Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

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Tequila
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Tequila »

Georgios hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 19:14 Länder in heißen Regionen haben Thermostaten, die früher öffnen. Wäre eventuell auch eine Möglichkeit.
Ein früher öffnendes Thermostat würde aber trotzdem bedeuten, dass im Sommer der Lüfter (zu) oft mitläuft, denn die XTZ wird ja bei hohen Außentemperaturen und stop & go zu heiß, wie auch Horscht anmerkte :denker:
horscht hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 10:55 Die S10 hat eher ein Problem mit zu hoher also mit zu niedriger Temperatur, zumindest wenn man das am Lüfter festmacht bei Stadtfahrt im Sommer.
Da hilft dann auch kein Thermostat, das früher öffnet. Da der Lüfter dauernd läuft, ist auch das Thermostat offen und der Kühler geht seiner Arbeit nach. Da hilft im Zweifelsfall nur mehr Kühlleistung :denker:
Viele Grüße
Heinz

*nach 13 Jahren XT1200, jetzt eine MT09SP*
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Helmut
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Helmut »

Dem Thermostat ist die Außentemperatur relativ wurscht, das hat nur das Erstreben die Motortemperatur so schnell wie möglich auf Betriebs Temperatur zu bringen.
Meine Moppeds:
Hondas CB 500f>CB 400N>CB 750f>CB 900f>VFR 750f>
Yamahas FZS 1000>XT 1200(DP01)>MT 09 Tracer>XT 1200ZE(DP04)>Tracer 900 GT
BMW R 1250 GS

Gruß Helmut
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Leone blu
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Leone blu »

horscht hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 14:57 Man müsste einen identisch bemaßten Kühler mit größerer Kühlleistung bauen, ...
Da setzt Dir die Physik natürliche Grenzen. Wie Du schon schreibst - L x B x T sind die Eckdaten, damit ist der Quader definiert. So weit, so gut.

Mehr (Übertrager-) Leistung bekommst Du z.B. durch eine größere wärmeübertragende Fläche. Das bedeutet also mehr Kühllamellen auf der selben Fläche. Mehr Kühllamellen = kleinerer Abstand zwischen den Lamellen = größerer Widerstand des Luftstroms (cw-Wert).

D.h. es wird entweder sogar weniger Luft durchgesetzt und damit weniger Wärme über den Luftstrom abgeführt oder der Ventilator muss eine höhere Pressung aufbringen für den regulären Luftdurchsatz. Also braucht er einen stärkeren Motor...

Zweite Möglichkeit: Wasserinhalt resp. Wasserdurchsatz erhöhen. Hier hab jetzt ich keine Ahnung, ob das die WaPu mitmacht, wahrscheinlich nicht. Die Druckverluste in einer Rohrleitung steigen quadratisch zur Strömungsgeschwindigkeit -> doppelte Geschwindigkeit = vierfacher Druckverlust.

Dritte Möglichkeit: Material mit (noch) besserer Wärmeleitfähigkeit als Aluminium.

Damit ist diese Option recht tricky...
Helmut hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 19:33 Dem Thermostat ist die Außentemperatur relativ wurscht, das hat nur das Erstreben die Motortemperatur so schnell wie möglich auf Betriebs Temperatur zu bringen.
:daumen:


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oli772
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von oli772 »

Wie wäre es dann mit einem anderen Kühlmittel das efektiver arbeitet als herkömmliches mit Wasser ?
https://www.sandtler24.de/news/evans-kuehlmittel
Grüßlä aus lebkoungcity

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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Varaderotreiber »

Ich stand letztes Jahr, auf der B105, auf dem Weg von Rostock nach Ribnitz-Damgarten in einem heftigen Stau. 30 Grad im Schatten und kräftiger Wind landeinwärts. Heißt, eine kühle Meeresbriese traf auf die linke Seite des Motorrades. Der Lüfter lief nicht ein einziges Mal!
Bei allen Motorrädern sind die Kühler in Fahrtrichtung ausgerichtet. Außer bei unserem Dickschiff. Wenn da nicht die Backbordseite auch gleichzeitig die Luvseite ist, dann läuft eben der Lüfter. Das muss so!
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Leone blu
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Leone blu »

oli772 hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 21:56 Wie wäre es dann mit einem anderen Kühlmittel das efektiver arbeitet als herkömmliches mit Wasser ?
https://www.sandtler24.de/news/evans-kuehlmittel
Solange die Viskosität in etwa der vom Wasser-Glykol-Gemisch entspricht, wird das sicher passen. Sein Hinweis auf Kalkablagerungen im Kühlkreislauf ist m.E. überflüssig bei Einsatz von destilliertem Wasser.

Ciao, R.
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Georgios

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Georgios »

Tequila hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 19:29
Georgios hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 19:14 Länder in heißen Regionen haben Thermostaten, die früher öffnen. Wäre eventuell auch eine Möglichkeit.
Ein früher öffnendes Thermostat würde aber trotzdem bedeuten, dass im Sommer der Lüfter (zu) oft mitläuft, denn die XTZ wird ja bei hohen Außentemperaturen und stop & go zu heiß, wie auch Horscht anmerkte :denker:
Du hast recht, das ist Unsinn. Ich dachte an die Thermostate, die in kälteren Regionen später öffnen (kürzere Warmlaufphase) und habe das umgekehrt auf zu hohe Temperaturen übertragen.
Es werden allerdings in tropischen Regionen Thermostaten verwendet, die den Durchfluß zum Kühler früher freigeben. Ich verstehe aber nicht genau, welcher Gedanke dahinter steht. :denker:

Generell denke ich, daß es völlig unproblematisch ist, wenn der Lüfter in bestimmten Situationen wie Stau u.s.w. häufig anspringt, solange er bewirkt, daß die Temperatur im Rahmen bleibt. Dafür ist er ja schließlich da. Und mit einem Thermoschalter, der früher schaltet, lässt sich die Kühlmitteltemperatur weiter senken.
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Südwestpfälzer »

Ich halte die nachfolgende Zusammenfassung zum Kühlmittel für sehr informativ. Insbesondere sollte endlich jeder wissen, warum man KEIN destilliertes Wasser (mehr) verwenden sollte:
https://blog.febi.com/kuehlerfrostschut ... ierschutz/
Grüße
Michael
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Leone blu
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von Leone blu »

Südwestpfälzer hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 11:43...
Insbesondere sollte endlich jeder wissen, warum man KEIN destilliertes Wasser (mehr) verwenden sollte: ...
:daumen:

Sorry, ich war "zu kurz". Ich ging davon aus, dass z.B. bei einer Panne ein Gemisch aus Wasser und Kühlmittel eingesetzt wird, welches mit destiliertem Wasser zubereitet wird. Dann wären diese Additive (bei uns heißen die Inhibitoren) zur Stabilisierung u.a. der Leitfähigkeit ja vorhanden...

:oops:

Ciao, R.
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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Beitrag von horscht »

Georgios hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 11:31 Generell denke ich, daß es völlig unproblematisch ist, wenn der Lüfter in bestimmten Situationen wie Stau u.s.w. häufig anspringt, solange er bewirkt, daß die Temperatur im Rahmen bleibt. Dafür ist er ja schließlich da. Und mit einem Thermoschalter, der früher schaltet, lässt sich die Kühlmitteltemperatur weiter senken.
Ok, das mit dem Thermoschalter habe ich jetzt zwar immer noch nicht ganz kapiert, is aber egal.

Grundsätzlich: mir geht es nicht darum, dass es ein Problem so ist, sondern darum, dass mir das nicht gefällt. Immer, wenn ich den Kühlerlüfter höre denke ich: "Der Kühler ist and er Leistungsgrenze" und das mag ich halt nicht bei normalen Fahrumständen. Anders: ein Mopped, was den Namen einer Wüste im Namen trägt sollte bei wüstenähnlichen Temperaturen nicht sofort die Segel streichen (siehe das Beispiel oben mit der Fahrt durch Marokko), zumal auch in Mitteleuropa diese Temperaturen im Sommer leider normal geworden sind.

Das ist im übrigen auch der einzige Wermutstropfen bei meinem Auto (T4): da springt auch der Kühler relativ oft an, mein vorheriger Passat B3 hatte eine größere Kühlleistung (wie eben auch meine XTZ) und das empfinde ich einfach als angenehmer.

Danke für die fundierten Beiträge, mal sehen, wie ich mich damit arrangiere :)
Gruß,
Horst

Seit 30 Jahren unfallfrei auf TS 150, ETZ 150, ETZ 251, CB SevenFifty, GSX1100G, DR 650 SE, R100GS, ZRX1100, R100R, ETZ 250 Gespann, GN 400, K100RS 16V. Aktuell: XTZ750, TDM1200Z
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