XT1200Z-Forum

zum Nachdenken....

Werbung, die so dermaßen auf die Emotionen und Tränendrüsen abziehlt, ist bei mir gleich untendurch.

Meine Mutter hatte Demenz. Ich war ihr Betreuer. Auch Saturn hätte da nicht helfen können. Wie Abscheulich darf Werbung eigentlich sein?

Es werden sooo viele durch die Werbung beeinflusst siehe BMW

XTwilli hat geschrieben: Do 2. Nov 2017, 17:00Wie Abscheulich darf Werbung eigentlich sein?

Ich bin zwar immer für Blödelei zu haben, Werbung läßt den Finger zumindest auf den Stummknopf gleiten.
Nachdem ich in diesem Sommer so manches in Kliniken mit ansehen mußte, bin ich auf dem Sektor noch
humorloser geworden. Wer dem echtem Leiden der Menschen Werbung macht oder darüber Witze, der hat
einiges noch nicht verinnerlicht.

Grüße, Yeti.

Ganz heißes Thema ....

Aber ... meine Mutter war auch am Ende schwer an Demenz erkrankt.
Und ich kann es mir durchaus vorstellen, daß ein paar Bilder aus Ihrer Vergangenheit so manches Lächeln auf Ihr Gesicht gezaubert hätte !
Von daher glaube ich wirklich, daß mit VR für Demenz-geschädigte ein paar schöne Momente zu erreichen sind.

Wie sich das mit Werbung in Einklang bringen lässt, ist eine andere Frage

In dem Fall finde ich die Werbung zwar auch etwas geschmacklos. Andererseits hab` ich letzte Woche einen Bericht im Radio gehört, wo es um genau DAS Thema ging: Virtual reality Brillen in der Demenz Behandlung (oder Pflege)
Offenbar gibt es da Therapieansätze wo den Patienten Filme aus ihrer jüngeren Vergangenheit vorgespielt werden, sodass sie das Kurzzeitgedächtnis so lange wie möglich in Betrieb halten.

Hier der kurze Bericht dazu : http://www1.wdr.de/wissen/mensch/datenb ... z-100.html

*edit* - ja genau, das was du schreibst Ilosch

Hi Heinz,
den Bericht schaue ich mir morgen mal an. Meine Vermutung / Annahme ist rein aus dem, was ich mit der Demenz meiner Mutter erlebt habe.

Der Horizont einer Demenz kranken Person verringert sich ja immer weiter ohne das sie es selbst merken.
Nur manchmal - da blitzt es auf. Dann sind solche Personen zutiefst enttäuscht über sich selbst.

Daher habe ich als goldene Regel beim Umgang mit meiner Mutter gelernt:
Egal, was Sie sagt - so ist es !
Beispiel: "Warum kommt der Papa heute nicht?" (Mein Vater war Jahre vorher gestorben)
Da ist es absolut kontraproduktiv dann zu sagen "Och Mutti - Papa ist doch längst tot"

Nein - es war immer eine Antwort in der Art "Der ist grad einkaufen - kommt bestimmt gleich und bringt Dir etwas mit"
Natürlich habe ich Sie dabei nach realen Maßstäben bewusst belogen - aber ich bin der 100% feste Überzeugung, daß es der richtige Weg war, um meiner Mutter nicht noch mehr zu schmerzen.

... aber nochmal: GAANZ heißes Thema !!

Ja ich hab‘ das auch erlebt bei meinem Schwiegervater. Du beschreibst das absolut so, wie es such für uns war und daher würde es mich freuen, wenn diese Therapie den Menschen
helfen könnte. Wenigstens un die Sache hinauszuzögern.

Ich persönlich bin davon überzeugt dass diese Brille den Patienten weiter helfen kann. Das Thema geisterte heute Abend durch sämtliche Nachrichten. Logischer Weise mit positiven und negativen Kommentaren.

Ich selber habe diese heimtückische Krankheit über 10 Jahre bei meiner Oma miterlebt. Angefangen hat es bei ihr mit 80 und ganz simpel, sie hat sich jeden Abend Speck mit Spiegeleier gemacht. Gemerkt hat es damals meine Mutter da sie Oma gefragt hat, warum sie so viele Eier braucht. Oma hat Stein und Bein geschworen dass sie schon lange keine Eier mehr gebraucht hat. Der Schluss mit über 90 war für alle Beteiligten zwar hart aber eine Erlösung.
Damals sahen die Behandlungsmethoden allerdings komplett anders aus, das ist 40 Jahre her.

Aktuell bekomme ich es bei meiner Schwiegermutter mit, sie hat's im Anfangsstadium.