Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren
Verfasst: Mo 27. Aug 2018, 18:13
Die letzten 23km ließen keine Freunde aufkommen, denn wir fuhren von einem Ort zum nächsten und dies ohne Unterbrechung.
7km vor der Grenze war endlich Schluss mit Orten. Direkt hinter der Grenze überquerten wir den Konecna Pass und landeten im Wald. 7km nur Wald und schöne Kurven, die Abwechslung war traumhaft. Wir trafen auf den Ort Bila, einer touristischen Hochburg. Aber welch Wunder, der Ort war nur 1,3km lang und danach folgten wieder Wald und Kurven. Wir trafen auf die E442 und folgten dieser 17km durch Ortschaften. Dann wechselten wir auf die 481 und nach genau einem Ort (3km) begannen der Wald und die Kurven wieder. Wir hatten wieder für 10km Freude am Fahren. Nun bogen wir rechts auf die 487 ab und später links auf die 57. Die Freude am Fahren war verflogen, denn jetzt waren sagen und schreibe 32km Ortsdurchfahrt angesagt, nur unterbrochen durch eine Pause zum Tanken mit einem leckeren Magnum-Eis. Die Pause nutzen wir auch um kleidungstechnisch wieder auf Sommer umzurüsten, denn es ist warm geworden. Mir wurde sogar heiß, denn ich kochte so vor mich hin. Jedes Ortseingangsschild erhöhte meinen Blutdruck.
Die nächsten 27km über die 49 und 492 waren wieder normal. Mal freie Fahrt mal Orte, aber in einem gesunden Verhältnis von 70/30 für freie Fahrt. In Luhacovice, einem bekannten Kurort, an der 492 war die Hölle los. Vom 4. bis 8.7. fand das berühmte Bierfest „Pivni slavnosti“ statt. Alles war zugeparkt, überall liefen Menschen und der Verkehr durch den Ort war zermürbend. Man kam nicht vom Ar….
Als wir endlich durch dieses Chaos durch waren, mussten wir nur noch 10km bis zu unserem Hotel in Uhersky Brod zurücklegen.
Seit dem 7. Juli 2018 habe ich eine Ortsdurchfahrt-Paranoia. 96km verteilt auf drei Siedlungsgebiete mussten wir absitzen. Der längste „Ort“ erstreckte sich über 32km. Ich hatte schon bei der Planung gesehen, dass auf unserer Strecke viele Orte liegen, es gab andere Strecken mit noch mehr Ortschaften. Dass jedoch ein Ort in den anderen übergeht, konnte man auf der Karte so nicht erkennen. Sollte jemand auf die Idee kommen von der hohen Tatra nach Westen nach Tschechien fahren zu wollen, sollte er entweder City-Junky sein oder die Autobahn D1 über Trencin nehmen.
Für ganz harte City-Biker gibt es eine Strecke, die 125km Ortschaft am Stück aufweist (nach dem Nadrz Orava Stausee auf der 78 nach Polen und dann Korbielow – Zywiec - Bielsko-Biala – Jaworze – Skoczow – Cieszyn – Karvina – Ostrava fahren).
Jetzt aber weiter im Reisebericht:
Im Hotel Monde konnten wir unsere Mopeds im Innenhof in einer Garage abstellen. Im Hotel gab es eine Bar, die wir nach dem Duschen und Einschalten der Klimaanlagen in den Zimmern nutzen, um uns ein verdientes Bierchen zu genehmigen.
Wir fragten nach den Öffnungszeiten des Restaurants und erhielten die Antwort, dass das Restaurant geschlossen sei. Es gäbe aber eine Alternative ganz in der Nähe. Wir machten uns auf den Weg und besichtigten die Kleinstadt, die immerhin 16.500 Einwohner haben soll. Ich habe noch nie in meinem Leben eine so leblose Stadt gesehen. Am Samstagnachmittag war keine Mensch auf den Straßen unterwegs. Selbst Autos waren nicht in Bewegung. Die Kneipen hatten zu, einzig ein recht ungemütliches Sportheim hatte auf. Vermutlich waren alle auf dem Bierfest in Luhacovice. Eine Stunde später waren wir wieder am Hotel und fragten nach dem Alternativrestaurant. Es lag genau 50m neben dem Hotel, nur eben in der anderen Richtung.
Wir setzten uns als einzige Gäste ins Restaurant (die anderen waren ja am Bierfest) und bekamen die Speisekarte. Die Speisekarte kannte nur eine Sprache, nämlich tschechisch. Wir bemühten zunächst eine Übersetzungs-App, kamen aber zu keinem vernünftigen Ergebnis. Als ich die Bedienung auf Englisch fragte, ob er die Karte übersetzen könnte, nannte er das erste Gericht „Wildschein mit Kartoffelpüree“.
Diese Bedienung hat die ganze Zeit mitbekommen, dass wir Probleme mit der Speisekarte hatten und konnte auch unserem Gespräch folgen, aber er sah keine Veranlassung helfend zu unterstützen. Als der Herr dann an unserem Tisch stand, ging es ganz schnell mit der Bestellung: 2xWildschein, 1xFilesteak, 2xalkoholfrei Bier, 1xBier für richtige Paranoiker. Weiter ging es in die Hotelbar zum Austausch der Bilder, denn es war ja unsere letzte Hotelübernachtung. Und natürlich gab es dort auch noch das ein oder andere Bierchen. Für mich diesmal aber mit Alkohol, denn ich musste ja diese Ortsdurchfahrt-Paranoia bekämpfen. - Fortsetzung folgt und natürlich der Fim zum Tag auch -
Die E75, eine Ortumgehung, benutzten wir 7km, um auf die 487 zu kommen, die uns nach Tschechien bringen sollte. Die folgenden 17km hatten es wieder in sich. Endete die eine Ortschaft begann sofort die nächste. Man zuckelte so mit knapp unter 60km/h vor sich hin, denn wir waren ja nicht mehr in Rumänien. Seit 47km fuhren wir somit durch eine große Ortschaft inkl. langweiliger Umgehung. Zum Vergleich ist eine Fahrt von Spandau bis Hoppegarten, also einmal quer durch Berlin, gerade mal 37km lang. Ok in Berlin gibt es mehr Ampel. 7km vor der Grenze war endlich Schluss mit Orten. Direkt hinter der Grenze überquerten wir den Konecna Pass und landeten im Wald. 7km nur Wald und schöne Kurven, die Abwechslung war traumhaft. Wir trafen auf den Ort Bila, einer touristischen Hochburg. Aber welch Wunder, der Ort war nur 1,3km lang und danach folgten wieder Wald und Kurven. Wir trafen auf die E442 und folgten dieser 17km durch Ortschaften. Dann wechselten wir auf die 481 und nach genau einem Ort (3km) begannen der Wald und die Kurven wieder. Wir hatten wieder für 10km Freude am Fahren. Nun bogen wir rechts auf die 487 ab und später links auf die 57. Die Freude am Fahren war verflogen, denn jetzt waren sagen und schreibe 32km Ortsdurchfahrt angesagt, nur unterbrochen durch eine Pause zum Tanken mit einem leckeren Magnum-Eis. Die Pause nutzen wir auch um kleidungstechnisch wieder auf Sommer umzurüsten, denn es ist warm geworden. Mir wurde sogar heiß, denn ich kochte so vor mich hin. Jedes Ortseingangsschild erhöhte meinen Blutdruck.
Die nächsten 27km über die 49 und 492 waren wieder normal. Mal freie Fahrt mal Orte, aber in einem gesunden Verhältnis von 70/30 für freie Fahrt. In Luhacovice, einem bekannten Kurort, an der 492 war die Hölle los. Vom 4. bis 8.7. fand das berühmte Bierfest „Pivni slavnosti“ statt. Alles war zugeparkt, überall liefen Menschen und der Verkehr durch den Ort war zermürbend. Man kam nicht vom Ar….
Als wir endlich durch dieses Chaos durch waren, mussten wir nur noch 10km bis zu unserem Hotel in Uhersky Brod zurücklegen.
Seit dem 7. Juli 2018 habe ich eine Ortsdurchfahrt-Paranoia. 96km verteilt auf drei Siedlungsgebiete mussten wir absitzen. Der längste „Ort“ erstreckte sich über 32km. Ich hatte schon bei der Planung gesehen, dass auf unserer Strecke viele Orte liegen, es gab andere Strecken mit noch mehr Ortschaften. Dass jedoch ein Ort in den anderen übergeht, konnte man auf der Karte so nicht erkennen. Sollte jemand auf die Idee kommen von der hohen Tatra nach Westen nach Tschechien fahren zu wollen, sollte er entweder City-Junky sein oder die Autobahn D1 über Trencin nehmen.
Für ganz harte City-Biker gibt es eine Strecke, die 125km Ortschaft am Stück aufweist (nach dem Nadrz Orava Stausee auf der 78 nach Polen und dann Korbielow – Zywiec - Bielsko-Biala – Jaworze – Skoczow – Cieszyn – Karvina – Ostrava fahren).
Jetzt aber weiter im Reisebericht:
Im Hotel Monde konnten wir unsere Mopeds im Innenhof in einer Garage abstellen. Im Hotel gab es eine Bar, die wir nach dem Duschen und Einschalten der Klimaanlagen in den Zimmern nutzen, um uns ein verdientes Bierchen zu genehmigen.
Wir fragten nach den Öffnungszeiten des Restaurants und erhielten die Antwort, dass das Restaurant geschlossen sei. Es gäbe aber eine Alternative ganz in der Nähe. Wir machten uns auf den Weg und besichtigten die Kleinstadt, die immerhin 16.500 Einwohner haben soll. Ich habe noch nie in meinem Leben eine so leblose Stadt gesehen. Am Samstagnachmittag war keine Mensch auf den Straßen unterwegs. Selbst Autos waren nicht in Bewegung. Die Kneipen hatten zu, einzig ein recht ungemütliches Sportheim hatte auf. Vermutlich waren alle auf dem Bierfest in Luhacovice. Eine Stunde später waren wir wieder am Hotel und fragten nach dem Alternativrestaurant. Es lag genau 50m neben dem Hotel, nur eben in der anderen Richtung.
Wir setzten uns als einzige Gäste ins Restaurant (die anderen waren ja am Bierfest) und bekamen die Speisekarte. Die Speisekarte kannte nur eine Sprache, nämlich tschechisch. Wir bemühten zunächst eine Übersetzungs-App, kamen aber zu keinem vernünftigen Ergebnis. Als ich die Bedienung auf Englisch fragte, ob er die Karte übersetzen könnte, nannte er das erste Gericht „Wildschein mit Kartoffelpüree“.
Diese Bedienung hat die ganze Zeit mitbekommen, dass wir Probleme mit der Speisekarte hatten und konnte auch unserem Gespräch folgen, aber er sah keine Veranlassung helfend zu unterstützen. Als der Herr dann an unserem Tisch stand, ging es ganz schnell mit der Bestellung: 2xWildschein, 1xFilesteak, 2xalkoholfrei Bier, 1xBier für richtige Paranoiker. Weiter ging es in die Hotelbar zum Austausch der Bilder, denn es war ja unsere letzte Hotelübernachtung. Und natürlich gab es dort auch noch das ein oder andere Bierchen. Für mich diesmal aber mit Alkohol, denn ich musste ja diese Ortsdurchfahrt-Paranoia bekämpfen. - Fortsetzung folgt und natürlich der Fim zum Tag auch -