, also gings zum Essen in einen Pub. Checkin begann um 21:00, wir sind erst um 22:00 auf das Schiff.
Wieder Moppeds anschnallen, zur Kabiene, umziehen und bei einem letzten Murphys zusehen wie wir mit 30 Minuten Verspätung um 23:45 von der Insel ablegen.
In Holland ging es pünktlich von Bord, den Endspurt machen wir dann entspannt über Autobahn (mit 120km/h läuft es sehr ruhig und gleichmäßig in NL).
Insgesamt ist die XT 5340km gefahren.
Technische Probleme gabs es nur ein einem Tag, die Stromversorgung vom Navi....
Ich habe fast alle Kilometer mit meiner ActioncCam aufgezeichnet und abends mit einem Tablet auf HDD kopiert.
Die Stromversorgung im Zelt wurde mit einem AkkuPac sichergestellt, das während der Fahrt im Tankrucksack geladen wurde.
Kein Öl unterwegs nachgefüllt, keine Reifenpanne, Verbrauch 4,8-5,6 L/100.
Ich habe dann wieder die Speichen kontroliert, diesmal sind alle fest geblieben....
Irland 2014
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Re: Irland 2014
Sehr geil, da möchte ich irgendwann auch hin.
Vor Allem auf den kleinen Fleck in der Mitte der Karte --> Isle of man
Vor Allem auf den kleinen Fleck in der Mitte der Karte --> Isle of man

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Re: Irland 2014
Der Fleck ist doch grün...haisaida hat geschrieben:Vor Allem auf den kleinen Fleck in der Mitte der Karte --> Isle of man
eigentlich hatte ich vor dieses Jahr dort einige rote Spuren zu hinterlassen, es ist nur eine Frage der Zeit...
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Re: Irland 2014
Sehr schön, ich schwelge in Erinnerungen, damals....
ja, es ist immer wieder toll dort, und was mich immer begeistert hat, das Land UND Leute einfach unkompliziert und nett sind.
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Re: Irland 2014
Schöne Erinnerungen
. Als ich drüben war sahen die Grenzübergänge nach Ulster aus wie
Festungen. Man fuhr hinein, dann ging hinter einem ein Reifenkiller(eine Reihe Stahlspieße) aus der
Fahrbahn, man gab den Paß in einen Schlitz unter einer verspiegelten Panzerglasscheibe, nach einigen
bangen Minuten kam der Paß wieder retour und der Schranken ging auf. Das ganze, ohne einen Menschen
zu hören oder sehen. War irgendwie unheimlich. Naja, die IRA war damals noch ziemlich aktiv...
Wenn ich heute an eine lange Nacht in einem Pub in Galway bei super Musik und vieeel Guinness denke,
-bzw. den Morgen danach- krieg ich immer noch ein bisserl Kopfweh... Tolles Land, tolle Leute

Festungen. Man fuhr hinein, dann ging hinter einem ein Reifenkiller(eine Reihe Stahlspieße) aus der
Fahrbahn, man gab den Paß in einen Schlitz unter einer verspiegelten Panzerglasscheibe, nach einigen
bangen Minuten kam der Paß wieder retour und der Schranken ging auf. Das ganze, ohne einen Menschen
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Gruß Michael
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Re: Irland 2014
Man hey...
Noch ein supi reise berichte, sage nur:
Haben... haben... haben !!!
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Re: Irland 2014
Sorry Irrlander, hab vergessen, mich für den super Reisebericht zu bedankenfoxromeo hat geschrieben:Schöne Erinnerungen. Als ich drüben war sahen die Grenzübergänge nach Ulster aus wie
Festungen. Man fuhr hinein, dann ging hinter einem ein Reifenkiller(eine Reihe Stahlspieße) aus der
Fahrbahn, man gab den Paß in einen Schlitz unter einer verspiegelten Panzerglasscheibe, nach einigen
bangen Minuten kam der Paß wieder retour und der Schranken ging auf. Das ganze, ohne einen Menschen
zu hören oder sehen. War irgendwie unheimlich. Naja, die IRA war damals noch ziemlich aktiv...
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Re: Irland 2014
Gern gemacht und ich hatte das schon so interpretiert und mich gefreut, dass Du Irland auch schon so lange kennst.foxromeo hat geschrieben:Sorry Irrlander, hab vergessen, mich für den super Reisebericht zu bedanken![]()
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Ich fand es 1992 krass, unsere Mauer war weg, aber in Irland sah es noch genauso aus wie bei uns Oktober 1989.
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Re: Irland 2014
@Irrlander
Bei mir war's 1993 mit einer Susi GSX 1100 G (ein schwerer aber zuverlässiger Eisenhaufen). Was mir in Nordirland besonders unangenehm auffiel, war der krasse Unterschied des Lebensstandards zwischen Protestanten und Katholiken. Denke mal, heute wird's nicht mehr so schlimm sein
Meine Holde ist grad nicht zuhause, also: gratuliere Dir zu Deinen tollen Begleiterinnen
Bei mir war's 1993 mit einer Susi GSX 1100 G (ein schwerer aber zuverlässiger Eisenhaufen). Was mir in Nordirland besonders unangenehm auffiel, war der krasse Unterschied des Lebensstandards zwischen Protestanten und Katholiken. Denke mal, heute wird's nicht mehr so schlimm sein

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