Ventil Koks

[Daniel-Ernesto]

Moin,

hab heute einen Blick auf die Ventile geworfen und gesehen das die Ventile ablagerungen haben.
Km Stand knapp 60tkm. Ventile vor 5000km prüfen lassen und für gut befunden.

Das die nie blitzeblank bleiben glaub ich schon, nur in wie fern wie viel noch ok ist frag ich mich....

Was mich zur nächsten Frage bringt, Brennraumreiniger z.B. liqui Moly o.ä.? Was passiert dann mit der Kohle? Verpufft die? oder bröselt die in den "gereinigten Brennraum"?

VG,

Daniel

[Yeti]

Hallo Daniel,

...gesehen das die Ventile ablagerungen haben. Wie viel noch ok ist frag ich mich....

Ablagerungen findet man auf den Ventiltellern nach 60.000 km immer. Deren hier unterschiedliche "Materialstärke" kann ich schlecht abschätzen - auf dem unteren Bild ist der Teller des linken Ventils blitzblank, dagegen ist auf dem oberen Bild der Teller links etwas stärker verkokt. Es beschränkt sich überall auf den Teller, schon die Radien in die Schäfte sind sauber. - Aus welchem Anlaß hast Du da reingeschaut

Wenn der Motor keine Leistungseinbuße zeigt und die Gasannahme nicht beeinträchtigt ist, dann sage ich "Weiterfahren". Vor 35 Jahren hatte ich einen Automotor, bei dem die Einlaßventile schwammartige Ablagerungen vom Kraftstoff auf den Tellern hatten, durch welche die Gasannahme verzögert war. Das konnte man durch Strahlen mit irgendeinem m.W. pflanzlichen Granulat entfernen. In Deinem Fall tippe ich auf harte Ölkohle.

Was mich zur nächsten Frage bringt, Brennraumreiniger z.B. liqui Moly o.ä.?

Ich stehe solchen Mitteln ablehnend gegenüber. Wer einmal solche Teller sauber gemacht hat kennt die Hartnäckigkeit der Kohle. Zufällig lag in meiner Tageszeitung kürzlich die Beilage eines Zubehörladens, in dem verschiedene Mittel angeboten wurden: "Injektion-Protektor", hält Einlaßventile frei von Ablagerungen. "Premium-Oktanbooster". "Ölsystemreiniger". Als dann noch ein "Hydrostößel-Reiniger und -schutz" angeboten wurde, der Klappergeräusche beseitigt, da war meine Heiterkeit groß .

Sollte Dir dennoch nach Liqui Moly der Sinn stehen, dann würde ich nach der Wirkungsweise fragen. Daß die Ölkohle im Motor nennenswert chemisch entfernt werden kann, das halte ich für ein Gerücht, und Du wirst ja den Motor nicht aufmachen wollen .

Bedenke immer, daß Millionen Motoren mit solchen Ablagerungen klaglos herumfahren. Grüße, Yeti.

[Daniel-Ernesto]

Hi Yeti,

rein geschaut habe ich aus reiner Neugier. Hatte gerade die Gelenheit, weil möglich.

Der Motor läuft. Zwar hat sie bei den letzten Ausfahrten nach dem Winter ein paar km anfangs geruckelt (Wintermüdigkeitssiffwasserbiokraftstoffkondensat), hat sich aber schnell gegeben. Also im Grunde denke ich alles im Rahmen.


Nein, ich glaube ich brauche keine Zusatzstoffe, weil es eher das Gefühl, anstatt der Motor braucht. (Auch wenn ich mich vom ein oder andern kauf nicht freisprechen kann)
Aber das iss n heisses Thema.... lassen wir das.

Alles klar!

Viele Grüße

[Yeti]

Nein, ich glaube ich brauche keine Zusatzstoffe

Sicher

[Daniel-Ernesto]

Na ja.... Wenn du so fragst.

So ein hydro-oktanstößelschutzinjektorbooster iss schon ne dolle Sache.....

Oder hast du was zur Empfehlung?

[stefan85]

Halllo Daniel,

ohne jetzt unbegründete Angst schüren zu wollen, bei meiner R1150RS waren Ablagerungen von Ölkohle an den Auslassventilen sinerzeit die Ursache für eine teuere Reparatur inkl. 4 neuen Ventilen.
An allen Auslassventilen waren die Sitzflächen teilweise weggebrannt. Auslöser: das Einstellen der Ventile beim Service. Das Spiel wurde "gegen die Ablagerungen" eingestellt. Ca. 200km später brannte ein Großteil der Ölkohle weg, das Ventilspiel war zu gering und die Ventile konnten nicht mehr richtig schließen. Sah dann aus, als wenn jemand die Ränder abgenagt hätte. Immerhin hatten sich die Bruchstücke ins Nirwana verabschiedet und nicht in den Brennraum. Sonst wäre es ein Totalschaden geworden.
Die Werkstatt hat die Ventile in München begutachten lassen. Aussage BMW: kein Einzelfall, zu schonende Fahrweise. Lieber häufiger mal richtig heißfahren mit höherer Drehzahl. Was mir bei einem größeren Zweizylinder wahrscheinlich mehr wehtut als dem Motor . Aber man hat immer eine gute Entschuldigung

Nun sind die Motorkonzepte nicht wirklich vergleichbar, der Boxer war auch luftgekühlt und gern mal länger im unteren Temperaturfenster unterwegs.. Die Ventile sahen erheblich schlimmer aus als Deine und die Ablagerungen waren eben auch auf den Sitzflächen. Insofern gebe ich Yeti recht, bei Dir sieht es harmlos aus und da sehe ich keinen Handlungsbedarf.
(Aber wenn, dann kommt die Leistungseinbuße plötzlich und heftig )

[Yeti]

An allen Auslassventilen waren die Sitzflächen teilweise weggebrannt. Auslöser: das Einstellen der Ventile beim Service. Das Spiel wurde "gegen die Ablagerungen" eingestellt. Ca. 200km später brannte ein Großteil der Ölkohle weg, das Ventilspiel war zu gering und die Ventile konnten nicht mehr richtig schließen.

Das ist aber mal ein schönes Märchen .
Die Ventile knallen relativ heftig gegen den Sitz. Dort habe ich noch NIE Ölkohle gesehen ! Die bildet sich nur weiter innen auf dem Teller. Und wieso an allen Auslassventilen ? Wenn das erste undicht wird ist die Kompression weg.

Aussage BMW: kein Einzelfall, zu schonende Fahrweise.

Ich glaub's ja nicht . Die Münchner hatten auch schon bessere Ausreden für evtl. schlichtweg falsch eingestelltes Spiel.

Gruß, Yeti.

[Daniel-Ernesto]

Da hilft nur der turbcleanantihydrostößelschimmelsystemreiniger ..... ZUSATZ!

[stefan85]

leider kein Märchen, warum sollte ich mir so etwas ausdenken?
Hatte mich allerdings verschrieben, es waren nicht 200km sondern 2000km nach dem Service.
Und ja, die Maschine lief noch kurz auf einem Topf, bis die Kompression endgültig weg war. Wenn ich die Ventile noch habe, stelle ich gern ein Foto ein (hatte die eine Zeitlang aufbewahrt, muss ich schauen). Die Ablagerungen sind nicht wie bei Daniel punktuell, sondern wirklich flächig.

Dass BMW mit der Aussage möglicherweise den eigenen Servicetechniker in Schutz nimmt mag sein. Und empfohlen hätte ich die Werkstatt, die die Ventlie eingestellt hat, sowieso niemandem. Nur hätte ich 3 Monate nach dem Service eh nichts mehr erreicht.
Und die Werkstatt, die die Reparatur ausgeführt hat, war eine andere. Wir haben uns das Schadensbild dort gemeinsam angesehen, ich hatte nicht den Eindruck, dass das in irgendeiner Art unglaubwürdig war.

[Südwestpfälzer]

Glaube, bei den alten Boxern sind eher die ellenlangen Stößelstangen zur Kipphebelbetätigung das Problem. Deren Ausdehnung aufgrund von Wärme ist schon immens. Zwischen kaltem und ordentlich heißgefahrenem Motor liegt da schon ein heftiger Längenunterschied vor, der wiederum Einfluss aufs Ventilspiel nimmt - mit allen negativen Konsequenzen. Dort sollte man das Ventilspiel deshalb tunlichst nicht zu klein wählen.

Die 1100 GS meines Kumpels hatte es damals auch kurz nach der Ventilspielkontrolle erwischt. Er ist über die AB gebrettert, der Motor wurde ordentlich heiß, und schwupps gab's Ventilmatsche in einem Kopf. Nee... Ölkohle war daran bestimmt nicht schuld.