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Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 12:15
von Fikus
Ich gebe dann auch mal meinen Senf dazu ab.

Hintergrund: Ich fahre seit ca. 1,5 Jahren einen Opel Ampera. Mein Fahrprofil ist recht speziell. Ich fahre morgens etwa 1,5km zum Bahnhof und abends etwa 1km nachhause. Morgens bringe ich noch meine Tochter in die Kita, deshalb ist der Weg etwas länger. So komme ich mit einer Akkuladung über die Woche und lade den Wagen dann Samstag über die eigene Photovoltaikanlage wieder auf. In den 1,5 Jahren bin ich mit dem Wagen lediglich ca. 6.500km gefahren.

Jetzt zum Praxisverbrauch bei meinem Fahrprofil.

Der Wagen kommt mit einer Akkuladung im besten Fall 80km weit.
Bester Fall heißt folgendes: Temperatur über 12 °C, trocken, keine Heizung, keine Klima, Radio darf gerne laufen, Lüftung auf kleiner Stufe auch.
Realistisch sind im Frühjahr, Sommer oder Herbst Reichweiten von etwa 60km. Die 80km habe ich bei längeren Fahrten auch schon geschafft, dafür muss das Strompedal allerdings gestreichelt werden oder der Tempomat wird zum beschleunigen genutzt (Opel empfiehlt genau das).
Im Winter reduziert sich die Reichweite erheblich. Da kann auch schonmal nach 30km Schicht im Akku sein, wenn Klima, Heizung und Lüftung auf starker Stufe laufen.

Meine Erfahrungen mit dem Ampera:

Ich finde das Antriebskonzept sehr gelungen. Auch wenn ich überwiegend elektrisch unterwegs bin (bisher ca. 85%) war mir die "Sicherheit" des Range Extenders im Hintergrund wichtig. Wenn ich gezwungernermaßen weite Strecken fahren muss, so kann ich das uneingeschränkt tun, weil die Reichweite rein Benzinbetrieben bei etwa 500 km liegt.
Die lautlose Fortbewegung begeistert mich auch nach 1,5 Jahren noch und die Power am Stillstand (380nm) macht auch richtig Spaß. Die ungläubigen Blicke der schon erwähnten Premium SUV-Fahrer im Rückspiegel sind unbezahlbar :-)
Probleme hatte ich mit dem Antrieb bisher überhaupt nicht. Da macht die Peripherie (Keyless Go oder DAB Radio) mehr Ärger.
Das Auto entschleunigt total, eben weil man permanent versucht, die elektrische Reichweite auszuweiten. Die Bremsen nutze ich kaum, da der Wagen beim Stromwegnehmen stark rekuperiert (Intensität über den Fahrmodus regulierbar) und den Akku dadurch nachläd. In der Stadt braucht man die Bremsen dadurch kaum.
Rein wirtschaftlich betrachtet macht das Auto noch keinen Sinn, dafür sind die Anschaffungskosten und auch Versicherungseinstufung zu hoch. Gleichzeitig fallen ebenso jährliche Inspektionen an, die im Zweifel, etwas günstiger ausfallen. Es gehört also eine ordentliche Portion Idealismus dazu. Hinzu kommt natürlch, dass ich bei meinem Fahrprofil über kurz oder lang jeden Verbrennungsmotor kaputt machen würde.

Der Tesla ist natürlich eine ganz andere Hausnummer als der Ampera. Nicht nur, dass die Fahrzeuggattung eine gänzlich andere ist, der Tesla ist nunmal ein reines E-Auto und kein Hybrid. Die Effizienz ist allerdings durchaus vergleichbar, weil der Tesla seine größere Reichweite vor allem aufgrund der größeren Akkus verdankt.

Viele Grüße,

Michael

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 12:21
von ila
Hallo Zusammen,
eine interessante Diskussion wird hier geführt - dass noch nicht der Vorschlag gekommen ist, alle SUV-Fahrer zu teern und zu federn ist ja fast schon alles.
Wir fordern auf der einen Seite per Petition eine Staudurchfahrung, um eine Art bedarfsgerechte Regelung für uns zu finden und auf der anderen Seite sollen Vertreter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Kunden fahren. Das ist ähnlich wie in der Regierung, die Regelungen versucht durchzusetzen, die völlig ausserhalb jeglicher Praxis sind (ich war eine Zeit lang selbst jährlich über 70TKM unterwegs und weiss, dass das nicht praktikabel ist).
Unser Verkehrsverhalten ist so gewachsen und darauf ausgerichtet, dass wir eben nicht eine bis zu 3 stündige Tankzwangspause von Kiel nach München machen müssen oder gar können, da alle, die beruflich mit dem Fahrzeug unterwegs sind, sind durch Termine getrieben. Es gibt für alles ein Anforderungsprofil - und dahingehend sollte sich unsere Mobilität ausrichten. Vielleicht gibt es bald die Möglichkeit, die Elektromobilität wie die "Rohölmobilität" zu gestalten, aber ich finde wir sollten uns an die Realität halten.
Die Konzerne werden das Ihrige dazu tun, um weiter Geld zu verdienen...... auch Autos könnten effizienter sein, es gibt Verbrennungsmotoren, die sind besser als Diesel und Otto (mir will der Name von dem Ding gerade nicht einfallen) - aber das Patent wurde aufgekauft und mal schön in die Schublade gestellt. Ausserdem werden leider auf Kosten der Umwelt und Gesundheit die Motoren so gestaltet, damit die Konzerne Geld einsparen - es geht nämlich viel sauberer und effizienter als aktuell (wer sich mal die Verbräuche aus den 80-ern und heute anschaut, da hat sich nicht viel verändert - ausser dass wir mehr Elekronikmurks und Gewicht an Bord haben) - hier sollte IMO angesetzt werden und das Mitspracherecht der Konzerne bei Gesetzgebungen unterbunden werden (da die meisten Politiker nur noch "abnicken" können) - dann würde so ein Mist wie "Fracking" gar nicht erst entstehen.
Warum muss man teilweise bei einem E-Auto einen extra Obulus entrichten, um eine Art "Batteriemiete" zu haben? Ganz klar, damit die Konzerne und auch die Niederlassungen/Werkstätten weiter konstantes Geld verdienen und unser System soweit am Laufen bleibt.... Es muss umgedacht und umgeplant werden, denn einfach "abschalten" kann man unser System nicht, denn wir wollen alle etwas essen und leben. Keiner von uns geht freiwillig zurück in den Wald, damit wir wieder in Höhlen und auf Bäumen leben (und OHNE XT :xt12: )

Ich persönlich finde es sehr gut, dass wir einen wie Helmut hier im Forum haben, der sich mit der Materie auskennt und auch mal Hintergrundinfos aus der Praxis geben kann - so etwas sollte IMO mehr respektiert werden und auch mal darüber nachgedacht werden und nicht gleich "alles in Frage" zu stellen. Denn so schön sich das mit dem E auch anhört, es sind noch so einige Hürden zu nehmen (der Unterschied zwischen Theorie und Praxis).


Gruss Ingo

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 12:42
von Tequila
Vertreter oder sagen wir mal besser "Außendienstler" jeglicher Couleur sind auf ein Auto angewiesen - Punkt ! Öffentliche Verkehrsmittel funktionieren dabei nur, wenn man sich in Ballungsräumen aufhält. Ich leite eine Außendienstorganisation in D, A, CH, B, NL, Lux, DK, FIN und kann dazu nur sagen, dass in KEINER Region ein Weg am autarken PKW vorbeiführt.

Da ich aber (wie Ingo :winken: ) auch so ein teures überflüssiges Vehikel nutze, mache ich mir auch Gedanken über dessen Ablösung die im August ansteht. Dabei bin ich auch ein Hybridfahrzeug Probe gefahren, dass meinen Ansprüchen mit ein paar Abstrichen genügen würde. Allerdings verspielt dieses Fahrzeug seine Vorteile auf der Autobahn vollkommen und Jemand, der wie ich 320 km zum Büro hat und zu 90% Autobahn fährt und trotz diverser Flugreisen noch auf 5.000 km pro Monat kommt, der braucht über ein Elektrofahrzeug noch sehr lange Zeit nicht nachzudenken - leider :engel:

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 12:50
von ila
hihi... erwischt :oops: :oops: :oops:

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 13:58
von cruiser13
@christoph :daumen:
@zörnie (und andere skeptiker)

Natürlich kann man mit einem Tesla auch auf Langstrecke gehen, ohne Angstschweiss auf der Stirn. Man muss halt seine Route ein bisschen anders vorplanen, als man das bisher gewohnt ist. Und soooo lange dauert das Laden unterwegs nun auch wieder nicht, jedenfalls nicht mit einem Supercharger.

http://www.sueddeutsche.de/auto/tesla-m ... -1.2586172

Und das Problem mit den Ladezeiten und der Ladedauer wird sich ja Zug um Zug weiter entschärfen, der technische Fortschritt wird sich hier eher beschleunigen, schließlich haben alle großen Autohersteller aus guten Gründen (CO2-Grenzwerte, Flottenverbrauch) ein Bekenntnis zur E-Mobilität abgelegt und stecken da eine Menge Geld hinein.

Gruß aus München :winken:
Peter

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 14:01
von Christoph
Häh, wer hat denn hier was gegen SUVs gesagt? Mir ging es bloß um die bedienmäßig völlig überfrachtete Karre, die ich im Vergleich zum Tesla mal gefahren bin. Ansonsten habe ich mit "Elektroauto/-motorrad" jetzt definitiv ein weiteres ultimatives Streitwort fürs Forum gefunden (außer GS, Reifenfreigaben, Öl...). So, und wer das jetzt noch einmal sagt... :mrgreen:


Elektrifizierte Grüße
Christoph

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 15:59
von Helmut
Christoph hat geschrieben: Ansonsten habe ich mit "Elektroauto/-motorrad" jetzt definitiv ein weiteres ultimatives Streitwort fürs Forum gefunden


:klatsch: Christoph, du hast ein Wort vergessen ..... ist für mich mit Abstand das schlimmste. :engel:

Und noch was, ich bin nicht gegen Elektroautos!!!
Ganz im Gegenteil, wollte mir vor 3 Jahren eines kaufen. Problem, meine Arbeit ist in 60 km Entfernung. Das wäre da im Winter mit dem Teil nur mit einem Angstköttel in der Hose zu schaffen. Laden wäre nicht das Problem gewesen, dass könnt ihr euch sicher vorstellen.
In ca. 10-20 Jahren spricht in Städten eh keiner mehr negativ darüber, da wird sich das E-Auto immer mehr durchsetzen.

Wer möchte kann sich das mal durchlesen.

@Franz Seite 5 unten wird für dich interessant sein.

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 16:04
von Christoph
Schnabel? Drossel? Warnweste? Klapphelm? :denker: :lol:

Viele Grüße
Christoph

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 16:07
von Helmut
:lol: :lol: :lol: Nah dran!!! ;)

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 16:24
von Umsteiger
Moin
Sitzbank Navi Scheibe……. :-)
Gruß Stefan