XT1200Z-Forum

Moin moin,

kurze Vorgeschichte: Vor einiger Zeit hat sich mein alter Herr mal wieder meine Tenere ausgeliehen. Nein, er ist nicht 90, ich bin einfach noch nicht so alt wie der Durchschnitt hier, ohne wem zu nahe zu treten zu wollen

Leider fuhr da jemand mit seinem Fahrrad ohne überhaupt zu gucken mitten auf die Straße und er musste ordentlich in die Eisen gehen,
dabei verabschiedete sich dann das Vorderrad und er lag, hatte noch 2 wochen lang Verspannungen am Körper...
Den schon verbogenen Sturzbügeln geht es jetzt natürlich auch nicht besser und sie sitzen noch näher an meinem Knie

Natürlich weiss ich, das ABS kein Allheilmittel ist, aber ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, dass eine grade, trockene, saubere Straße kein Problem darstellt und somit einen Sturz zu verhindern wüsste. Gut, der Reifen ist schon recht runter, aber noch nicht an der Verschleissgrenze...

Durch ein paar Experimente oder auch andere Verkehrsteilnehmer weiss ich recht sicher, dass das ABS zumindest grundsätzlich vorn funktioniert, hinten sowieso.

Aber irgendwie macht man sich halt nun so seine Gedanken, wenn man eigentlich vorher darauf vertraut hat, dass sowas nicht passieren sollte.

Da ich im Vergleich zu vielen hier wohl noch ziemlich grün hinter den Ohren bin, was motorisierte Zweiräder angeht, wollt ich einfach mal eure Gedanken, Fragen oder guten Zuspruch hören, falls ihr nicht alle bei dem schönen Wetter draussen seid ( was mich zum schreiben dieses Themas motivierte)...

??? Was ist das Problem?
ABS verhindert keinen Sturz. Kommt immer auf die Umstände an. Hat auch nichts mit dem Alter des Fahrers zu tun.
Was soll man noch dazu sagen?

Wie sollen wir dazu eine Meinung abgeben?
Dazu müsste man den genauen Ablauf kennen. ABS kann vieles aber nicht alles.
Wieso haben ganz moderne Motorräder z.B. Kurven-ABS?

Wenn ich bei Lenkervolleinschlag voll in die Eisen gehe fällt mir um, selbst bei Schrittgeschwindigkeit. Ist mir selbst schon passiert. Das Gwicht hält kein Mensch.
Du könntest genausogut fragen: wieso lande ich bei Glatteis trotz ABS im Graben?

Viele Grüße

Thomas

Ich frage aber doch nicht nach Glatteis, sondern einer graden Straße, ohne Steigung, ging schnurstracks gradeaus, sollte zumindest vor dem Bremsen ohne Lenkeinschlag gewesen sein.

Ich weiss nicht, vielleicht hab ich immernoch falsche Erwartungen an ein ABS... Wie gesagt, dass es einen unter suboptimalen Bedingungen nicht rettet, ist mir klar. Aber unter optimalen funktioniert es doch eigentlich? Nur wie soll es noch optimaler als grade und trocken werden?

So wie ich dass auf dem Schirm habe verhindert Abs "nur" das Blockieren der Bremse bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 5 km/h, nicht mehr und nicht weniger. Das soll verhindern dass der Fahrer zu gering bremst und damit nicht optimal verzögert. Ich selbst bin bis vor 5 Jahren noch komplett ohne ausgekommen, möchte es aber auch zusammen mit dem Kombibremssystem nicht missen. Wie man auf gerader Strecke ohne Fahrfehler, Öl, Sand etc. sich dann ablegt ist ohne genaue Angaben für mich nicht nachvollziehbar.

Hallo

tillepille hat geschrieben: Sa 14. Okt 2017, 23:07 ...ging schnurstracks gradeaus, sollte zumindest vor dem Bremsen ohne Lenkeinschlag gewesen sein. ...

Vielleicht doch mit Ausweichmanöver kombiniert gebremst?

tillepille hat geschrieben: Sa 14. Okt 2017, 23:07 ... vielleicht hab ich immernoch falsche Erwartungen an ein ABS...

Stell keine Erwartungen an das ABS, fahr als hättest du keines und freue dich falls es dir mal hilft.

gruss sushi

Hallo!

Meine Vermutung:
Wenn das in Bochum an einer viel befahrenen (oder besser: viel bestandenen) Kreuzung passiert ist, wundert mich das nicht.
Schon mal die Hand in den Abgasstrahl von einem Transporter, LKW oder PKW gehalten? Genauso schmierig wie die Hand danach, ist auch die Straße. Besonders dann, wenn es schon länger nicht geregnet hat. Da reicht es schon bei einer Vollbremsung ein klein wenig zu Verreißen vor Schreck und das wars. Außer vielleicht, man ist Chuck Norris

Hallo,

Ich mache zu Saisonbeginn trotz meiner langjährigen Motorrad Erfahrung öfter ein Fahrsicherheitstraining. Ich stelle dabei fest, dass ich bei mir immer was finde, was ich besser machen muss.
Beim Bremsen ist neben den Haftwerten doch ganz klar die Blickführung das A und O.

Moin, moin,

zunächst hoffe ich, dass sich " Dein alter Herr " nicht verletzt hat und alles glimpflich ausgegeangen ist.

Eine Ferndiagnose oder gar Einschätzung ist hier nicht möglich!
Es kommen unendlich viele Faktoren bei einer plötzlich auftretenden Gefahrensituation zusammen. Diese Faktoren sind für einen unbeteiligten nicht beurteilbar, das kann nur der Fahrer. Nur der Fahrer kann Dir sagen was schief gelaufen ist...wenn er es denn in den Bruchteilen von Sekunden selbst wahrnehmen konnte.

Um Deiner Frage doch irgendwie noch gerecht zu werden......ABS ist ein tolles Tool...aber eben nur ein Helferlein...keine Garantie für Sturzfreiheit.
Hinkender vergleich: Wenn ich bei -15 Grad im Winter fahre ( und das tue ich ) habe ich trotzdem irgendwann kalte Flossen....trotz der eingeschalteten Griffheizung....tolles Helferlein.....aber kein Garant!

Horido

ohne es genau beurteilen zu können / wollen:
Wenn das Motorrad "nur" die Sturzbügel lädiert hat und noch fahrbereit ist, dann war es im Moment der Bodenberührung wahrscheinlich sehr langsam.
Wenn das ABS wie gehört bis 5km/h runter regelt, dann hat sich dein Vater wahrscheinlich im Fußgängertempo auf die Nase gelegt. Damit hat das ABS doch seinen Job gemacht und schlimmeres verhindert