Moin moin,
heute kann ich auch einmal von einem Endurotraining berichten, zumindest wurde es so genannt, aber tatsächlich war es eher eine geführte Tour über Stock und Stein, Feld- Sand- und Waldwege mit gelegentlichen Hinweise und Anmerkungen zur Technik und zum Umgang mit dem Mopped sowie dem Lesen der Strecke.
Insgesamt waren es 450 km an 2 Tagen, davon 400 km sozusagen offroad.
Auch wenn es kein wirkliches Training war, hat es doch dank der kleinen Gruppe von 5 Teilnehmern eine steile Lernkurve gegeben. Zum Einen weil es auch darum ging, nicht den Anschluß zu verlieren und zum Anderen weil man sich vieles abgucken konnte und vom Guide vor kniffligen Passagen kurze aber prägnante Einweisungen gab.
ausgeschrieben war die Veranstaltung für Reiseenduros, allerdings nicht aus Sicht der Marketingabteilungen von BMW und Yamaha, sondern eher im klassischen Sinne der 80iger Jahre, als die XT600z Ténéré das Maß aller Reiseenduros war.
Entsprechend war auch die Streckenführung. Ich war mit meiner XChallenge dabei. Insgesamt waren es 4 BMW G650 XChallenge, 2 als Fernreisemodell aufgebaut, eine Suzuki DRZ 400 und am Sonntag noch ein Kumpel des Guides, ein 76 Jahre alter Moppedfahrer mit einer DR350.
Gefahren sind wir auf Feldwegen, teilweise zugewachsen und mit groben Auswaschungen, Schotterpisten, Forstwegen in allen Zuständen, manche durch die LKW ziemlich ausgefahren, andere sehr sandig oder echte Singletrails durch den Wald. Also jede Menge Spaß und Anstrengung
Mir hat zum Beispiel Sand noch nie gelegen, aber mit der richtigen Technik klappt es dann doch verdammt gut, Arsch hinten auf die Sitzbank, Lenker locker greifen und mit Gas im 3. Gang durch, klappt super und läßt sogar ein bisschen Rallye-Feeling aufkommen

Eine andere Nummer sind diese fiesen Bodenwellen, auch hier gilt, nicht langsam drüber rollen, das ist viel zu anstrengend, außerdem federt die Gabel dabei viel zu tief ein, locker auf den Rasten stehen, das Mopped immer unter zug halten, besonders wenns gerade wieder über die Bodenwelle geht, schon erstaunlich, welches Tempo dann geht!
Single-Trails sind wieder eine Sache für sich, hier ist ja schon fast das Wort "Trial" drin versteckt, so ähnlich wird dann auch gefahren, auf den Rasten stehen, Lenker locker greifen, die Grobsteuerung erfolgt über Gewichtsverlagerung udn die Feinsteuerung mit dem Lenker. Und immer drauf achten, dass man 2 Finger an der Kupplung hat, um den Krafteinsatz vom Motor zu dosieren. Interessant ist, wenn man dann erst eine steile Abfahrt meistern muß, die direkt wieder in eine Steilauffahrt übergeht, das hat schon was
Während der erste Tag noch von einer gewissen, ich sag mal Unsicherheit geprägt war sah es am 2. Tag schon anders aus, man hatte Selbstvertrauen aufgebaut, gelernt dem Mopped zu vertrauen und auch die Strecke ziemlich gut zu lesen, dementsprechen dging es dann auch deutlich zügiger voran. Der Knaller war dann auf der Rückfahrt ein längeres Stück Piste parallel zur Bahnstrecke, über die wir mit knapp Hundert gebügelt sind, natürlich mit großem Abstand von wegen des Staubes
Das Highlight war dann eine sandige Buckelpiste, die wir ebenso gut gemeistert haben, natürlich nicht mit Hundert, aber so 40/50 km/h waren das schon.
Alles in allem trotz der verwirrenden Bezeichnung "Training" waren es 2 tolle Tage im Dreck mit einem überraschenden Lernerfolg. Ich werde sowas bestimmt öfter machen und es einfach genießen, mit einer leichten Reisenduro wirklich enduromäßig unterwegs zu sein.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie wenig Spaß ich mit unserer

bei diesem Ausflug gehabt hätte. An den beiden Tagen lag ich nur einmal auf der Seite, mit der Dicken hätte ich wohl alle 10 Minuten gelegen glaube ich
Wie dem auch sei, mit der

geht verdammt viel, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, aber mit 100 kg weniger Gewicht kommt auch der Spaß richtig zum Zuge
Und deswegen bekommt meine

jetzt keine Heidenaus mehr sondern den Anakee, weil ich mit ihr nicht mehr im Dreck spielen gehen werde
Man könnte auch sagen, ich bin richtig auf den Geschmack gekommen, frei nach dem Motto "eat my dust"
