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[Franz]

2 Tage
4 Bundesländer (Bayern - Hessen - Nordrhein Westfalen - Thüringen)
1037km
1 XT1200Z
1 Fahrer

Am Freitag wollte mein Sohn Geburtstag feiern und die Eltern waren unerwünscht. Meine Frau schlug mir vor, ich solle mich aufs Moped setzen und zwei Tage durch die Gegend fahren.
Gesagt, getan:

Am Donnerstag den Wetterbericht begutachtet und festgestellt, dass die einzig trockene Richtung Nord-Westen sein kann. Durch die Rhön Richtung Edersee wollte sich schon lange einmal. MapSource gestartet, kurz Planung und übertrag auf Navi.

Am Freitag ging es um 8.00Uhr los. Bei starker Bewölkung (es sah nach Regen aus) ging es über B303 nach Westen und dann bei Bad Colberg-Heldburg nach Thüringen. Auf verschlungen kleinen Straßen führt mich mein Navi nach Fladungen und von dort in die Hochrhön am Naturschutzgebiet Schwarzes Moor vorbei.

[Franz]

Über Ehrenberg ging es weiter zur Wasserkuppe. Die ersten 157km waren gemeistert, der Himmel beließ es bei Wolken. Nach einer kurzen Pause folgte ich dem Hochrhönring weiter Richtung Norden. Ich kam an Hünfeld vorbei, unterquerte die A7 und folgte meinem Navi immer Richtung Westen. Vorbei an Lauterbach änderte sich die Richtung nach Norden, vorbei an der Antritt Talsperre gelangte ich nach Neustadt (Hessen) und weiter in den Nationalpark Kellerwald. Bereits um 13.30 Uhr war ich am Edersee, dem eigentlichen Ziel des ersten Tages. Nach gerade mal 328km beende ein XT-Fahrer doch keine Tagestour. Nein es muss weitergehen.

Mit dem Netbook öffne ich MapSource und schaue, was denn da noch so in der Gegend ist. Und was sehen meine Augen da – den Naturpark Rothaargebirge. Schnell ist eine Route zusammengeklickt, auf das Navi übertragen und es kann weiter gehen.

Über Lichtenfels geht es über verschlungene, hügelige Straße nach Westen, durch Bad Berleburg, durch Au bis zum Rhein-Weser-Turm. Die Strecke wäre ja ganz nett, wenn nicht diese völlig überflüssigen Geschwindigkeitsbegrenzungen wären. Immer wieder 70 und 50km/h auf Landstraßen. Die spinne die Sauerländer!

In Würdinghausen (Kreis Olpe) erreiche ich meinen westlichsten Punkt und mein Navi führt mich Richtung Nord-Osten. Es ist Zeit für eine Kaffeepause, denn es ist ja schon 15.00 Uhr.
In Lenne werde ich fündig und jetzt gibt es erst mal Kaffee und ein Schnittchen.

[Franz]

Mein Navi sagt mir, dass ich noch 100km bis nach Waldeck, meinem Zielort, habe und das um 15.30Uhr. Da kann ich mir noch den einen oder anderen Schlenker abseits der Route leisten. Kreuz und quer durch das Hochsauerland führt mich mein Weg nach Herzhausen am Edersee. Irgendwie sind nach 15.00 Uhr die lokalen Mopedfahrer wach geworden. Ich werde immer wieder von Motorradgruppe, denen das Kurven fahren nie beigebracht wurde, eingebremst. Aber fette Warnwesten tragen alle, muss ja auch sein, schließlich müssen Verkehrshindernisse gekennzeichnet werden.

Von Herzhausen folge ich einer super geilen Kurvenstrecke Richtung Waldeck. Zum Glück blockiert hier niemand die Kurven und die Fußrasten kratzen fleißig auf dem Teer.

Es ist nun schon 18.00 Uhr und es wird Zeit eine Unterkunft zu finden, aber Waldeck gefällt mir nicht. So geht es weiter bis nach Naumburg, wo ich nach 615km und 9 Stunden reiner Fahrzeit ein Hotel finde.

Fortsetzung folgt ...

[TJoe]

Sehr schön!

Vor allen Dingen die Sache mit

• Mutters Empfehlung, eine Tour zu machen
  Ende einer Tagestour nach 328 km kann wohl nicht sein

[Franz]

... der zweite Tag ...

Nauenburg bei Nacht – Erholung pur!

Also Zeit hatte ich genug für die Routenplanung für den Folgetag.
Nach einer ruhigen Nacht und einem kräftigen Frühstück saß ich bereits um 8:30 Uhr wieder auf dem Moped und los ging es nach Osten, vorbei an Guxhagen immer Richtung Hoher Meißner. Laut Wikipedia handelt es sich um ein immerhin 753m hohes Bergmassiv im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald einem Teil des Fulda-Werra-Berglandes.

[Franz]

Und jetzt kommt der Hammer. Die jetzt folgende Straße nach Kammerbach war auf 2km auf 30km/h wegen Straßenschäden beschränkt. Leider habe ich kaum Straßenschäden gesehen. In Thüringen hätte man den Zustand der Straße als gut bis sehr gut bezeichnet. Die Spinnen die Nordhessen!

Ich wurde nicht geblitzt und ich folgte meinem Navi weiter nach Osten. In Bad Sooden-Allendorf schaltete ich das Routing des Navi ab und begab mich in die östlich gelegene Hügellandschaft, dem Grenzgebiete zwischen Hessen und Thüringen. Wie sich herausstellte handelt es sich um den Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Mal in Hessen mal in Thüringen ging es kreuz und quer durch die Hügellandschaft bis ich dann in der Nähe von Heyerode dieses Grenzhaus fand.

[Franz]

Von hier aus schaltete ich mein Navi wieder auf Routing und folgte diesem unspektakulär nach Eisenach. Über einige kurvenreiche Nebenstrecken erreichte ich den Großen Inselberg. Mit seinen 916m ist er der 4. höchste Berg Thüringens. Der Berg war von Rollerfahrern verseucht. Leider waren diese nicht in der Lage die Pflasterspitzkehrer auf ihrer eigenen Straßenseite zu fahren. Ich musste anhalten, um nicht mit diesen Spezialisten zusammen zu stoßen. Und leiden hatte ich keine GoPro dabei, das wäre ein schöner Film geworden.

[Franz]

Vom Inselberg folgte ich dem Navi weiter nach Oberhof, natürlich nicht auf direktem Weg, sondern auf dem kurvenreichsten. Von Oberhof führte mein Weg über den Rennsteig vorbei am Großen Beerberg (982m) und dem Schneekopf (978m) weiter nach Neustadt am Rennsteig. Leider war die Strecke mit langsam fahrenden Mopedfahrern überfüllt. Warum fahren Mopedfahrer in die Bergen, wenn sie keine Kurven fahren können?

Ab Masserberg wurde es wieder verkehrsfrei und ich konnte die Kurven wieder genießen. In Goldisthal beginnt die Bergrennstrecke der Gebückten. Ich habe mir eine Pause gegönnt und den Ducatis beim Knieschleifen zugeschaut. Über Steinhaid und Tettau fuhr ich wieder nach Hausen, wo ich pünktlich zum Kaffee erschien.

Und wieder waren schöne 422km in einer Fahrzeit von 6:15 Stunden abgespult.

Deutschland und seine Naturparks könnten so schön sein, wenn nicht überall so viele unsinnige Geschwindigkeitsbegrenzungen wären. Nach stellt meine Heimat eine rühmliche Ausnahme dar.
Die Nordhessen schießen aber den Vogel ab.

[spessarträuber]

Moin Franz

Schöner Kurzbericht. Ich sag's ja,mein Revier ist halt ein schönes Revier.

Gruß aus dem Spessart, ganz in der Nähe

Armin

[Ecki]

Wenn ein Franke auf Reisen geht. Schöner Bericht Franz und ein paar sehr schöne Bilder.