Ruckelei

[Perry1200]

Hallo Christoph

Die Stecker sehen ja ziemlich "mitgenommen" aus.
Hast Du eine Kotflügelverlängerung montiert oder "nur" den originalen Kotflügel überm Vorderrad?

mfg Torsten

[rainer gustav]

Das Problem besteht mit und ohne Kotflügelverlängerung. Der Kopfdeckel ist leider so konstruiert, dass das Wasser (ob Regen oder Waschwasser) einfach nicht ablaufen kann (sowohl auf Haupt- oder Seitenständer).
Falls das Miststück ohne Fehleranzeige zu ruckeln anfängt, sind es zu 99% abgesoffene Zündkerzen. Mit ist es dreimal passiert. Nach Reinigung (siehe Beitrag "http://www.xt1200z-forum.de/viewtopic.p ... Drecksloch") war alles wieder ok.

Was ich mich die ganze Zeit frage: Wieso haben einige Probleme und andere nicht. Es gibt ja nicht zwei unterschiedliche Nummern für die Zündkerzenstecker ?! Oder kommt es erst nach einer gewissen Laufleistung (habe 60.000 runter) ? Was mir ebenfalls aufgefallen ist, sind die beiden Einkerbungen an den oberen Dichtgummis (auf den Bildern gut zu erkennen). So können diese ja eigentlich nicht richtig abdichten. Haben andere auch diese beiden Einkerbungen ?

[Franz]

Ich habe das Problem bisher noch nicht. Meine hat nun auch schon über 72.000km runter.
Vielleicht liegt es daran, dass sie in einer trockenen Garage steht und dort immer mit heißem Motor abgestellt wird. Und ich muss zugeben, dass ich meine auch nur einmal im Jahr dampfstrahle und anschließend den Motor wieder heiß fahre und dann erst in die Garage stelle.
Regenfahrten vermeiden ich wenn immer möglich. Wenn ich dann trotzdem durch den Regen muss, erfolgt dies meist in einem Zug, d.h. der Motor bleibt heiß und das Wasser müsste verdunsten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es dürfte bei meiner kein Wasser im Bereich der Zündkerzen stehen bleiben, weshalb ich auch keine Probleme habe.

[Christoph]

Hallo zusammen,

@Kalle: Um dieses Problem zu finden, braucht man tatsächlich nicht der allerbeste Mechaniker zu sein - man muss einfach nur seinen Job manchen. Und diesbezüglich habe ich bei der Vertragswerkstatt, wo ich vorher war, langsam so ein paar Zweifel. Die hatten die Maschine zur 90'er Inspektion, bei der die Zündkerzen kontrolliert werden sollen: nichts festgestellt. Dann nochmal explizit wegen dieses Problems: nichts festgestellt.

Wenn sich ein KFZ-Meister die Mühe macht, bei so einem Wettbewerb teilzunehmen und sich so vorzubereiten, dass er gewinnt, sehe ich darin nur Positives. Letztlich zeigt das Ganze ein hohes Maß an Engagement, das ich so auch zu spüren bekommen habe - auch wenn ich letztlich nur ein "triviales" Problem hatte. Was das Ganze gekostet hat, verrate ich nicht. Aber der Preis/Stunde ist völlig okay (und günstiger als bei den "Spezialisten" vorher).

@Rainer: Könnte das Einbringen von Silikon zu irgendwelchen thermischen Problemen führen?

@Torsten: Ich habe keine Kotflügelverlängerung dran.

Generell muss ich dazu sagen, dass meine Maschine im Freien steht - bisher meistens mit atmungsaktiver Abdeckplane. Dieses Jahr habe ich es etwas einreißen lassen, dass ich die Plane nicht mehr drübergemacht habe - da werde ich künftig stärker darauf achten.

Ich bin wie Franz weitgehender Waschmuffel (2-3x/Saison, v.a. nach Salz-Fahrten im Herbst). Aber wenn, dann bin ich bisher meist nach der Tour in die Waschbox gefahren zum Abkärchern. Danach darf ich dann noch etwa 15 Minuten an Ampeln rumstehen, bis ich zu Hause bin. Wie heiß wird das wohl da oben am Kopfdeckel? Wenn > 100°C, dann müsste das Wasser ja eigentlich ruckzuck verdampfen.

Wie auch immer, laut dem Meister war aber nicht die Korrosion das Hauptproblem, sondern die Risse und die Materialermüdung, die zu einem lockeren Sitz der Stecker geführt haben. Aus meiner Sicht hat Yamaha bei den Kerzensteckern der XT1200Z drei Böcke geschossen:

1. Keine Ablaufkanäle für Wasser => Korrosion
2. Ungenügende Befestigung => mechanische Ermüdung
3. Für diese Verschleißteile soll man ~ 800 Euro bezahlen!

Schöne Grüße
Christoph

[rainer gustav]

Das rote Silikon kann bis 300/350 Grad eingesetzt werden. Motoröl siedet bei ca.160 Grad, demnach kann die Temperatur auf dem Deckel nicht höher sein.
Ich werde vorher den Deckel und die Unterseite der Dichtung fettfrei reiningen und dann eine kleine Wurst ringsherum unter die Dichtung des Zündkerzensteckers spritzen. Wenn ich dann die Dichtung auf den Deckel aufsetzte, müsste sich die Silikonmasse gut verteilen und nicht in das Loch tropfen.

[Christoph]

Das rote Silikon kann bis 300/350 Grad eingesetzt werden.

Da habe ich mich zu knapp ausgedrückt, sorry. Ich meinte, ob solche Maßnahmen nicht zu einem "Hitzestau" führen könnten, wenn die heiße und sich ausdehnende Luft nicht/schlecht entweichen kann.

Noch eine ganz blöde Überlegung: Verstehe ich das richtig, dass die Zündkerzenbohrungen plan mit dem Kopfdeckel abschließen? Und dass deshalb Wasser von der Kopfdeckeloberfläche in die Bohrung fließen bzw. durch die Dichtung hineingesaugt werden kann?

Falls das so wäre, könnte man dann ein wenige mm breiten Ring so auf der Oberfläche um die Kerzenbohrung herum so ankleben, dass zumindest das Wasser von der Kopfdeckeloberfläche nicht in die Bohrung fließen kann? Etwa so:

Dann könnte man vielleicht noch einen "Kragen" am Kerzenstecker/am zuführenden Kabel anbringen, dass die Brühe, die am Kabel entlang läuft, auf den Kopfdeckel außerhalb des Rings tropft.

Wie gesagt, rein theoretische Hirngespinste ohne tatsächliche Kenntnis der Platzverhältnisse und Beschaffenheit der ganzen Sache.

Schöne Grüße
Christoph

[Irrlander]

könnte man dann ein wenige mm breiten Ring so auf der Oberfläche um die Kerzenbohrung herum so ankleben, dass zumindest das Wasser von der Kopfdeckeloberfläche nicht in die Bohrung fließen kann?

So ähnlich hatte ich auch schon überlegt, daher wären ja Fotos mit Wasser im Zylinderkopfdeckel hilfreich um die erforderliche Höhe des Dichrings abzuschätzen...
Vielleicht ist auch nur die vordere tiefe Seite betroffen, und man muß bei der Montage darauf achten, dass die Entlüftungslöcher der Kerzenstecker eben hinten/oben sind.
@ Christoph: sind die Dichtringe am Kerzenstecker drehbar?

Noch besser wäre natürlich zu entdecken wie das Wasser auf den Zylinderkopf kommt und das dann zu verhindern, zb. eine Kunststoffblende die Spritzwasser abwehrt. Oder eine Tropfkante am Tank oder Luftfiltergehäuse, falls sich das Wasser nicht während der Fahrt sammelt (zb. weil es dann gleich verdampft) sondern im Stand (weil es dann irgendwie dahin tropft).
Vielleicht könnte auch ein Baumwollfaden das Wasser aufsaugen und ableiten, oder ein kleiner Schwamm wenn es nur wenig Wasser ist...

Ich werde bei den nächsten Regenfahrten mal darauf achten ob und wann ich da Wasser entdecke. Ist es Spritzwasser von der Straße, oder bei Regen und noch trockener Straße, oder erst nach der Pause im Regen....

Zylinderkopf ohne Pfütze

[Perry1200]

Hallo

Ich habe einige Beiträge wegen der "Wasserproblematik" gelesen und bin deshalb ganz froh keine Probleme zu haben.
Relativ schnell hatte ich die Kotflügelverlängerung drangebastelt und habe seit dem ein deutlich "sauberen" Krümmerbereich.
Letztes Jahr um die Zeit war ja "lecker" Regenzeit in Europa und auch sonst habe ich schon mehrtägige Regenfahrten hinter mir und bei nun 55.000km bis jetzt keine Uregelmäßigkeiten gehabt.
Klar bin ich an einer Aufklärung interessiert, da die nicht jünger wird und meine Garantieverlängerung nächstes Jahr endet....
Vlt. sollte man kurz vorher die Stecker auf "Verdacht" tauschen lassen.
Ich bin nicht so der "Bastler" (keine Zeit und keinen Platz) und lasse deshalb alles in der Werkstatt machen und gerade da bin ich von der Qualität dieser abhängig.
Gute Argumente aus dem Forum sind da recht hilfreich......
Also Danke erst mal fürs aufdecken von den wenigen "Macken" der

mfg Torsten

[Christoph]

Vielleicht ist auch nur die vordere tiefe Seite betroffen, und man muß bei der Montage darauf achten, dass die Entlüftungslöcher der Kerzenstecker eben hinten/oben sind.
@ Christoph: sind die Dichtringe am Kerzenstecker drehbar?

Ob die Dichtringe drehbar sind oder nicht, weiß ich leider nicht. Die Kerzenstecker sind in der Werkstatt geblieben, für den Fall, dass eine Garantieprüfung kommt. Wenn das so einfach wäre - es wäre aber auch eine Erklärung, warum manche Probleme haben und andere nicht, je nachdem wie die Dichtungen montiert sind.

Schöne Grüße
Christoph

[rainer gustav]

Die Dichtringe sind drehbar. Auf der Gummidichtkappe sind zwei Gummilippen mit jeweils einer Einkerbung zur Entlüftung. Diese sind jedoch um 180 Grad versetzt, so dass das drehen keinen Erfolg bringt.