Modelljahr 2020

Zörnie

Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Zörnie »

Und hier auch schwer zu bekommen. Ich tippe auf irgendetwas um die 1.000 Stück weltweit. Wenn sie auf einem bedeutenden Markt deutlich besser läuft als hier in Mitteleuropa, dann auch etwas drüber. Aber Jubel werden die Zahlen in Iwata nicht auslösen und auch nicht das Verlangen, da für teures Geld einen Nachfolger zu entwickeln.
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xsmel
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Re: Modelljahr 2020

Beitrag von xsmel »

Schön und gut, Zörnie, aber wir fischen weiterhin im Trüben. Ich tippe auch schon seit Jahren. An die richtigen Zahlen bin ich noch nie rangekommen...
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Monstrumologe
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Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Monstrumologe »

Zumindest für die Zulassungszahlen 2018 in Deutschland lässt sich ja ein klein bisschen was sagen.
In den Top 20 sind insgesamt drei Reiseenduros: KTM 1290 Super Adventure auf Platz 14, 1.415 Maschinen, davon gewerbliche 13,6%.
Honda Africa Twin auf Platz 5, 2.387 Maschinen, davon gewerbliche 17,7%. BMW R1200GS auf Platz 1, 7.304 Maschinen, davon gewerbliche 27,8%.

Der GS hat letztes Jahr also niemand wirklich Konkurrenz gemacht, selbst wenn man die gewerblichen Zulassungen rausrechnet, bleiben 5274 Maschinen übrig.

Wenn ich es richtig im Kopf habe, waren es 2018 knapp über 200 Erstzulassungen für die XT1200. 217, meine ich. Müsste ich an der Arbeit nachschauen, ich finde gerade nix dazu. Vorausgesetzt, ich erinnere mich nicht falsch, lässt sich also zumindest mit der XT1200 kein Stich machen, was Zulassungszahlen betrifft. Da wäre also ein Grund, sie einzustampfen.

Ich halte es allerdings für unwahrscheinlich, dass Yamaha das tun wird. Genau wie Supersportler sind große Reiseenduros irgendwo auch ein Prestigemodell, das man eben hat. Wenn es nur um Zulassungszahlen und Verkäufe ginge, müsste man eigentlich die R1 und vor allem die R1M gleich komplett vernichten und der Abteilung das komplette Budget streichen. Diese Maschinen verkaufen sich ähnlich schlecht wie die XT1200.
Im Grunde haben wir eigentlich eine ganze Reihe Ladenhüter: Die XV950 schauen Kunden eigentlich gar nicht an. Und wenn doch, bezeichnen sie sie als Möchtegern-Harley. Die R1, R1M, R3 und R6 kauft auch kaum jemand, wobei die R1 zumindest an ungefähr 2 Rennsportfreaks pro Jahr verkauft wird und die R6 auch. Nach der R1M hat bei uns noch nie jemand gefragt, die R3 geht so ungefähr 4-5 mal pro Jahr raus, ist auch als Vorführer alles andere als gefragt. Wenn jemand so eine kauft, ist das oft ein A2-Neuling, der gern einen Sportler möchte, aber zumindest bei Yamaha nix anderes nehmen kann, wegen dieser 96-PS-Regel. Die XT1200 wird gelegentlich mal nachgefragt, vielen ist sie aber zu schwer oder bietet sie zu wenig an Ausstattungen, außerdem steht eben nicht BMW dran.

Die Kunden, die sich dann doch für eine XT1200 entscheiden, sind hinterher eigentlich durchweg begeistert. Ich habe noch keinen erlebt, der auch nur schlecht über die Maschine gesprochen hätte. Nur muss man eben erstmal soweit kommen, dass man eine kauft, wenn man stattdessen auch eine GS kaufen könnte oder meinetwegen eine KTM.
Aus meiner Sicht hängt es bei der XT sowohl an Faktoren, die sich beeinflussen ließen (wenn Yamaha wollte), als auch an Faktoren, die sich nicht so leicht beeinflussen lassen: Zum einen bietet die Konkurrenz inzwischen einfach deutlich mehr an Technik. Wenn ich mir die GS anschaue, dann hat die einen Schaltautomaten in beide Richtungen, während die XT gar keinen hat und Yamahas Schaltautomat nur zum Raufschalten funktioniert, soweit ich weiß auch nur oberhalb von 4500U/min. Genauso hat Yamaha auch kein Kurven-ABS anzubieten, auch wenn das ABS der R1 dem nicht so unähnlich ist. Für alle anderen Modelle gibt es jedenfalls nix. Und auch wenn die XT mittlerweile auch mit elektronisch verstellbarem Fahrwerk kommt, ist es doch keins, was sich selbst den Gegebenheiten des Fahrzustands anpassen könnte, wie beispielsweise das der GS.
Auch was Connectivity-Kram angeht, ist Yamaha hinten dran, LED-Hauptscheinwerfer gibt es auch nicht für die große XT. Zudem fährt uns die Konkurrenz leider auch leistungsmäßig gewaltig davon, und das noch bei geringerem Gewicht:
Die neue R1250GS wiegt bei 136PS 249Kg, die KTM 1290 Super Adventure wiegt bei 160PS 253Kg, die Triumph Tiger 1200 bei 141PS 248KG (hier finde ich nur das Trockengewicht). Um nur mal ein paar zu nennen.

Versteht mich bitte nicht falsch: Es geht mir nicht darum, was die anderen alle haben. Die Frage ist, warum haben wir das bei Yamaha für die XT alles nicht, noch nichtmal (wie bei den anderen teils) als Sonderausstattung? Und dazu noch ein höheres Gewicht und weniger Leistung?
Das Problem besteht ja generell bei Yamaha aktuell. Das ganze Zeug an Helferlein, Gimmicks und Luxus, was eben doch nachgefragt wird, haben wir nicht. Natürlich braucht man massenweise von diesem Krempel auch nicht, aber darum gehts auch nicht. Es geht um die Frage, ob das, was die Kunden wollen, verfügbar ist, odern nicht. Und im Moment ist es das häufig einfach nicht. Stattdessen baut man die Niken und preist die als überlegenen Technologieträger, der sie überhaupt nicht ist. Und noch dazu ein Ladenhüter: Zumindest bei uns hat noch kein einziger Kunde so eine bestellt oder was anderes geäußert als "verdammt ist die hässlich!"

Und solange es dabei bleibt, dass da kein Technologie-Sprung kommt, der Yamaha zu den anderen aufschließen lässt, wird die XT wohl auch ein Ladenhüter bleiben. Natürlich gibts auch den umgekehrten Trend, wie ihn letztlich die T7 zeigt, von der die Presse ja doch begeistert war, aber dieser Trend steht wohl nicht für die Mehrheit. Die Leute wollen eben mehr, als wir aktuell bieten. Dass zusätzlich dazu Maschinen wie die GS ihren eigenen (nicht immer gerechtfertigten) Mythos haben, macht es da nicht leichter.

Aber aussterben wird die XT1200 wohl nicht. Schon weil kein anderes Modell wirklich die Nachfolge antreten könnte. Vielleicht kommt noch eine XT900 mit Dreizylinder, um die Lücke zwischen der kleinen und der großen zu schließen, aber ob die Leute eine 900er als Gegenentwurf zu GS und co akzeptieren würden, na ich weiß nicht. Wohl eher als Konkurrenz zu F850GS, Tiger 800 und KTM 790 Adventure.
Sic parvis magna.
Franki

Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Franki »

Guten Morgen,

einzig wegen Euro 5 könnte die :xt12: vom Markt genommen werden (müssen). Da müssen wir mal die Wintermessen abwarten, ob sie dann noch dort ausgestellt werden wird :denker: Zum Vergleich mit den Mitbewerberinnen: die Tiger 1200 hat die angegeben Leistung nicht; stattdessen werden "nur" 128 PS tatsächlich gemessen. Zu ihren 248 Kg kommen noch die 20 Liter Kraftstoff, also annähernd 268 Kg. Ihr Schwerpunkt liegt deutlich höher als bei der :xt12: , das semiaktive Fahrwerk von WP und auch der Blipper/Gear Shifter sollen wohl ordentlich funktionieren. Und eine T9/Ténéré 900 könnte durchaus einer Ducati 950 Multistrada, Honda CRF Africa Twin, Suzuki DL1000 Konkurrenz machen.

Beste Grüße
Franki
Zörnie

Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Zörnie »

Franki hat geschrieben: Mi 7. Aug 2019, 10:49
einzig wegen Euro 5 könnte die :xt12: vom Markt genommen werden (müssen).
Nicht ganz. Die Herstellung kostet Geld und bindet Ressourcen in der Produktion. Je weniger Fahrzeuge ich produziere, desto teurer wird es pro Fahrzeug. Und hier könnte Yamaha durchaus zu dem Schluss kommen, dass es die Produktionslinie ertragbringender für andere Modelle verwenden kann.
Es kann natürlich auch sein, dass Yamaha, wie Monstrumologe schrieb, das Modell wie andere auch aus den Gründen, ein "Vollsortimenter" zu sein, im Programm lässt.
Monstrumologe
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Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Monstrumologe »

Mir kommts mit der XT1200 manchmal vor wie mit der XTZ750. Da wurde auch quasi nix modernisiert, was dann der Tod für die Maschine sein musste. Wäre Yamaha zuzutrauen, dass sie es wieder so machen.
Zumal auch die Modellpolitik mit der T7 Mist ist. Dieses Vorbestellsystem kennen wir ja schon von der Niken und in verschärfter Form auch von der R1M. In beiden Fällen war quasi keine Nachfrage vorhanden. Und auch wenn ja einige die T7 bestellt haben, gab es seitens der Kunden auch viel Kritik daran, dass sie ein Fahrzeug verbindlich bestellen sollen, was noch kaum einer gesehen hat, geschweigedenn probegefahren ist. Die T7 hätte im April im Laden stehen müssen. 5 Stück für die Ausstellung und 2 Vorführer, einer normal, einer tiefergelegt.
Das Vorbestellsystem ist verständlich, wenn Yamaha damit ausloten will, wie viele wohl direkt verkauft werden. Zumal ja einige Modelle quasi ausverkauft sind. In Sachen Kundenbindung ist es sicher nicht gut.

Wie auch immer - Eine XT1200 mit 140PS, 249Kg vollgetankt, mit Kurven-ABS, Schaltautomat und aktiver Dämpferregelung, das wäre wahrscheinlich gut. Geht technisch sicherlich, kostet aber vermutlich viel zu viel, die Maschine so zu modernisieren.
Sic parvis magna.
Zörnie

Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Zörnie »

Zahlen zum weltweiten Absatz der XT1200 sind von Yamaha Deutschland leider nicht zu bekommen. Nur die Verkäufe seit 2013 in der Gesamtsumme.
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Leone blu
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Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Leone blu »

Alle Spekulationen machen sicher irgendwie Spaß, führen aber zu nix. Die Entscheidungen in einem Konzern werden emotionslos getroffen.

Und ohne Zahlen liefern zu können bin ich mir sicher, dass kein anderer Markt so anspruchsvoll ist wie der deutsche. In deutlich einwohnerstärkeren Ländern werden erheblich einfachere Fahrzeuge (Roller, 125er/250er) abgesetzt, bei deren Verkauf die Marge um einiges höher ist.

Lassen wir uns also überraschen, wohin die Reise geht. Pflegen derweil unsere 1200er so gut es geht und freuen uns an ihren positiven Seiten...

Ciao, R.
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Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Stefan_L »

Die Entscheidungen in einem Konzern werden emotionslos getroffen.
Schön wärs.... Was ich in 31 Jahren in einem Konzern miterleben durfte zeigt mir das fast ausschließlich "Emotionen" die Basis für Entscheidungen sind.
Je nachdem was gerade "hip" ist und wo man "aufspringen" möchte wird
die Fahne in den Wind gehängt, später dann verbrannt und schließlich die Asche auf's Haupt gestreut.

Die Leute dies das alles eingebrockt haben sitzen inzwischen besser bezahlt auf anderen Posten und schieben die Schuld für Probleme auf die Leute die sich bemüht haben den unausgegorenen Kram umzusetzen.

Mittelständler gehen daran kaputt, Konzerne können sich diverse Pleiten leisten, ob es nun Faxgeräte, PCs oder Medizinprodukte sind.

Gäbe es die XT in größeren Stückzahlen müßte ich eine Fahne am Mopped befestigen damit ich sie in der Menge herausfinde. Das wär dann optisch völlig daneben.
Dann lieber "schwer" und "untermotorisiert" ;)
Viele Grüße
Stefan
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Re: Modelljahr 2020

Beitrag von Yeti »

Wie mein Vorredner schon schrieb:
Leone blu hat geschrieben: Mi 7. Aug 2019, 13:05 Alle Spekulationen machen sicher irgendwie Spaß, führen aber zu nix.
Ich bin kein Verkäufer und als Kunde zubehörmeidend, weshalb ich nicht beurteilen kann, ob eine XT1200 durch mehr elektronisches Zeugs mehr Käufer fände.

Was das Gewicht angeht, da betrachte ich bei der Klasse Fullsize-Reiseenduros eine Zuladung von mindestens 210 kg als Bedingung, was derzeit die Zahl 250 kg als Minimum bei Gewicht vollgetankt nach sich zieht. Dazu sind ein Radstand von 1520 bis 1590 mm und ein Hubraum von 1200 bis 1300 cm³ Stand der Technik.

Bevor jetzt einer für das Gewicht vollgetankt andere Zahlen nennt: Ich habe die Zahlen aus dem MOTORRAD-Test in 09 / 2019 gesammelt. Die habe ich mit den Werksangaben zu vergleichen begonnen :shock: . Die frustrierendste Diskrepanz stellte ich bei der Ducati Multistrada 1260 fest: Gewicht vollgetankt 277 kg werden dort genannt, auf der Website heißt es dagegen Gewicht fahrfertig („mit allen Betriebsflüssigkeiten und zu 90% gefülltem Kraftstofftank“) 232 kg. Wieso hat MOTORRAD beim gleichen Modell 45 kg mehr festgestellt ? Ich habe damit aufgehört, da ich mich nicht in der Lage sehe, die jeweiligen Bestandteile zu ermitteln, wozu auch.

Und der Antrieb ? Da fällt mir als erstes auf, daß die Wettbewerber BMW, Ducati und KTM nicht nur zwischen 4,5 und 10 mm mehr Bohrung haben, sondern auch zwischen 54 und 101 cm³ mehr Hubraum. Bei der Spitzenleistung drehen sie 500 bis 2250 Umdrehungen höher. Ein Knackpunkt ist die größere Bohrung, denn die ermöglicht größere Ventile, folgen größere und evtl. geradere Kanäle. Das bedeutet mehr Luft gleich mehr Mitteldruck. Der ist im Maximum (= Drehmomentmaximum) zwischen 4 % und 17% höher. Das zusammen bedeutet, daß für einen nennenswerten Leistungszuwachs der :xt12: ein völlig anderer Motor entwickelt werden müßte, der aber zugleich alle Anordnungen unter dem Tank über den Haufen schmeißt.

Also entweder XT so weiterfahren oder etwas Anderes kaufen. Ich habe letzteres getan und festgestellt, daß wenige Jahre Entwicklung sehr viel Fortschritt bedeuten können :!: .

Gruß, Yeti.
Meine Moppeds: Zündapp DB200; BMWs: R69S - R100 - R100CS - R100GS > HPN-Sport - K1; Yammis: FZS1000; XT1200Z; Tracer900-GT
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