Hallo Christoph,
den Ärger mit Deinem Mopped hast Du nun pragmatisch gelöst. Ich wünsche Dir, daß Du nun eine Sonntagsversion hast. Ich möchte aber noch einiges zu Deinem Beitrag vom Mo 20. Okt 2014, 19:56 loswerden:
"die - Yamaha D - haben bisher halt immer nur Motorräder aus Kisten gepackt, die dann einfach gelaufen sind" - mehr sollten sie eigentlich auch nicht tun müssen

Die später zu "Tricks" führenden Details können die nicht kennen. Ob die Speichenräder für die Drosselung des Motors ursächlich waren ?
Der mit den Speichen auftrende Ärger überrascht mich etwas - hoffentlich nicht mal am eigenen Rad. Die gleiche Ausführung findet sich schon an der 650er Suzi-V-Strom, erstes Bild.

- Suzi-V-Strom 650
Was ich an der Aprilia-Caponord gesehen habe, gefällt mir noch weit weniger: Wo sie an der Nabe wie an der ST eingehängt sind folgt sofort ein Knick. Da hat man m.E. nicht zu Ende konstruiert, zweites Bild.

- Aprilia Caponord
Am Honda Crosstourer hat man den Knick bei der Felge - auch ne

Möglichkeit, drittes Bild.

- Honda Crosstourer
Der BMW-Tuner Wunderlich hatte so etwas Aufwändiges auf der Intermot stehen, viertes Bild.

- Wunderlich
Ein Thema mit Variationen, die erfahrungsgemäß auf einen Problempunkt hindeuten
"Zündkerzen in einem Loch ohne Ablauf" - das ist bei Millionen ohc-Motoren mit 4V-Technik so. Wenn man auf Höhe des Kerzensitzes den Kopf parallel zum Boden schneidet wird klar, daß da keinerlei Möglichkeit ist, einen Ablauf anzubringen. Auch die Injektoren von Dieselmotoren backen da fest und rosten.
"dann hat Yamaha sich auch noch für den Hubzapfenversatz entschieden, der technisch keinen Vorteil bringt" - wieso bist Du da so sicher ? Wie kann man es sonst machen?
1. Englische Motorräder hatten in den 50er und 60er Jahren Parallel-Zweizylinder mit Kolben auf gleicher Höhe. Au fein, denn das heißt 2 x 360° Zündabstand. Dafür haben die Dinger aufgrund maximaler Massenkräfte erster Ordnung alles abge- und zerschüttelt >
2. Legt man einen Hubzapfen nach UT wenn der andere auf OT ist, dann gleichen sich zwar die Massenkräfte 1ter Ordnung aus, dafür bekommt man hohe Massenmomente UND 180° plus 540° Zündabstand > ta tammmm - ta tammmm
3. Kommen wir zur ST mit 270° Versatz: Da ist die Differenz der Zündabstandswinkel mit 270° und 450° schon mal wieder kleiner. Jetzt müßte man noch wissen, wie sich die Gas- und Massenkräfte erster und zweiter Ordnung in diesem Fall zusammensetzen, weiß ich leider nicht.
Sicher wissen das die Entwickler des Motors. Daß die jedoch dem Motor eine Ausgleichswelle geben um ihn dann auf Wunsch des Marketings nach einem tollen Sound rumpeliger zu machen, das kann ich nicht glauben. Diese Begründung des 270°-Versatzes - schon bei der TRX 850 - entstammt wohl den gleichen "Experten", die am Dauertest-Motor der ST in 2012 eine unten ausgebrochene Ventilführung bemängelten, wobei ein Blinder mit Holzauge hätte sehen müssen, daß da nichts weiter als Ölkohle abgefallen war. Yamaha D hat das damals auch nicht gemerkt,siehe oben

> Die Ringflächen einer Ventilführung oben und unten sind IMMER plan - der ausgebrochene Bereich ist gewölbt und der „Rest“ daneben plan
Ich möchte mit meinem "Essay" keineswegs die Mängel Deiner Ex-Maschine klein reden, dafür aber um etwas Verständnis bitten für die Problemsituation des Entwicklers: Der muß schon in der ersten Stunde einer Neukonstruktion Kompromisse eingehen, was Betrachter, die nicht direkt vom Fach sind, nicht erkennen. Deswegen besitzt jedes größere Haus die Motoren zumindest der wichtigsten Wettbewerber, um zu sehen, wo deren Kompromisse hingeführt haben, zu nichts sonst
Grüße, Yeti.
P.S. Danke nochmal für Deine Bilderhochladtips von vor einiger Zeit. Allmählöich bekomme ich das wunschgemäß hin
