XT1200Z-Forum

Ich möchte hier mal nichts negatives schreiben, es gab ja vieles dieses Jahr.

Eigentlich hatte ich nicht zwingend geplant in 2020 ein neues Motorrad anzuschaffen.
Meine Frau hat sich im Frühsommer überraschender Weiße einen Ruck gegeben und doch mal auf dem Soziussitz platz zu nehmen.
Das Ganze ging von ihr aus, ich hatte es bestimmt schon zwei Jahren aufgegeben sie zu fragen ob sie nicht doch einmal mitfährt.
Die erste Runde war in den Nachbarort und wieder zurück, die nächste war schon etwas länger.
Es kam wie es kommen musste, sie hatte Spaß und Lust auf mehr.
Wir merkten recht schnell, dass der Fahrkomfort der NC750X mit Sozius den Spaß doch sehr begrenzt.
Nach ein paar Probefahrten war es dann soweit, Ende August stand dann die im Hof.
Fortan waren sie glücklich ...
Ja, es war für mich wie ein Märchen, dass meine Frau mitfährt und dazu noch Spaß daran hat.

Während man es aufschreibt, verrinnt das Leben: Deshalb kurz und knackig - Saison läuft.
Und da die Weicheier zuhause sind, stört es keinen um mitten auf der Straße für Fotos zu Parken. Grüße von der Alb

Anders - das trifft es ziemlich genau!

Die Saison begann bei uns in Bayern mit einem "Fahrverbot" und damit schon mal anders als alle 40 Saisonen davor. Zum ersten Mal waren nicht die Streusalzwagen dafür verantwortlich, dass die Mopeds nicht oder nur sehr wenig auf die Straße kamen, sondern die bayerische Staatsregierung.
Den Stand der Petition habe ich deshalb fast aufmerksamer verfolgt, als den Wetterbericht und dass es dann auch noch der sonnigste und wärmste April wurde an den ich mich erinnern kann, schlug schon ein wenig auf's Gemüt.

Nächster "Aufreger": das geplante internationale Varaderotreffen (VIM 2020 in Myczkowce - Polen)
Ich hatte das Treffen in meine über den Winter ausgearbeitete Balkan- und Schwarzmeertour integriert. Alle Vorbereitungen waren getroffen, die Fähre von Albanien nach Italien für den Heimweg gebucht und die gmx-Dateien auf dem Garmin. Es sollte nicht das einzige Treffen und die einzige Tour bleiben, die dem Virus zum Opfer fielen ...

Ich kann rückblickend nicht mehr sagen, was der Auslöser war, aber nach Beendigung des sog. Lockdown habe ich drei meiner (alten) Motorräder verkauft und mir eine gebrauchte XT 1200 ZE gekauft. Mega gute Entscheidung und quasi ein mentaler Dosenöffner! Leider blieben zunächst viele Destinationen kaum oder nicht erreichbar, also hatte ich die Idee mir in Südtirol eine Garage anzumieten. Die XT wurde dort abgestellt und den ganzen Sommer lang habe ich traumhafte verlängerte Wochenenden dort verbracht und Südtirol abseits der üblichen Dolomitenpässe neu entdeckt. Die gut 3 Stunden Fahrzeit von zu Hause ins Pustertal habe ich mit der Blechdose runter gerissen. Um 5 Uhr morgens los, bedeutete um spätestens 9 Uhr zum ersten Cappuccino irgendwo in den Bergen mit Blick auf die XT und das Panorama. Um 20 Uhr nach der Büffelkäse-Pizza oder den Schluzkrapfen zurück bedeutete vor Mitternacht zu Hause.

Wie war die Saison? Anders, aber erlebnis- und genussreich

Meine Saison verlief fast normal. Am Anfang des Jahres kam ich aus bekannten Gründen etwas mehr zum Fahren. Allerdings alleine oder mit der besten Sozia. Die gemeinsamen Touren mit den Berlinern habe ich schon vermisst. Im Sommer habe ich versucht meine zu verkaufen, dass ist mir nicht gelungen. So habe ich die 50.000er machen lassen und bin mit der im September in den Urlaub gefahren. Diese 14 Tage Motorrad Urlaub war der einzige fast normale Urlaub in 2020. Wir hatten wunderbare 14 Tage in Österreich und Italien immer um die Risikogebiete herum und das bei fantastischem Wetter.

Im Oktober habe ich die nochmals bei Mobile eingestellt und husch husch war sie weg. Der Käufer kommt aus Sachsen und liest hier zumindest schon mal ab und an mit. Vieleicht meldet er sich hier auch an. WIe auch immer, ich bin mir sicher die ist in guten Händen und der Käufer wird mit ihr noch viel Spass haben.

So ist meine Saison also schon eine ganze Weile mangels Motorrad zu Ende. Ich bin froh, dass in meinem Umfeld niemand ernsthaft erkrankt ist und wünsche mir, dass sich das Leben in 2021 wieder normalisiert und wir auch wieder zusammen Touren unternehmen können.

Ich wünsche uns allen eine gesunde und schöne Weihnachtszeit.

P.S.: Wir hatten in der Vergangenheit einige Situationen wo ein Threat eine Dynamic aufgenommen hat, die ich bislang hier nicht kannte. Egal wo ich mich kritisch äußere handhabe ich es seit einigen Jahren wie folgt: Ich schreibe etwas, schicke es aber nicht ab. Bestenfalls schlafe ich eine Nacht drüber. Oft ändere ich dann etwas an meinem Text (meistens wird es freundlicher) und dann schicke ich es ab. Atmet vorher mal tief durch
PP.S.: Es gibt auch die PN - gerade bei Kritik muss man nicht alles posten und erzielt trotzdem Wirkung.

varabike hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 15:57
Im Oktober habe ich die nochmals bei Mobile eingestellt und husch husch war sie weg.

Vorab, meine Saison geht auch nicht zu Ende, solange es noch geht.

Volker, was nu,
Hoffe, ich durfte fragen

Hallo Zusammen,
ich habe es trotz "geänderter Parameter" auf ca. 9000 KM gebracht... Manches konnte ich nicht befahren aufgrund der Reglementierungen, aber trotzdem vieles Beeindruckendes gesehen... (Stichwort "Daltons"). Ich habe viele "Hausrunden gedreht" und die Meinige geht langsam auf die 100 K "drauf zu". Ich fahre sie nach wie vor sehr gerne, es ist ein Stück Freiheit, was mir ein lächeln ins Gesicht zimmert.

Ansonsten ist in meinem Leben vieles ins Wanken geraten und in die Veränderung gegangen, mal sehen, wohin das alles noch führen wird....

Kommt gut durch die Winterzeit

VG Ingo

Hallo,

um ebenfalls mit Ingos Worten zu starten, haben sich bei mir in dieser Saison ein paar Parameter geändert.
Da wären zu nennen die Parameter "Bauchumfang und Gewicht", die sich mangels Möglichkeiten im Schwimmbad in die falsche Richtung verändert haben. Es fehlen gegenüber 2019 rund 500 km im Schwimmbad.
Ebenfalls zu nennen ist hier die verfügbare Zeit, da ich überraschend im Januar nochmal einen neuen Job angetreten habe.

Leider fiel die für Pfingsten geplante Tour zu den Picos de Europa aus bekannten Gründen aus und wird auf kommendes Jahr verschoben.
Trotzdem habe ich es mit meinem Kumpel auf ein paar Tage entlang der deutschen Grenze vom Bayrischen Wals bis zum Schwarzwald gebracht.
Ein paar Meter sind trotzdem zusammengekommen. Ebenso habe ich seit langem wieder selbst die Reifen gewechselt und mir mit dem Auswuchten und Speichenspannen sehr viel Zeit gelassen. Das merke ich entsprechend beim fahren.

Dann hat mir diese Saison ja noch die neue Aufgabe hier im Forum als Moderator geschenkt, was ich als große Ehre betrachte.
Mitte des Jahres bin ich zudem auch noch politisch aktiv geworden. Jetzt gegen Jahresende ist in der Firma ein riesen Knoten geplatzt und wir haben unser Personal verdreifacht. Das läuft gerade an und entsprechend ausgebucht sind meine Arbeitstage.

Aber jammern gilt nicht. Ich mache alles gerne und mit viel Spaß auch wenn ich den einen oder anderen Abend um 19:00 Uhr schon vor der Glotze schnarche.

Ich freue mich auf einen ruhigen Jahreswechsel und darauf, dass geöffnete Grenzen nach Corona schnell wieder alle Touren mit der erlauben.

XT1907 hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 15:26 Anders - das trifft es ziemlich genau!

Die Saison begann bei uns in Bayern mit einem "Fahrverbot" und damit schon mal anders als alle 40 Saisonen davor. ... ... ...

+1, allerdings ohne die vierzig Saisons davor. Bei mir sind es erst 14, spätberufen eben. Zähle ich aber die drei Jahre auf der 50er mit, sind es quasi knapp zwanzig, weil die 50er ganzjährig bewegt wurde - als Lehrbua bei jedem noch so hundsmiserablen Wetter in die Berufsschule und auf die Baustelle oder zum strawanzen...

Aber zurück ins Präsens. Durch die außergewöhnlichen Umstände fehlen mir schon einige Mm an Fahrleistung in diesem Jahr, wobei mich das Fahrverbot hier in Bayern ab 20.03. gewaltig gewurmt hat - im April war ja unschlagbar schönes Wetter.

Durch die allgemeinen Corona-Maßnahmen fiel nach dem HiFaKo dann auch unsere alljährliche Kärnten-Tour aus, ebenso eine 4-Tages-Tour zum Caldonazzosee. Als wir dann wieder fahren durften, wollte ich nicht mehr so recht. Denn immer, wenn passables Wetter herrschte, war das Alpenvorland bis zur Verstopfung mit städtischem Ausflugsverkehr geflutet. Bei solchen Voraussetzungen hält sich meine Begierde zu fahren in Grenzen. Und das gilt im Sommer für's Motorradfahren genauso wie im Winter für's Skifahren.

Dennoch - Ende Mai kam überraschend eine kleine Tages-Tour ins Allgäu zustande, zwei liebe Forums-Mitglieder hatten sich angesagt. Was für entspannte Stunden - perfekt...

Ende Juli ging's für drei Tage auf die schwäbische Alb, das war ebenso perfekt und schreit ganz sicher nach Wiederholung. Denn entgegen meiner Erwartung (i.S.v. Befürchtung) stießen wir auf überschaubare Verkehrsdichte und richtig tolle Motorradstrecken - da wir brave Touris sind, blieben wir auf den öffentlichen und asphaltierten Straßen und ließen die unbefestigten lieber dem Älbler...

Nach Kärnten kam ich dann im Spätsommer doch noch, unser Sommerurlaub stand an. Immerhin für eine Woche raus aus dem ganzen Salat und mal ein wenig Tapetenwechsel. Da ich zumeist alleine unterwegs war, habe ich die Tagesfahrleistung entsprechend angepasst und geschaut, dass nach der Tour noch Zeit für die Familie blieb. Immerhin hat es heuer endlich geklappt, die Forcella Lavardet zu fahren. Der zweite regionale Haken, nachdem ich im Herbst 2019 bereits die Panoramica delle Vette fahren konnte. Seit 2016 standen beide auf meinem Wunschzettel...

Am Abreisetag gab's dann noch ein spontanes Treffen mit drei Forums-Mitgliedern, sehr kurz zwar, aber sehr lustig...

Anfang Oktober sollte es zwar nochmal für fünf Tage nach Kärnten gehen, aber diesmal spielte der Wettergott nicht mit. Fieser Regen und oberhalb 1.000 m Schneefall - das waren die Vorhersagen. Also haben wir flugs einen Plan B entwickelt und uns stattdessen nordöstlich orieniert. Qualitiativ bei weitem nicht das, nach dem mir der Sinn stand, aber nutzt ja nix. Wenigstens ein paar Tage unbeschwert Motorrad fahren, abends lecker essen, ein paar Biers zischen und Benzin quatschen. Passt.

Vorher sorgte die Dicke noch für Schnappatmung - sie lief seit meiner Rückfahrt aus Kärnten Anfang September immer wieder holprig und kämpfte mit Zündaussetzern. Erste Vermutung war ein abgeknickter Entlüftungsschlauch, der vom Regen der Hinfahrt unter Wasser gesetzt war. Falsche Vermutung. Dann habe ich die Kerzenstecker/Zündspulen ausgebaut und gecheckt, dabei zerbrach einer. Wahrscheinlich hatte der schon einen Bäcker und daher kamen die Aussetzer. OTR lieferte just in time, am Abend vor der Abfahrt zur Tour alles zusammengefrickelt und sie lief wieder "wia a Glöckerl"...

Tja, zwischendurch dann noch den einen oder anderen km um die eigene Milchkanne, damit wenigstens Mann und Maschine nicht ganz aus der Übung kommen und das war's dann für 2020...

Seit Ende Oktober steht sie jetzt also, aktuell bekommt sie eine Art Frischzellenkur in Köln. Also zumindest ein wesentliches Teil ist auf Reisen und ich bin gespannt auf das Ergebnis. Ein Überholmanöver am Plöckenpass ließ mich letztlich den Entschluß fassen...

Na, hoffen wir, dass es 2021 wieder ein paar mehr Möglichkeiten gibt, unbeschwert unserem Hobby zu frönen. Hoffen wir auch, dass die unsäglichen Diskussionen um den Motorradlärm einen für alle vernünftigen Weg nehmen. Ärger hatten wir jedenfalls in diesem Jahr genug...

Ciao, R.

ja, wie war die Saison? Zu kurz ...
Meine erste Saison auf der XT und irgendwie habe ich das Gefühl, mit diesem Motorrad alles richtig gemacht zu haben.
Oder mit etwas mehr Pathos: bin angekommen.
Ja, sie ist schwer und ja, sie hat auch ihre Schwächen - aber wer oder was ist schon perfekt? Bin jedenfalls seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr so oft gefahren wie dieses Jahr. Und das nachdem die Überlegung im Raum stand, es nach 35 Jahren gut sein zu lassen. Leider gab es für mich keine Gelegenheit, auch mal eine mehrtägige Tour einzulegen und so beschränkte sich alles auf Harz, Heide und Weserbergland. Aber nächstes Jahr wird's (noch) besser!

Gruß, Stefan

Für mich warens dieses Jahr einige sehr schöne Touren zwischen Kassel und Göttingen und im Solling und Weserbergland; einige davon bei üblem Sauwetter. Insgesamt bin ich viel zu wenig gefahren, weil ich viel zu oft viel zu viel anderes zu tun habe.

Technisch war 2020 weitgehend unauffällig, bis auf den an der Unterkante rostenden Tank. Aber das kriege ich auch gelöst - wenn ich denn mal Zeit habe.

Alles in allem war's trotzdem ein gutes Motorradjahr, immerhin hatte ich keinen Unfall und meine Freunde und Bekannten sind auch alle unfallfrei geblieben. Was will man mehr?