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Re: Elektroauto

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 22:23
von juergen007
Ich sag ja, sobald nur das Wort "E" erscheint wird es sofort emotional. Dabei wollte der TS doch nur seiner Begeisterung des ob so überzeugenden Sportwagens Ausdruck verleihen....

Daran angeknüpft: ich bin da total emotionslos, ob Diesel, Benziner, Strom alle verbrauchen fossile Brennstoffe die einen mehr die anderen weniger.

Zum Thema Tesla:

das man mit der Kiste durch Deutschland irrt, immer mit der Angst, man bekäme keine Energie, ist Humbug hoch 10, selbst in der Weltstadt Wegberg, gibts 2 Stromboxen, die auch gut zugänglich sind und die ich bei der Probefahrt mit der Kundenkiste genutzt habe, vis a vis gibts ein nettes Eiskaffee und nach ca. 20 Minuten hatte die Stromerei genug zum weiterfahren.

Von Hamburg nach München kommt man mit Tesla ohne Probleme, wie anderes kämen die hohen Kilometerstände des Tesla Bestandes ( siehe mobile Gebrauchtwagenangebote ) wohl zustande?

Re: Elektroauto

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 22:55
von Helmut
Naja 20 Minuten, da geht's aber nicht sehr weit, auch nicht an Schnellladestation.
Von der Sorte sind die in Wegberg nicht, wird betreut von uns und ist von der NEW.
Aber es gibt ja Hilfe.

Ach ja der JOKER ;), des Lächelns wegen, hat doch tatsächlich einen Namen. Ich glaube er heißt CHRISTOPH. ;)

Re: Elektroauto

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 23:03
von juergen007
Helmut hat geschrieben:Naja 20 Minuten, da geht's aber nicht sehr weit, auch nicht an Schnellladestation.
Von der Sorte sind die in Wegberg nicht, wird betreut von uns und ist von der NEW.
Aber es gibt ja Hilfe.

Ach ja der JOKER ;), des Lächelns wegen, hat doch tatsächlich einen Namen. Ich glaube er heißt CHRISTOPH. ;)
Nach Düsseldorf hat es super gereicht!

Vis a Vis der Stromtankstelle gibts jetzt den "Männermetzger" mit der weltbesten Kalbscurrywurst, da kann das Stromladen ruhig ein bisschen länger dauern - oder - die kooperieren...

Also Jungs von der Strombranche lasst Euch Zeit... denn die Currywurst ist echt Klasse.

Wegberg ist ein one way step nach Belgien/Frankreich, wo man sich für wichtige Dinge im Leben ohnehin etwas mehr Zeit läßt....

Das für die "out of NRW Fraktion" und total OT

Re: Elektroauto

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 23:41
von Helmut
juergen007 hat geschrieben: Nach Düsseldorf hat es super gereicht!
Dann war a.) die Batterie nicht leer und b.) das Radio bzw. alle anderen elektrischen Verbraucher aus. Ansonsten hättest du es nicht mal bis zum Rhein geschafft, geschweige zur anderen Rheinseite.
Ein Renault hat bei besten Bedingungen etwa 120km Reichweite, Wegberg – Düsseldorf etwa 45km, noch Fragen. Ein Tesla ist da nicht sparsamer im Verbrauch.
Mit einer Kalbswurst im Bauch kann man auch nicht von "besten Bedingungen" sprechen. ;)

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 06:42
von Zörnie
juergen007 hat geschrieben: das man mit der Kiste durch Deutschland irrt, immer mit der Angst, man bekäme keine Energie, ist Humbug hoch 10, selbst in der Weltstadt Wegberg, gibts 2 Stromboxen, die auch gut zugänglich sind und die ich bei der Probefahrt mit der Kundenkiste genutzt habe, vis a vis gibts ein nettes Eiskaffee und nach ca. 20 Minuten hatte die Stromerei genug zum weiterfahren.

Von Hamburg nach München kommt man mit Tesla ohne Probleme, wie anderes kämen die hohen Kilometerstände des Tesla Bestandes ( siehe mobile Gebrauchtwagenangebote ) wohl zustande?
Im Leben nicht kommst du mit dem Ding von HH nach M ohne Probleme, Ladesäulensuche, Schweiß auf der Stirn oder Beten, dass der Saft noch reicht. Und praktisch sind solche Fahrten, die mit ständigen Ladehalts mindestens zwei Tage dauern, schon gar nicht.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-07/t ... to/seite-2

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 09:44
von Christoph
Öl wird in irgendwelchen Schurkenstaaten aus der Erde gepumpt, in Tankern und Pipelines um die halbe Welt geschafft, hier in Raffinerien verarbeitet, die die Umgebungsluft auf Dutzende Kilometer hinweg verpesten, dann als Benzin wieder in Tanklaster gefüllt und zu einem flächendeckenden Netz von Tankstellen gekarrt, bevor man es selbst im Tank wieder Dutzende bis Hunderte von Kilometern Spazieren fährt, bevor es seine Arbeit tun darf, bei der es neben CO2 noch viele schöne andere Gase und Dünste in der Landschaft bzw. noch besser mitten in den Städten hinterlässt, damit die Menschen das dort besonders konzentriert abbekommen.

<= Das ist also völlig unbedenklich, weil wir das ja "immer" schon so gemacht haben? Aber Strom, der sich auf ganz unterschiedliche Arten erzeugen und über eine schon vorhandene Infrastruktur relativ einfach überall hinbringen lässt, ist plötzlich ein Teufelszeug, wenn wir damit Fahrzeuge antreiben wollen, weil man halt die Infrastruktur und Erzeugung ausbauen müsste? Sorry, so eine Argumentation halte ich nicht für schlüssig.

Im Fahrzeug selbst, wo Platz und Gewicht entscheidend sind, ist Strom dem Verbrennungsmotor einfach haushoch überlegen. Batterie => Elektromotor, der ohne Übersetzung oder Hilfsmittel (ganz!) genau das Drehmoment und die Drehzahl liefern kann, die in dem Sekundenbruchteil gebraucht wird. Und weil er genau dort sitzt, wo die Kraft gebraucht wird, geht auch bei der Übertragung nix mehr verloren. Um zu begreifen, was für einen Unterschied das macht, muss man mal ein performantes E-Fahrzeug gefahren haben.

Der Verbrennungsmotor ist dagegen eine Krücke, die mittlerweile durch immer weitere nötige Ergänzungen immer weiter überfrachtet wird (Vierventiler, Ventilsteuerung, Turbo, Kat/Filter/BluTec-Systeme, jetzt noch Start/Stop oder Hybridtechnik...). Schon die Verbrennung ist relativ ineffizient, Kolben, Kurbelwelle etc. macht alles Reibungsverluste, es ist ein Getriebe nötig, um das Ding in einem engen nutzbaren Drehzahlbereich zu halten. Dazu braucht man heute schon eine zweite. automatisierte Kupplung, also noch mehr Technik. Das alles führt zu mehr Gewicht, was wieder mehr Leistung erfordert => noch mal mehr Technik, um die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten...

Ist mir schon klar, dass auch bei der Stromerzeugung Probleme gelöst werden müssen - aber in einem zentralen Kraftwerk kann man diese lösen, ohne die Platz-/Gewichtsrestriktionen eines Fahrzeugs zu berücksichtigen. Bei "grünem" Strom müsste man halt einen Weg finden, den zu speichern. Da hat Tesla mit der Hausbatterie auch schon einen Ansatz.

Meine Meinung bleibt, E-Fahrzeuge wie Tesla oder Zero SR durchschlagen den gordischen Knoten, zu dem der Verbrennungsmotor mittlerweile geworden ist. Für manche Nutzungsprofile wird das noch eine ganze Weile nicht klappen. Aber was spricht dagegen, dass ein Vertreter 20 oder 50 km elektrisch zum Bahnhof fährt, sich in einen Zug setzt, in dem er weiter arbeiten kann, am Zielbahnhof dann in ein gemietetes/Carsharing-E-Auto steigt und zum Kunden fährt?

Trotzdem fahre ich natürlich gern und viel mit meiner Ténéré - nur bilde ich mir nicht ein, dass das von außen betrachtet besonders gut wäre, oder besser als ein E-Bike (weil meinetwegen vielleicht keine Stromleitungen ausgebaut werden müssten oder so...).

Viele Grüße
Christoph

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 10:15
von Zörnie
@ Christoph

Ich stimme dir teilweise zu. Auch, weil ich gelegentliche kurze Fahrten mit dem Car-Sharing E-Mobil als entspannter als mit dem Verbrenner empfinde. Mehr aber auch nicht. Die geringe Reichweite (mit Heizung oder Klima ein Witz), der teure Anschaffungspreis und die Suche nach einer Ladesäule im Bedarfsfall können mir zumindest im Car-Sharing egal sein. Hinderlich für eine große Marktakzeptanz bleiben sie allemal und sind auch die ungelösten Hauptprobleme der E-Mobile.
Und welche Knoten zerschlagen denn ein Tesla oder eine Zero SR? Keine! Wenn wir von einer Ablösung des Verbrennungsmotors reden, sprechen wir nicht von 50.000 Autos im Jahr und auch nicht von 150.000, die Tesla mal bauen und verkaufen möchte.

P.S. Sämtliche Schritte vom Öl zum Benzin an der Zapfsäule aufzuzählen, um zu belegen, wie unnötig kompliziert das mit den Verbrennungsmotoren gegenüber den ach so sauberen Stromern ist, ist natürlich so falsch wie billig. Strom kommt einfach so aus der Steckdose? Nö. Produziert wird er u.a. in Gaskraftwerken mit Gas aus Putins lupenreiner Demokratie. Im deutschen Strommix bläst ein Tesla auf 100 km im Werksangabenverbrauch soviel CO2 in die Luft wie die Verbrennung von 4l Diesel. Auch an dem Punkt kann man sich mit einem E-Mobil ganz herrlich in die Tasche lügen.

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 10:16
von juergen007
Zörnie hat geschrieben:
juergen007 hat geschrieben: das man mit der Kiste durch Deutschland irrt, immer mit der Angst, man bekäme keine Energie, ist Humbug hoch 10, selbst in der Weltstadt Wegberg, gibts 2 Stromboxen, die auch gut zugänglich sind und die ich bei der Probefahrt mit der Kundenkiste genutzt habe, vis a vis gibts ein nettes Eiskaffee und nach ca. 20 Minuten hatte die Stromerei genug zum weiterfahren.

Von Hamburg nach München kommt man mit Tesla ohne Probleme, wie anderes kämen die hohen Kilometerstände des Tesla Bestandes ( siehe mobile Gebrauchtwagenangebote ) wohl zustande?
Im Leben nicht kommst du mit dem Ding von HH nach M ohne Probleme, Ladesäulensuche, Schweiß auf der Stirn oder Beten, dass der Saft noch reicht. Und praktisch sind solche Fahrten, die mit ständigen Ladehalts mindestens zwei Tage dauern, schon gar nicht.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-07/t ... to/seite-2
Im Leben ja, kommt man locker und entspannt von Hamburg nach München mit dem Tesla.

Dabei will ich nicht auf das relativ unbequeme und langwierige Laden an einer Ladestation a la Wegberg berücksichtigen, nur Stromtankstellen gibts mittlerweile genug.

Bei den Superchargerstationen fließen in ca. 20-25 Minuten 50% Batteriekapazitäten, was eine Reichweite von ca. 200km bedeutet.

Für die 790 km bedeutet dies 3x mal laden was einen Zeitverlust von 1,5 Stunden bedeutet.

Ziehe ich davon das normale Getanke eines Verbrennungsmotors ab, wird man ohnehin mal eine Pause machen?

Schweiss auf der Stirn bekomme ich nicht, was auch die Erfahrung unseres Kunden zeigt. Der fährt das Ding jeden Tag, wollte es eigentlich erst als 2. Fahrzeug betreiben.

Ein Punkt, den Christoph nicht angesprochen hat:

An einem E Mobil entfallen quasi alle Inspektionsschritte eines Benziners:

Ölwechsel, Getriebeölwechsel, Abgasanlage etc etc. ganz einfach, weil ein E das gar nicht braucht.

Die größte Problematik ist der Kopf des Verbrauchers und die enorme Automotivelobby, die alles verhindert, um das Thema E Mobility massentauglich zu machen.

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 10:49
von Leone blu
Das Thema spaltet in der Tat gewaltig. Man muss, glaube ich, auch die Veränderung unserer Gesellschaft insgesamt bedenken.

Viele junge Leute sehen z.B. in einem eigenen Auto überhaupt keinen Anreiz mehr, weil ihr Leben bevorzugt innerstädtisch stattfindet und für Freizeitaktivitäten Miet- oder Sharingangebote zur Verfügung stehen.

Als Statussymbol hat die Kiste auch zumeist ausgedient und so bleibt nur der immense Kostenblock für den Unterhalt sowie für Parkgebühren etc. übrig. Bei den beengten Verhältnissen in Innenstädten ist Parkplatzsuche so sexy wie Mundgeruch.

Bei vielen meiner Kunden stand früher mal ein Firmen-PkW zur privaten Verwendung ganz oben auf der Köder-Liste, um Personal zu binden. Ist mittlerweile nicht mehr so gefragt; selbst eine Mitarbeiterin meiner Frau hat das Angebot ausgeschlagen - und das bei knapp 70 km einfacher Anfahrt zur Dienststelle und den mit der Tätigkeit verbundenen Hausbesuchen... :hirn:

Ich bin weitgehend bei Christophs Argumentation, was Förderung, Transport und Verteilung von Rohöl und Ölprodukten angeht. Weiterhin muss man anerkennen, dass Öl in Zukunft wohl definitiv zu schade zur Verbrennung sein wird, weil man es ja bekanntlich auch zur Produktion verschiedenster Kunststoffe benötigt.

Sicher wird die E-Mobilität nicht sofort auf alle Nutzerprofile passen, für mich z.B. wird's eher schwierig in unserem ländlichen Gebiet hier. Aber man denke mal an all die Kurierdienste, Taxi-Fahrer, Handwerker usw., die täglich in der Innenstadt auf Kurzstrecke unterwegs sind. Allein die Postboten, die ihre Lieferfahrzeuge dreiviertel des Tages im Standgas tuckern lassen. Da steckt Potential drin, auch im Hinblick auf die derzeit so brandaktuellen Feinstaubemissionen... :kotz:

Von daher bin ich auch mal gespannt, was die nähere Zukunft so bringt, vor allem im Hinblick auf Netzausbau und Speichermöglichkeiten tut sich da grade einiges.

Wer das alles dann wohl bezahlt?

:denker:

Ciao, R.

Re: Elektroauto

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 10:49
von Zörnie
juergen007 hat geschrieben: Ein Punkt, den Christoph nicht angesprochen hat:

An einem E Mobil entfallen quasi alle Inspektionsschritte eines Benziners:

Ölwechsel, Getriebeölwechsel, Abgasanlage etc etc. ganz einfach, weil ein E das gar nicht braucht.

Die größte Problematik ist der Kopf des Verbrauchers und die enorme Automotivelobby, die alles verhindert, um das Thema E Mobility massentauglich zu machen.
Um regelmäßige Inspektionen kommt auch der E-Mobil-Besitzer nicht herum, auch wenn diese seltener und wohl preiswerter sind als beim Benziner.

Und wenn ich Argumente nicht entkräften kann, komme ich mit der pösen pösen Lobby :lol: Wer ist Schuld? Illuminaten, CIA, Steinmetze? ;)