Where the streets have no name
Verfasst: Di 23. Mai 2017, 00:59
Am Sa. 13.5. bin ich eine (autobahnfreie) 684 km Tour gefahren in die Berge östlich vom Gardasee.
Dabei habe ich eine unbefestigte Straße ausprobiert abgehend von der SP81 zum Passo Coe SP143.
Wie nett war der Start auf einem niedlichen Sträßchen, umkränzt von grün.
Ein für mich uneindeutiges Fahrverbotschild hatte im Zweifel für hinfällig ausgelegt und bin dann auf ca. 23 km die wildesten Mountain-Bike Trails gefahren.
Vielleicht nicht die klügste Entscheidung, zumal ich alleine war.
Es war für meine Verhältnisse ein brutales Unterfangen, bergauf, bergab auf Geröll oder fallweise gar Matsch zu fahren.
Einige Radelberger (oder heisst es Bergradler ?) auf die ich unterwegs traf waren ziemlich perplex ob meiner Erscheinung.
Die an mich gerichteten Kommentare (ich nix italiano) konnte ich im Vorüberfahren aufgrund der Sprachbarriere leider nicht eindeutig interpretieren.
Einmal hätte ich mir eine ABS-freie Bremse gewünscht, denn „vor lauter Schiss“ habe ich mich bergab in tiefes Geröll hinein verfahren und steckte fest.
Es ging keinen Millimeter nach vorne und nach hinten schon gar nicht, große Steinbrocken blockierten das Vorderrad.
Musste schwer überlegen was ich nun machen sollte:
a. Einen Bergedienst anfordern per Handy.
b. Maschine einfach umwerfen und danach weiter schauen was ich tun könnte.
c. Versuchen abzusteigen und die größeren Steine vor dem Vorderrad zu entfernen, während ich das Motorrad irgendwie in der Senkrechten halte.
d. Mit viel Gas und viel Mut versuchen mich frei zu fahren.
Es war dann d. :
Mit viel Glück konnte ich mit einem wilden Satz nach vorne ausbrechen, dabei trat aber ein starkes kratzendes Geräusch unter dem Motor auf.
Was war ich froh mit meiner Worldcrosser Ausstattung einen massiven Motorschutz zu haben.
Nur eine Schramme im Unterfahrschutz.
Mittlerweile war die Tankanzeige auf Reserve gegangen.
Bergauf, bergab, mehr hüpfend als fahrend ging es voran.
Spitzkehren, Hohlwege, Abgründe, das alles brachte mich arg zum Schwitzen, setzte mich unter Daueranspannung.
Wie weit kann es denn noch sein - bis zum Ende dieser Odyssee ?
Handy Batterie beinahe entladen, sehr beunruhigend.
Langsam reichte es mir.
Auf einem Wegstück waren noch Reste von einer Rodung vorhanden.
Mit meiner neuesten Erkenntnis, nur schnell ist stabil, brauste ich darüber hinweg.
Plötzlich eigenartige rumpelnde Geräusche und Schläge aus dem Bereich des Kardanantriebes unter mir.
Ich brachte die Maschine so rasch wie möglich zum Stillstand und dachte an einen Kardanschaden.
Der Blick unter das Motorrad zeigte:
Ein ca 4 cm starkes und ca 60 cm langes Aststück hatte sich irgendwie am Hauptständer verklemmt.
Es ließ sich nicht herausziehen.
Durch eine Hebelbewegung konnte ich den Ast dann aber abbrechen und er fiel in zwei Stücken ab.
Ich setzte die Fahrt fort und war extrem erleichtert, beim Passo Coe endlich wieder Asphalt unter die Rädern zu bekommen.
Im dortigen Gasthaus musste ich sofort meine akute Dehydration behandeln.
Vor Stolz und Erleichterung ob des bestandenen Abenteuers fühlte ich mich wie ein Held.
Ich glaubte vor Euphorie zu triefen, es war dann aber doch nur der Schweiß.
Meine Erkenntnisse von diesem Abenteuer mit diesem Brocken von Motorrad:
a. Begib dich nicht alleine in gefährliches, unbekanntes Terrain.
b. Die XT1200Z steckt unbeeindruckt ordentlich was weg (steinigen, pfählen).
c. Die Reifen Pirelli Scorpion Trail 2 funktionierten besser als ich es mir vorgestellt hätte unter diesen Bedingungen.
(es war aber auch trocken bis auf wenige, flache Stellen mit etwas Matsch).
d. Zu niedrige Geschwindigkeit macht das Fahren anstrengender und unsicherer als mit „Schmackes“ darüber und weg.
e. Den Wunsch nach abschaltbarem ABS im Gelände kann ich nun nachvollziehen.
Glücklich und einigermaßen unversehrt sind wir (ich und meine Wuchtbrumme) dann Zuhause angekommen.
Hoffentlich bekomme ich keine Post vom Italiener (Offroad-Maut).
So was mach ich bestimmt nicht mehr ! (oder sagen wir: nur mehr legal und bestimmt nicht mehr alleine).
Irgendwie war es doch geil.
Gruß an alle Teneristi
Stefan
Dabei habe ich eine unbefestigte Straße ausprobiert abgehend von der SP81 zum Passo Coe SP143.
Wie nett war der Start auf einem niedlichen Sträßchen, umkränzt von grün.
Ein für mich uneindeutiges Fahrverbotschild hatte im Zweifel für hinfällig ausgelegt und bin dann auf ca. 23 km die wildesten Mountain-Bike Trails gefahren.
Vielleicht nicht die klügste Entscheidung, zumal ich alleine war.
Es war für meine Verhältnisse ein brutales Unterfangen, bergauf, bergab auf Geröll oder fallweise gar Matsch zu fahren.
Einige Radelberger (oder heisst es Bergradler ?) auf die ich unterwegs traf waren ziemlich perplex ob meiner Erscheinung.
Die an mich gerichteten Kommentare (ich nix italiano) konnte ich im Vorüberfahren aufgrund der Sprachbarriere leider nicht eindeutig interpretieren.
Einmal hätte ich mir eine ABS-freie Bremse gewünscht, denn „vor lauter Schiss“ habe ich mich bergab in tiefes Geröll hinein verfahren und steckte fest.
Es ging keinen Millimeter nach vorne und nach hinten schon gar nicht, große Steinbrocken blockierten das Vorderrad.
Musste schwer überlegen was ich nun machen sollte:
a. Einen Bergedienst anfordern per Handy.
b. Maschine einfach umwerfen und danach weiter schauen was ich tun könnte.
c. Versuchen abzusteigen und die größeren Steine vor dem Vorderrad zu entfernen, während ich das Motorrad irgendwie in der Senkrechten halte.
d. Mit viel Gas und viel Mut versuchen mich frei zu fahren.
Es war dann d. :
Mit viel Glück konnte ich mit einem wilden Satz nach vorne ausbrechen, dabei trat aber ein starkes kratzendes Geräusch unter dem Motor auf.
Was war ich froh mit meiner Worldcrosser Ausstattung einen massiven Motorschutz zu haben.
Nur eine Schramme im Unterfahrschutz.
Mittlerweile war die Tankanzeige auf Reserve gegangen.
Bergauf, bergab, mehr hüpfend als fahrend ging es voran.
Spitzkehren, Hohlwege, Abgründe, das alles brachte mich arg zum Schwitzen, setzte mich unter Daueranspannung.
Wie weit kann es denn noch sein - bis zum Ende dieser Odyssee ?
Handy Batterie beinahe entladen, sehr beunruhigend.
Langsam reichte es mir.
Auf einem Wegstück waren noch Reste von einer Rodung vorhanden.
Mit meiner neuesten Erkenntnis, nur schnell ist stabil, brauste ich darüber hinweg.
Plötzlich eigenartige rumpelnde Geräusche und Schläge aus dem Bereich des Kardanantriebes unter mir.
Ich brachte die Maschine so rasch wie möglich zum Stillstand und dachte an einen Kardanschaden.
Der Blick unter das Motorrad zeigte:
Ein ca 4 cm starkes und ca 60 cm langes Aststück hatte sich irgendwie am Hauptständer verklemmt.
Es ließ sich nicht herausziehen.
Durch eine Hebelbewegung konnte ich den Ast dann aber abbrechen und er fiel in zwei Stücken ab.
Ich setzte die Fahrt fort und war extrem erleichtert, beim Passo Coe endlich wieder Asphalt unter die Rädern zu bekommen.
Im dortigen Gasthaus musste ich sofort meine akute Dehydration behandeln.
Vor Stolz und Erleichterung ob des bestandenen Abenteuers fühlte ich mich wie ein Held.
Ich glaubte vor Euphorie zu triefen, es war dann aber doch nur der Schweiß.
Meine Erkenntnisse von diesem Abenteuer mit diesem Brocken von Motorrad:
a. Begib dich nicht alleine in gefährliches, unbekanntes Terrain.
b. Die XT1200Z steckt unbeeindruckt ordentlich was weg (steinigen, pfählen).
c. Die Reifen Pirelli Scorpion Trail 2 funktionierten besser als ich es mir vorgestellt hätte unter diesen Bedingungen.
(es war aber auch trocken bis auf wenige, flache Stellen mit etwas Matsch).
d. Zu niedrige Geschwindigkeit macht das Fahren anstrengender und unsicherer als mit „Schmackes“ darüber und weg.
e. Den Wunsch nach abschaltbarem ABS im Gelände kann ich nun nachvollziehen.
Glücklich und einigermaßen unversehrt sind wir (ich und meine Wuchtbrumme) dann Zuhause angekommen.
Hoffentlich bekomme ich keine Post vom Italiener (Offroad-Maut).
So was mach ich bestimmt nicht mehr ! (oder sagen wir: nur mehr legal und bestimmt nicht mehr alleine).
Irgendwie war es doch geil.
Gruß an alle Teneristi
Stefan