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Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 11:27
von Tequila
Stefan_L hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 21:52Solange die Abgase nicht ins Kühlwasser gelangen gibt es auch keinen Grund warum das dest. Wasser saurer werden sollte.
moin Stefan,
da ich beruflich sehr viel mit Wasserchemie zu tun habe, (Ich verkaufe Wasserstrahlschneidmaschinen und da ist das Wasser der Betriebsstoff) muss ich auch Wasser auf Grund von Analysen bewerten, ob es für den Betrieb unserer Maschinen geeignet ist.
Ich habe ein Buch über das Thema geschrieben und ein Kapitel befasst sich der Wasseraufbereitung. Daher lass` es mich kurz erklären:

Wenn man dem Wasser sämtliche Mineralien entzieht, wie es beim Destillieren nach dem dritten Durchlauf, oder bei der Umkehrosmose vorkommt, dann verändert man den PH Wert erstmal nach unten um etwa einen Punkt. Kommt dieses Wasser dann mit Atmosphäre in Berührung, dann bindet es sehr schnell Co2 aus der Luft und es wird nochmals saurer. Unter hohem Druck (wir arbeiten mit bis zu 6.000 bar) kommt es zum Ausfall von Gas. Wir haben dann riesige Probleme mit Kavitationsschäden. VE Wasser hat durchaus PH Werte unter 4 und damit frisst es Metalle förmlich kaputt. Stichwort "freie Radikale"

Im Kühler halte ich destilliertes Wasser für ungefährlich solange es unter Luftabschluss und mit den entsprechenden Additiven, sprich "Frostschutz" vermischt ist. Es bringt aber unter diesen Bedingungen meiner Kenntnis nach auch keine Vorteile, denn Kalkablagerungen bilden sich bei diesen Gemischen auch nur dann, wenn Wasser ab etwa 60 Grad gegen Atmosphäre kommt.

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 11:32
von Tequila
Stefan_L hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 07:52 Eben!
...und dann noch vergleichen wie schnell das Kühlwasser warm wird und wie schnell das Öl und ggfs.
DAS ist für mich auch ein interessanter Ansatz :daumen: Der Motor wird von Wasser und Öl gekühlt. Wäre es vielleicht sogar sinnvoller, einen Ölkühler mit Thermostat zu verbauen? :denker:

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 11:52
von Georgios
Tequila hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 11:32 Wäre es vielleicht sogar sinnvoller, einen Ölkühler mit Thermostat zu verbauen? :denker:
Das ist auch meine Überlegung. Leider sind sämtliche Ölkühler, die ab Werk an Motorrädern verbaut sind, ohne Thermostat. Aber es gibt allerdings Wärmetauscher, die verwendet werden (BMW, KTM und andere). Vielleicht nicht so effektiv wie ein thermostatgesteuerter Ölkühler, aber immerhin wird die Warmlaufphase verkürzt.

Hat denn jemand mal die Öltemperatur an der S10 gemessen?

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 11:58
von Südwestpfälzer
Ist es denn überhaupt sinnvoll, sich weitere Gedanken über eine funktionierende Kühlung zu machen?
Im Stand läuft halt der E-Lüfter mit, wieder in Fahrt genügt doch der Fahrtwind zur Kühlung immer. Oder verstehe ich da etwas falsch?

Selbst verwende ich seit eh und je normales Leitungswasser zum Beimischen zur Kühlflüssigkeit. Bei inzwischen sicherlich schon einigen hundert Litern, die da über viele Jahre zusammengekommen sind, dürfte mir das wenigstens eine Stange Geld gespart haben :lol:

Wir haben hier allerdings auch sehr weiches Leitungswasser, also kaum Kalk drin. Kaffee- und Waschmaschine waren hier noch nie verkalkt gewesen. Habe mal gelesen, entmineralisiertes Wasser sei sehr aggressiv und könne Metalloberflächen angreifen. Keine Ahnung ob das stimmt. Meine "Erfahrung" zumindest sagt mir, dass Leitungswasser gut funktioniert.

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 12:18
von Yeti
Moin,
ich kurve lange genug durch dieses und ein anderes Forum um kaum noch dem Versuch zu unterliegen, Leute von unnützen Mühen abzuhalten. Habe ich diese doch in jungen Jahren selbst für notwendig gehalten. Allmählich habe ich die Sachverhalte eingesehen, wobei mein Job natürlich hilfreich war. Daß aber solche Sachen
meine dicke hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 13:12 Lass Dein Moped im Stand mit kaltem Motor warmlaufen.
noch empfohlen werden, das ist dann doch erschütternd :shock: .

"Im Stand" wird der Motor NICHT warm. Das Wasser mag eine höhere Temperatur erreichen, aber das Metall bleibt "kalt". Der Motor wird nur durch die Verbrennung von Kraftstoff warm, und im Leerlauf verbraucht er wieviel Liter pro Stunde ?
Im Auto hat man ja mehr Muße die Anzeigen zu betrachten. Schon 1968 konnte ich auf meinem Weg talwärts zur Arbeit feststellen, daß weder Wasser noch Öl - damals selbst Blechölwanne mit eingebautem Temperaturfühler jährlich ein- und ausgebaut :lol: - über 40 °C erreichten. Und das ist heute noch so, bei :auto: und Mopped: Fahre ich hier 2 km runter in den Ort, tut sich an der Temperatur wenig. Der Ø-Kraftstoffverbrauch "ab Start" sinkt dabei von > 20 L / 100km nach dem Schließen des Garagentors auf 6 Liter / 100 am Ziel, weil er im Gefälle nahe Null ist. Fahre ich dagegen nach Erreichen der Hauptstraße (600 m) bergwärts weiter, ist nach 2 km die Wassertemperatur über 80 °C und der Ø-Verbrauch über 10 Liter /100.
Noch eins: In Fahrerlagern bei Oldtimer-Veranstaltungen kann man immernoch den Brauch "genießen", daß Motoren beim Warmlaufen mit kurzen Gasstößen beaufschlagt werden. Dabei werden immer wieder wenn auch nur kurz hohe Verbrennungstemperaturen erreicht, die bald auch das Metall erwärmen.

Wenn in früheren Zeiten der Motor wegen nicht schließenden Thermostats kalt blieb, dann lag das nicht an einem "kaputten" Thermostat, sondern an Resten von Kernsand, der es blockierte. Seit die Motorgehäuse nur noch aus Aluminium bestehen UND die Gießverfahren weit fortgeschritten sind ist das Geschichte.
Stefan_L hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 21:52 Zum Thema Leitungswasser statt dest. Wasser bzw. besondere Kühlflüssigkeit um den Motor vor Überhitzung zu schützen: Auf vielen Rennstrecken ist reines Wasser als Kühlmittel vorgeschrieben um im Falle eines Austritts die Strecke nicht rutschig werden zu lassen. Rennmotoren sind sicher thermisch mehr an der Belastungsgrenze als Standardmotoren wie bei der XT1200. Also mal wieder Geldschneiderei und somit Humbug.
Verschwörungstheorien sind in ! Die besondere Kühlflüssigkeit ist dazu da, das Aluminiumgehäuse vor Korrosion zu schützen :!: . Dabei ver-braucht sie sich, so daß sie in Abständen gewechselt werden sollte. Bei Rennmotoren ist das kein Thema, weil die in den seltensten Fällen über Jahre betrieben werden. Wenn man da mal reinschaut sieht es nicht schön aus :( . Schon mal ein Loch im Gehäuse durch Korrosion gesehen ? Das gibt es.
Stefan_L hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 21:52 Wenn ein wassergekühlter Motor zu lokaler Dampfblasenbildung im Kühlsystem neigt ist er halt schlecht konstruiert

Das ist in der Tat ein schwieriges Thema. Ich war an einem Motor beteiligt, dessen 6-Zylinderkopf eine integrierte durchgehende Wasserleiste an höchster Stelle des Wasserraumes enthielt, die die Luft nach vorne = draußen - im Sinne des Zylinderkopfes - beförderte. Um die Wirksamkeit der Wasserführung insgesamt anschauen und beurteilen zu können wurden schon seit Jahrzehnten Plexiglas-Zylinderköpfe und -Kurbelgehäuse gebaut, in denen man durch örtliche Zugabe von farbiger Flüssigkeit verfolgen konnte, wo Wasser und Luft bevorzugt entlang fließen. Dabei fiel so manche "logische" Vorstellung hinten runter :) . Inzwischen gibt es sicher auch dafür digitale Methoden, wobei ich nicht ausschließen möchte, daß die genannte Anschauungsmethode nicht doch noch angewendet wird. Ich weiß, daß auch unsere Wettbewerber das machten.
Stefan_L hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 21:52 Wen es wirklich interessiert wie warm es im Motor wird der baut sich ein Ölthermometer ein und wird staunen
Hatte ich über 20 Jahre an meinem 2V-Boxer, Fühler hinten in der Ölwanne: 500 m auf nasser Straße, und die Temperatur rauschte von > 80 ° auf unter 40 °C , trotz Thermostat :!: Und jetzt kommt das Schönste: Die Kolben da drin Ø 97 mm (1043 cm³; Verdichtung 9,5:1) sind inzwischen deutlich über 200.000 km alt und laufen immernoch. Heißt: So ein Motor verträgt mehr als man glaubt, denn die Entwickler muten denen in der Erprobung unglaublich viel zu in jeder Richtung, denn auch ein vollgasfester Motor kann "bei der Hausfrau" versagen :!: :) .

Grüße, Yeti.

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 12:28
von meine dicke
Yeti hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 12:18 Moin,
ich kurve lange genug durch dieses und ein anderes Forum um kaum noch dem Versuch zu unterliegen, Leute von unnützen Mühen abzuhalten. Habe ich diese doch in jungen Jahren selbst für notwendig gehalten. Allmählich habe ich die Sachverhalte eingesehen, wobei mein Job natürlich hilfreich war. Daß aber solche Sachen
meine dicke hat geschrieben: Mo 16. Mär 2020, 13:12 Lass Dein Moped im Stand mit kaltem Motor warmlaufen.
noch empfohlen werden, das ist dann doch erschütternd :shock: .

...
So ein Blödsinn Yeti,

das Ganze (Dein Zitat) ist aus dem Sinn herausgerissen und es diente allein die Regelung des Thermostates zu prüfen.
Und wenn Du das in Deiner Vergangenheit noch nie gemacht hast, dann mit Verlaub, sagst Du nicht die Wahrheit.
Aber nein ich vergass, Du baust dazu ja erstmal den Thermostat aus, auch wenns einfacher geht, bist ja auch Ingenieur.


Gruß

Ergänzung: Auch ich fahre mein Moped warm.

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 13:53
von Yeti
meine dicke hat geschrieben: Fr 1. Mai 2020, 12:28 Das Ganze (Dein Zitat) ist aus dem Sinn herausgerissen und es diente allein die Regelung des Thermostates zu prüfen. Auch ich fahre mein Moped warm.
Schau Dir diesen ersten Satz nochmal an :roll:

Und warum schägst Du angesichts Deiner Praxis etwas vor, was nicht funktioniert und demjenigen bestenfalls Ärger mit der Nachbarschaft einbringt :?: :streicheln:
Gruß.

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 14:42
von meine dicke
Du kapierst es halt nicht.
Und es funktioniert doch ... (hat mal eine wirklicher Naturwissenschaftler ähnlich gesagt) ..., Schade und das als Ingeniör.
Wobei Du den Beweis, dass es nicht funktioniert, schuldig bleibst.
Und auch das zweite Mal vollkommen daneben zitiert, hast Du heute schon zuviel Maibowle :streicheln: ?
Vielleicht lernst Du neben Ingeniör auch noch mal das richtige Zitieren.
Nimms mir nicht persönlich, aber das muffelt doch schon stark nach Diletantismus.

Hab noch nen schönen Resttag.

Immer noch mit Gruß ...

Ergänzung: Popcorn ... Cola ... Stimmung :lol: :lol: :lol:

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 14:55
von Helmut
Ich glaube, da reden einfach zwei aneinander vorbei. :denker:

Die Wassertemperatur, die mit dem Thermostat geregelt wird, hat mit der Öltemperatur erstmal nicht viel zu tun.

Re: Kühlmitteltemperatur zu niedrig = Thermostat defekt?

Verfasst: Fr 1. Mai 2020, 15:01
von meine dicke
Ja, da geb ich Dir prinzipiell vollkommen recht.
Wobei bei nicht funktionierendem Kühlwasserkreislauf auch die Öltemperatur nicht unmaßgeblich beeinflußt wird.
Ich aber habe in meinem Ursprungstext auf die Thermostat-/Lüfterregelung und deren erste einfache Überprüfung geantwortet.