Der Weg zum Motorrad

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DrWolle
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Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von DrWolle »

Tja, bei mir wars ganz anders. Ich bin Späteinsteiger und hab den Einser eigentlich nur gemacht, weil dieser in meiner Sammlung fehlte :denker:
Als Jugendlicher hatte ich kein Bedürfnis nach einem Mofa, mit meinem Rennrad war ich oft sogar schneller als die Kumpels und wenns mal über weitere Strecken ging haben sie mich gezogen.
Dann mit 18 den Dreier gemacht und gut wars. Beim Bund dann den Zweier oben drauf gepackt. Nach dem Bund dann als Lkw-Fahrer gearbeitet und dabei gelernt Moppedfahrer zu hassen! Wenn Du ein paar mal mit 40 Tonnen im Rücken von einem Mopped überholt wirst, was dann gleich rechts abbiegt und die 40 Tonnen irgendwie zum stehen bringen sollst, um es nicht platt zu machen hast Du Null Sympathie über :gewitter:
Mit 36, das war 1995, dann während des Studiums hab ich dann doch den Einser nachgemacht, zuerst eben aus "Sammelleidenschaft" zum komplettieren meiner Scheine, aber nach der ersten Fahrstunde hattte es mich dann erwischt :daumen:
Seitdem habe ich eine 600er Diversion, eine DrBig, eine 900er Diversion und eine Stelvio besessen. Alles Top Moppeds aber im Sozius-Betrieb haben zumindest die 600er und dir DrBig ihre Schwächen gehabt, also wurden sie nach jeweils 5 Jahren verkauft. Die 900er Diva gab ich leider für die Stelvio mit in Zahlung, weil ich dachte, ein Mopped würde reichen. Naja, dann kam halt ne 900F dazu, weil ich auch was zum Schrauben haben wollte :-)
In 2011 habe ich dan die Stelvio gegen die :xt12: getauscht in der Hoffnung, etwas weniger zügig unterweges zu sein. Gut, die Hoffnung ist nicht aufgegangen aber unterm Strich ist die Yamaha doch das universellere Mopped für mich :daumen:
Die 900F wird dieses Jahr verkauft, weil ich auf ihr einfach nicht mehr entspannt sitzen kann, Arthrose halt :? Als Ersatz wirds wohl ne XTZ 660 oder ne DrBig geben, so just for fun und für mehr offroad halt.
Im Durchschnitt fahre ich jedes Jahr gut 10.000 km, wenn es mal einen Sommer gibt auch deutlich mehr :sonne:
Bis auf die Stelvio habe ich alle Moppeds so um die 50.000 km bewegt, die 600er und die DrBig laufen heute noch, die Big sehe ich regelmäßig bei meinem Freund;-)
Gruß Wolle
Wer später bremst ist länger schnell;-)
TJoe

Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von TJoe »

Ich sehe schon, bei uns allen ist das irgendwie ähnlich abgelaufen.

Mich hat auch irgend so ein Bakterium mit lebenslänglicher Abhängigkeit infiziert, schon als 12jährigen. Wenn ich dieses Miststück erwische! :gewitter:

Damals schoben wir NSU Quickly Mopeds durch den Wald. Von Tuten und Blasen hatten wir keine Ahnung, aber davon ganz besonders viel. :hirn: Irgendwie sollte doch die Zündkerze funken, wenn sich der Kontakt schliesst, oder? Dass es genau andersrum richtig ist, erschloss sich mir damals noch nicht wirklich. :denker:

Und weil das einzige Werkzeug, das ich hatte, Vaters Rohrzange war, wurden damit die Kühlrippen am Zylinderkopf abgeschlagen :roll: , weil man ja sonst nicht an die Muttern kam, die den Zylinderkopf auf den Stehbolzen festhielten (Mein Gott, was für ein Frevel!). Jetzt konnte man die Rohrzange an die Muttern ansetzen - Prima! Dass nach Abheben des Zylinderkopfs die Kopfdichtung hinüber war, störte nur am Rande. :mrgreen: Die wurde dann einfach durch Zeitungspapier ersetzt :o . Leider war die Halbwertszeit dieser Art Dirchtung nicht so wirklich überzeugend. Aber das machte im Moment noch nichts - das wusste ich ja noch nicht, weil das Moped ja (noch) gar nicht lief...

In dieser Art ging es weiter. Bei Nacht und Nebel wurden vor der Haustüre in eisiger Kälte Bowdenzüge angefertigt (Schuppen oder gar Werkstatt - was ist das?). Eigentlich handelte es sich immer nur um den Gaszug, denn wie eine Bremse funktionierte, war zweitrangig. Und Geld hatte auch keiner, um Werkzeug oder Material zu kaufen. Einen Nobelpreis für den Erfinder der Rohrzange! :daumen:

Einige Quickly's, DKW's und NSU OSL's später (sowas lag zu dieser Zeit im Wald und auf den öffentlichen Schuttplätzen zwischen Autoreifen und Kühlschränken rum) kaufte mir Mutter ein Mofa Hercules M5 mit Zweigang Handschaltung. Ein nagelneues Fahrzeug, an dem alles funktionierte! Ich war der König! :-)

Aber das eingangs erwähnte Bakterium war mittlerweile mutiert und hatte den 4-Takt Bazillus nachgeschoben. Was eine Nockenwelle ist und dass dieses Ding nicht in willkürlicher Stellung eingebaut werden darf, lernte ich unter Schmerzen an einem 98ccm NSU Fox Viertaktmotor. Da war der nachfolgende Heinkel Tourist Roller fast schon Spielerei. Aber die Fox und der Heinkel waren die ersten Fahrzeuge, mit denen ich hochoffiziell und mit frischem 1er Führerschein unterwegs sein konnte. :daumen:

Wenn da nur nicht immer dieser "Leistungswahn" gewesen wäre! :lol: :mrgreen: Irgendwie musste immer was stärkeres her! In der inzwischen vorhandenen Garage stand nie ein Auto - da hatte ich mich mit allem ausgebreitet, was zum Lebenserhalt eines Krades notwendig war. Und so wurden aus auf den Hund gekommenen Eisenhaufen wieder gut fahrbare Schätzchen aufgepäppelt: Honda CB 500 Four, Kawasaki Mach III, BSA Victor (und einige andere, die aufgrund der konstanten Öllachen aus meinem Gedächtnis gerutscht sind :regen: :gewitter: ).

Mangels Automobil (wollte ich auch gar nicht) gurkelte ich dann lange Zeit mit einer Honda Dax ST70 und einer DKW RT 175 bei jeder Jahreszeit zur Lehrstelle. Thermokleidung? GoreTex? Fahreranzug? AllSeason-Gedingsbums? Gab's nicht und wäre auch unerschwinglich gewesen. Da wurden 2 lange Unterhosen angezogen, und die 3 Pullover unter der imitierten Kunstlederjacke gaben mir ein wahrhaft bodygestyltes Aussehen. Ob es wirklich geholfen hat? Ich weiss nicht - ich bin immer wie ein Eiszapfen und steckesteif angekommen. :krank:

Dann kam der Hammer: eine Benelli Tornado 650 S. Geil, wenn der Zweizylinder die Luft in die offenen Ansaugtrichter gerüsselt hat, und der Motor seine Lebensfreude aus den halboffenen Lafranconis in's Freie schrie. Alles original und mit TÜV! Heute würde wohl jedem TÜV-Prüfer der Herzschrittmacher explodieren, und jeder Streifenpolizist würde die Frührente einreichen :engel: .

Nach einer mehrjährigen Moped-Pause ging es nun für die nächsten 20.000 km auf einer 200er Vespa weiter. Bedingt durch finanzielle Schwäche (Nachholung des Abiturs auf dem 2. Bildungsweg) war einfach nicht mehr drin. Aber ich muss sagen: die Vespa hat richtig Spass gemacht! Letztlich schlug dann aber doch wieder der 4-Takt Bazillus zu: 10 Jahre lang trug mich die BMW R 100 GS überall hin, mehr als 100.000 km weit.

Es folgten eine BMW R 1150 GS (1 Jahr/20.000 km), dann eine BMW R 1150 GS Adventure (warum können die das Ding nicht gleich so bauen?) für 50.000 km, und nun treibe ich die Yamaha XT1200Z durch die Gegend. Das Biest ist richtig gut!

In diesem Sinne: Fröhliche Ostereier und so... :computer: :winken:
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rubbergum
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Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von rubbergum »

danke tjoe. herrlich zum lesen. musst du öfters machen, vor allem im langen winter.
lg, rubbergum
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Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von be ore not to be »

Hey Leutz ihr werdet mich bestimmt schlagen. Ich komme aus dem GS 1200 Bereich und will umsteigen auf die dicke. Bin sie Probe gefahren und kann abschliessend nach 50 km bei dieser Eiseskälte nicht sagen, ob es stimmt, das sie laut anderen Testern in GS nahen Zeitschriften nicht als Kurvenräuber dargestellt wird. Auch soll ihr gegenübe der GS der Bums fehlen. Ich kann nach 50 km jetzt wirklich sagen ob ja oder nein.Jetzt muss ich dazu sagen, das ich auch noch eine TDM 900 besitze seit letztem Jahr. Mit der habe ich schon so manchen Gs Fahrer das fürchten gelehrt. Der Motor ist einfach nur geil.
Jetzt seit mal ganz ehrlich und sagt mir eure Erfahrung mit der dicken. Grüsse Andi
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rubbergum
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Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von rubbergum »

be ore not to be hat geschrieben:Jetzt seit mal ganz ehrlich und sagt mir eure Erfahrung mit der dicken. Grüsse Andi
Hallo Andi!
Willkommen erstmal im besten Forum. ;)
Ich stand damals (mangels jetziger Mitbewerber) auch vor der Wahl zw. GS oder XT. Der Preis hat entschieden. Im Grunde sind beide ganz tolle Bikes. Bezüglich Haltbarkeit von BMW hört man halt einiges. Die XT lächelt darüber.
Ich kann dir nur meinen direkten Vergleich nahelegen.
LG, rubbergum
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Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von rubbergum »

Kardanfan hat geschrieben:Nur als Beispiel: 200 km lt. Tacho und 10 Liter getankt = 5,0 L/100 km - wenn jetzt der Tacho nur 5% abweicht, also 210 km anzeigt, dann ist der Durchschnittsverbrauch schon 4,76 L/100km!!!
Der Tacho hat eine Vorauseilung von ca. 10%.
Der km-Zähler zeigt um ca. 3% zu viel an.
LG, rubbergum
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Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von be ore not to be »

Vielen Dank Jungs. Ich habe heute einen getroffen mit der Dicken auf Löwenstein. Jetzt 10.000 auf der Uhr. Will sie nicht mehr missen. Aber hat sie sofort entdrosseln lassen. Sonst wäre es so, als würde einer hinten ziehen in den ersten 3 Gängen. Mir gefällt das Moped einfach. Habe mich direkt wohl gefühlt auf dem Bock bei der ersten Fahrt. Das ist wichtig. Mir ist es absolut egal ob ich BMW fahre oder Yamaha. Ich kaufe kein Moped zum repräsentieren, sondern zum fahren. Und das muss passen. Die Dicke kostet auch Geld und wenn ein Moped keinen Spass macht, dann ist jeder Euro zuviel. Und mit irgendeinen Scheiss muss man bei jedem Moped leben. Wie eine 12 Volt Dose an der GS unter der Sitzbank. Ist auch so ein Knüller. Was mich zur Zeit aufregt ist, das die BMWler für die Gebrauchten nichts mehr raus lassen und dann die Böcke für ein wahnsinns Geld wieder verkaufen. Dazu stellenweise eine furchtbare Arroganz.Was mir auffällt ist, das es viele GS gibt bei Mobile, die 10.000 Kilometer in 5 Jahren auf der Uhr haben. Ich weiss nicht recht was da los ist :shock:
Ich hab jetzt 70.000 auf der Uhr und sie ist 7 Jahre alt. Sie hat auch so einiges hinter sich, aber auch nach 25000 ne dicke Reparatur von über 1200 Euro. Ich fahre jetzt seit über 16 Jahren BMW, aber ich denke, ich werde mal wechseln....Gruss
Bluebub

Re: Der Weg zum Motorrad

Beitrag von Bluebub »

Bin nach 10 Jahren Ducati zur XT gewechselt. Kann Wechseln nur empfehlen!
Das Fahrwerk der XT ist Weltklase. Gerade auf den C-Kategorie Straßen im Schwarzwald nicht aus der Linie zu bringen. :daumen:
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