Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

sanse

Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

Beitrag von sanse »

hdidi hat geschrieben:Ich fahre auch im Sommer mit festvernähtem Membrane.
Alles von Dainese, kein Problem auch bei höheren Temperaturen.
Auch bei heftgstem Regen ist nur die Aussenschicht leicht naß, sollte halt auch impräniert sein.
Wenn die Membrane innen locker zum drunterziehen ist, dann ist doch die eigentliche Aussenhaut vollkommen durchnäßt ? :?:
Hi, hole dieses Thema noch mal hoch, da ich zur Zeit auch ein bisschen am Stöbern bin.
Bekleidung die eine Membrane als Inlay hat ist außen vollkommen durchnässt, wenn man also auf Tour ist und in den Regen kommt muss man sie trocken kriegen, das hat man bei GoretexBekleidung ja nicht. Die kannste trocken pusten, so die Erfahrung meiner HeinGericke Gore-Tex Kombi.
Vorteil des Inlays, man kann es herausnehmen und die Bekleidung soll dann viel luftdurchlässiger sein als Bekleidung, wo die Membrane im Außenmaterial verarbeitet ist.
Ich sehe es so, wenn ich mir son Anzug mit herausnehmbarer Membrane hole, dann eher für die Sommermonate.
Ich schwitze schon ordentlich in meiner Kombi, wenn es warm ist, da sie ja nur ein paar Luftschlitze hat und der Rest winddicht ist.
Option wäre: Membran in Koffer, wenns anfängt zu regnen das Dingen in JAcke und Hose basteln!? :D
Stehst also nackich irgendwo rum, um dich vorm Regen zu schützen...
Ich werd da auf jedenfall noch ein paar mal drüber schlafen. :schlafen:
Benutzeravatar
Maurice
Beiträge: 415
Registriert: Mo 3. Okt 2011, 17:57
Erstzulassung: 2010
Km-Stand: 183000
Modell: DP01
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0
Ort: Sittard

Re: LINDSTRANDS Adventure Anzug

Beitrag von Maurice »

Es gibt jetzt auch den Touratech Companero Anzug in Schwartz.
Fast gleich wie der Stadler anzug, aber ist dan etwas billiger und ein bisschen anders (taschen).

http://www.touratech.de/vollmeldungen/a ... F1ero.html
Benutzeravatar
varabike
Beiträge: 1139
Registriert: So 11. Sep 2011, 10:25
Erstzulassung: 2021
Km-Stand: 33000
Modell: DP07
Ort: Brandenburg

Re: LINDSTRANDS Adventure Anzug

Beitrag von varabike »

Hallo,

ich stand im Winter 2010/2011 vor der gleichen Frage. Welchen Anzug kaufen bzw. welches System. Daher habe ich mich einige Zeit mit dem Thema beschäftigt und die Pro und Contra abgewogen. Ich schreibe es mal hier als Gedankensammlung auf.

Klimamembrane: Hier gibt es zwei Funktionsweisen 1. Die Mikroporösen z.B. Goretex und die, die die Feuchtigkeit quasi aufsaugen und dann wieder abgeben wie z.B. Sympatex oder Polotex. Dicht sollten sie alle sein. Die Höchste Atmungsaktivität hat glaube ich die XCR Membran von Goretex.

Die Klimamembrane hängt entweder zwischen Außenstoff und Futterstoff (sogenannter Z-Liner). Bei nachlassender Imprägnierung wird der Außenstoff durchnässt und die Membrane hält einen trocken. Hier kann sich dann auch einiges an Wasser z.B. in den Ärmelbündchen sammeln. Pro: Günstig, Contra: schlechsteste Atmungsaktivität, Belüfung nur bis auf die Membrane möglich.

Oder die Membrane ist von innen auf den Außenstoff Laminiert. Pro: atmungsaktiver als Z-Linmer, Stoff saugt sich nicht so voll Contra: Belüfungen sind nur eingeschränkt möglich bzw. nicht 100% dicht, Preis höher als Z-Liner

Oder die Membrane ist separat herausnehmbar. Pro: optimale variabilität, beste Durchlüftung Contra: Preis recht hoch, etwas mehr Umstand um die Membrane rein bzw, raus zu fummeln.

Nach allem abwägen habe ich mich für einen Anzug mit herausnehmbarer Membrane entschieden und es nicht bereut. Meine Frau gibt sonst nicht gern Geld für Motorrad Klamotten aus hat sich, nach mir, ebenfalls einen Anzug mit herausnehmbarer Membrane gegönnt. Ich kann Anzüge mit herausnehmbaren Membranen wirklich empfehlen.
Beste Grüße

Volker


Prima 5S, RD80LC2, XL250R, TDM850, R1100RS, 2 x XL1000V, XT1200Z First Edition (DP01), XT1200ZE (DP04), XT1200ZE Final Edition (DP07)
sanse

Re: LINDSTRANDS Adventure Anzug

Beitrag von sanse »

Also die Touratech ist echt nicht meine Preisklasse :(
Bin ja auch "erst" 25 und villt. wird mein Knochenbau noch massiver (siehe Veranlagung Vaddern ;) ), dann wäre es echt ärgerlich. Habe mir die Videos etc zum TT Companero angeschaut und find den toll, aber es ist mir schlichtweg zu viel Geld.
Der Lindstrands-Anzug gefällt mir schon, auch preislich.
Jörg Lutz

Re: LINDSTRANDS Adventure Anzug

Beitrag von Jörg Lutz »

Hallo,

ich habe mir vor 2 Jahren eine Stadlerkombi mit herasnehmbarer Membrane gekauft. Im Frühjahr/Sommer ohne Membrane ist es mir durch das offenporige Aussenmaterial bis 20 Grad C zu kalt, bei höheren Temp. besteht eine ordentliche Durchlüftung. Im Falle eines Falles bei Regen kann ich sowohl bei der Hose wie auch Jacke die Membran schnell über den Kombi anziehen (funktioniert). Somit muss ich mich nicht unter der BAB-Brücke bis auf die Unterhose ausziehen.
Ich bin von Stadler restlos begeistert auch wg. der 10 jährigen Garantie. Okay, Preis lag so um die 1.300 €.
Benutzeravatar
Christoph
Beiträge: 4400
Registriert: So 28. Aug 2011, 13:41
Erstzulassung: 2014
Km-Stand: 60500
Modell: DP04
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0
Ort: 81539 München

Re: Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

Beitrag von Christoph »

Hallo Leute,

habe für die (spannende) Diskussion einen neuen Thread aufgemacht.

Was mir gut taugt, ist ein Anzug, der gar nicht erst versucht, wasserdicht zu sein - und bei Regen (oder Kälte) ein vernünftiges Regenzeug mit Klimamembran drüber. Ich habe für den Sommer (sprich: wenn bereits morgens die Temperaturen deutlich zweistellig sind) die Mohawk Sommer-Jacke und Hose. Das ist angenehm luftig, und mit mehr oder weniger Schichten drunter für Temperaturen von ca. 15° bis 40°adaptierbar. Wenn es kalt wird (z.B. letztes Jahr bei der Gibraltartour in den Pyrenäen - brr!) und oder regnet, kommt das Regenzeug drüber.

Damit kann man auch total verregnete Tage durchfahren - so z.B. im letzten Juli auf der Rückfahrt vom Stilfser Joch bei ca. 12-15° und starkem Dauerregen. Der Clou bei Extra-Regenzeug ist, dass die nasse (und durch den Fahrtwind runterkühlende) Oberfläche nicht auf dem Körper bzw. Anzug aufliegt, sondern durch das Aufblähen und Flattern immer vom Körper wegbleibt. Durch den luftigen Fahranzug und die Klimamembran des Regenzeugs sammelt sich kein Kondenswasser innen an. Vom Klima her habe ich mich pudelwohl gefühlt. Der Nachteil des Membran-Regenzeugs: Das Packmaß ist nicht eben klein - das halbe Topcase geht für Jacke und Hose drauf.

Jetzt in der Übergangszeit fahre ich (noch) mit dem Mohawk-Winterzeug. Das ist mir fast schon zu schwitzig, weil durch die Membran nix durchkommt. Die Membranbelüftung hilft nur sehr eingeschränkt. Andererseits: Wasserdicht ist das Zeug auch nicht (mehr), Imprägnierung hin oder her. Also muss für den Regenfall sowieso das Regenzeug mit. Dann allerdings friere ich auch bei einstelligen Temperaturen und Regen nicht.

Unter praktischen Gesichtspunkten würde ich bei einsetzendem Regen an irgendeiner Tanke lieber das Regenzeug drüberziehen als alles auszuziehen und die Membran einzuzippen.

Schöne Grüße
Christoph
2010-2014 XT1200Z DP01 silber | seit 2014 XT1200Z DP04 blau
Varawolf

Re: Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

Beitrag von Varawolf »

Hoffe, dass ich jetzt keinem zu nahe trete, aber der Companero ist eine absolute Fehlkonstruktion. Habe diesen Anzug selbst getestet. Ich versuche das mal zu beschreiben:

1. der Anzug besteht aus zwei Anzügen, einem Sommeranzug, der natürlich nicht wasserdicht ist und einem zweiten Anzug, der dann praktisch den Wasserschutz übernimmt

2. Protektoren sind ABER NUR im Sommeranzug, ich kann also NUR den dickeren Anzug in Verbindung mit dem Sommeranzug anziehen

3. wenn ich das Prinzip des Companero nutzen will, muß ich also im Sommer ständig den zweiten Anzug komplett (das Hosenprinzip ist wie bei der Jacke) mitschleppen. Die Sachen sind so schwer und steif, dass man mit einem nornalen TC nicht auskommt. Das mag im Solobetrieb ja noch machbar sein, aber mit Sozia....... :hirn:

4. wer also im Sommer, so bei vielleicht 30 Grad und mehr, gerne mit zwei kompletten Kombis übereinander fahren möchte..... :daumen:

5. kann ich beim Sommeranzug noch sagen, ok, nehme ich eben einen Regenkombi mit, so habe ich in der Übergangszeit
echten Spaß in den Backen, wenn ich mich morgens einkleiden möchte. Das Übereinanderziehen der beiden Anzüge erfordert einige Zeit und es dürfte öfter passieren, dass die Ehefrau schon dreimal das Badezimmer verlassen hat, bis man selbst angekleidet ist.

Es ist toll, wenn BMW damit wirbt, dass der Anzug auch bei "Long way round" getragen wurde--nur leider haben sie vergessen, dazu zu schreiben, dass die Mitwirkenden diverse Begleitfahrzeuge hatten

Andererseits hat Stadler einen tollen Kombi im Sortiment, bei dem die Membrane herausnehmbar ist und dann--wie Jörg Lutz schon schrieb--bei Regen drübergezogen wird.
Leider hat mich der Preis abgeschreckt und so habe ich mich für den Pharao 4 entschieden.


Gruß
Wolf
hdidi

Re: Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

Beitrag von hdidi »

Also ich möchte weder im Frühjahr noch im Herbst speziell in den Dolomiten einen Goretexanzug missen.
Da sind die Temperaturen vom Tal bis zum Gipfel, von Früh über Mittag bis in den schattigen Abend so unterschiedlich, daß es wohl mit einem Anzug ohne Membrane fast gesundheitsschädlich wird.

Wie gesagt, ich fahre nun seit gut 10 Jahren mit Dainesesachen ( Hose plus Jacke ) und es scheint mir mit das beste zu sein, was ich in den über 30 Jahren zusammengesammlt habe.

Selbst wenn es das regnen anfängt und die Leute eilig ihre Regenkombis rausholen, da fahren wir einfach weiter.

Wichtig ist nur, daß man ohne Innenfutter immer ein langärmliges Hemd trägt, damit die Membrane nicht direkt auf der Haut liegt. Da wird es sonst ganz schnell sehr frisch bis kalt.

Nur zuhause, im Hochsommer bei stabiler Wetterlage, da haben wir beide den alten!! Polo Pharao-Light-kombi, der luftdurchlässig aus Alufasern gesponnen ist.
Wenn die Straße allerdings auch nur leicht naß ist, dann ist man es auch innerhalb eines Kilometers.
sanse

Re: Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

Beitrag von sanse »

vielen Dank Chris. So bleibt der Lindstrands Thread "sauber". Das Thema ist schon sehr interessant. kann mit einer HG Nagano Kombi auch bei 8grad fahren, wenn das Innenfutter drin ist. Kalt war mir noch nie und nass wurde ich bislang auch nicht. Aber sobald über 20Grad sind, ist es einfach zu warm und ich schwitze ohne Ende.
Die Idee eine Sommerkombi für die kleineren Touren bei stabiler Wetterprognose klingt auch gut. Wichtig ist mir, dass dennoch gute Abriebwerte erreicht werden.
Slaine

Re: Fahranzug-Konzepte: Vor- und Nachteile

Beitrag von Slaine »

Ich bin Jahre lang mit Goretex Anzüge gefahren, mit Z-Liner und die Laminate Version, alles prima bis auf bei steigende Temp. ab ca. 25° es zu warm wird.
Ich habe letztes Jahr ein Anzug vom Rev'it gekauft (Model SAND) mit herausnehmbarer Membrane, Preisleistung ist schwer zu überbieten, Qualität ist sehr hoch und Bequemlichkeit absolute Top. Vom minus 10° bis 35° grad ist das Anzug immer angenehm und es hält (bisher) absolute dicht.
Antworten

Zurück zu „Bekleidung“