Ásbyrgi, Samstag 21.6.2014
Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:53
Nachdem es heute Morgen in Raufarhöfn wieder getröpfelt hat und immer noch saukalt war, habe ich meinen Krempel gepackt und bin nach Ásbyrgi aufgebrochen. Das liegt im Landesinneren und hoffentlich vor den kalten Nordostwinden geschützt. Die Nordostspitze will ich allerdings trotzdem sehen, also folge ich der Küstenstraße, die direkt nach Raufarhöfn als Schotterstrecke weitergeht.
Sehr schnell lerne ich die Kombination von Nieselregen, Kälte und Schotter zu fürchten. Sprich: Das Visier ist stets von innen und außen nass, Sicht vielleicht 20%. Auf der viel von Autos befahrenen Schotterstrecke ist aber die Unterscheidung zwischen hellen und dunklen Stellen enorm wichtig: hell heißt „Alles Gut“, und dunkel heißt „Oha, das Motorrad tut, was es will. Nur keine Panik! Wie viele Ersatzunterhosen habe ich dabei?“. Nachdem ich letztere Erfahrung zwei, drei Mal gemacht habe, wächst langsam mein Vertrauen darin, dass das Motorrad sich eben doch immer stabilisiert, wenn ich nur den Lenker nicht krampfhaft festhalte.
Bei Kopasker geht es auf Asphalt weiter, und die Küste ist nun wirklich sehr schön: Karge Hügel aus schwarzem Vulkangestein gehen sanft in den Küstenstreifen und Strand über, dahinter liegt ganz ruhig und entspannt das Meer. Bis Ásbyrgi verläuft die Straße in endlosen Geraden durch surreale Mondlandschaften.
An der Brücke über den Jökulsa a Fjöllum a treffe ich Jean-Louis mit seiner lädierten R1200GS, der gerade vom Dettifoss kommt. Mit seiner geprellten Rippe hat ihm der holprige Fußweg zu dem Wasserfall wenig Spaß gemacht. Nachdem ich mein Foto geknipst habe, steht sein Motorrad mit den beiden schwedischen KTM-Stoppelhopsern von der Fähre an der Tanke, die drei sitzen beim Essen drinnen. Da ich hier schon auf den Camping gehe und nur eine kleine Stärkung vor dem Zeltaufbau will, erstehe ich eine Packung Erdnüsse und Cola.
Mein neues Jack Wolfksin North Bay II steht dieses Mal auch nicht schneller als vorher – die ideale Technik muss ich mir noch genauer überlegen. Es hat sich als superbequem erwiesen, dass der Vorbau so groß ist, dass ich mit Klappstuhl darin sitzen, Gepäckrollen und Motorradklamotten dort lagern kann. Die Plane, die ich mithabe, lässt sich genau so falten, dass sie den Boden des Vorraums abdeckt. Suboptimal ist es, dass das Zelt nur einen rechtwinkligen Eingang hat – man muss schon jedes Mal genau überlegen, dass man es mit dem Kopf nach oben und Eingang richtig herum aufbaut.
Nach einem Nachmittagsschläfchen fahre ich zum Dettifoss. Kaum bin ich auf der Schotterpiste, setzt schon wieder der Regen ein. Aber mit dem ums Gepäck erleichterten Motorrad und den Erfahrungen des Vormittags im Hinterkopf klappt das Ganze doch ganz gut. Die gottverlassene Landschaft flößt mir allerdings wieder Respekt ein. Wenn ich bisher Mondlandschaften gesehen habe, ist das hier der Mars.
Nur Steine auf der schwarzen, braunen und roten Erde, kein Mensch weit und breit und nur diese kümmerlich matschige Feldweg. Wenn man hier mal unter dem Motorrad liegt, dürfte man eine ganze Weile liegen bleiben. In der Ferne markiert aber schon die hoch aufsteigende Gischtfahne des Dettifoss mein Ziel. Nach 25 Kilometern Rumgeeier biege ich auf den Parkplatz ab.
Der Dettifoss ist mal locker das spektakulärste Stück Landschaft, das ich je gesehen habe. In diese Marslandschaft ist ein schroffer Canyon gefräst, und darin stürzt sich der vor Schmelzwassermassen aus allen Nähten platzende Fluss mit lautem Getöse in die Tiefe. Die Touris auf der anderen Seite wirken wie Ameisen – außerdem kriegen sie die ganze Gischt ab, ich dafür das schönere Gegenlicht.
Den Abend verbringe ich mit einer Dusche und einer Klamottenwasch-Session. Bin mal gespannt, wie gut der Trockenschrank hier funktioniert. Jetzt regnet es wieder. Egal, ich lege mich sowieso hin.
Sehr schnell lerne ich die Kombination von Nieselregen, Kälte und Schotter zu fürchten. Sprich: Das Visier ist stets von innen und außen nass, Sicht vielleicht 20%. Auf der viel von Autos befahrenen Schotterstrecke ist aber die Unterscheidung zwischen hellen und dunklen Stellen enorm wichtig: hell heißt „Alles Gut“, und dunkel heißt „Oha, das Motorrad tut, was es will. Nur keine Panik! Wie viele Ersatzunterhosen habe ich dabei?“. Nachdem ich letztere Erfahrung zwei, drei Mal gemacht habe, wächst langsam mein Vertrauen darin, dass das Motorrad sich eben doch immer stabilisiert, wenn ich nur den Lenker nicht krampfhaft festhalte.
Bei Kopasker geht es auf Asphalt weiter, und die Küste ist nun wirklich sehr schön: Karge Hügel aus schwarzem Vulkangestein gehen sanft in den Küstenstreifen und Strand über, dahinter liegt ganz ruhig und entspannt das Meer. Bis Ásbyrgi verläuft die Straße in endlosen Geraden durch surreale Mondlandschaften.
An der Brücke über den Jökulsa a Fjöllum a treffe ich Jean-Louis mit seiner lädierten R1200GS, der gerade vom Dettifoss kommt. Mit seiner geprellten Rippe hat ihm der holprige Fußweg zu dem Wasserfall wenig Spaß gemacht. Nachdem ich mein Foto geknipst habe, steht sein Motorrad mit den beiden schwedischen KTM-Stoppelhopsern von der Fähre an der Tanke, die drei sitzen beim Essen drinnen. Da ich hier schon auf den Camping gehe und nur eine kleine Stärkung vor dem Zeltaufbau will, erstehe ich eine Packung Erdnüsse und Cola.
Mein neues Jack Wolfksin North Bay II steht dieses Mal auch nicht schneller als vorher – die ideale Technik muss ich mir noch genauer überlegen. Es hat sich als superbequem erwiesen, dass der Vorbau so groß ist, dass ich mit Klappstuhl darin sitzen, Gepäckrollen und Motorradklamotten dort lagern kann. Die Plane, die ich mithabe, lässt sich genau so falten, dass sie den Boden des Vorraums abdeckt. Suboptimal ist es, dass das Zelt nur einen rechtwinkligen Eingang hat – man muss schon jedes Mal genau überlegen, dass man es mit dem Kopf nach oben und Eingang richtig herum aufbaut.
Nach einem Nachmittagsschläfchen fahre ich zum Dettifoss. Kaum bin ich auf der Schotterpiste, setzt schon wieder der Regen ein. Aber mit dem ums Gepäck erleichterten Motorrad und den Erfahrungen des Vormittags im Hinterkopf klappt das Ganze doch ganz gut. Die gottverlassene Landschaft flößt mir allerdings wieder Respekt ein. Wenn ich bisher Mondlandschaften gesehen habe, ist das hier der Mars.
Nur Steine auf der schwarzen, braunen und roten Erde, kein Mensch weit und breit und nur diese kümmerlich matschige Feldweg. Wenn man hier mal unter dem Motorrad liegt, dürfte man eine ganze Weile liegen bleiben. In der Ferne markiert aber schon die hoch aufsteigende Gischtfahne des Dettifoss mein Ziel. Nach 25 Kilometern Rumgeeier biege ich auf den Parkplatz ab.
Der Dettifoss ist mal locker das spektakulärste Stück Landschaft, das ich je gesehen habe. In diese Marslandschaft ist ein schroffer Canyon gefräst, und darin stürzt sich der vor Schmelzwassermassen aus allen Nähten platzende Fluss mit lautem Getöse in die Tiefe. Die Touris auf der anderen Seite wirken wie Ameisen – außerdem kriegen sie die ganze Gischt ab, ich dafür das schönere Gegenlicht.
Den Abend verbringe ich mit einer Dusche und einer Klamottenwasch-Session. Bin mal gespannt, wie gut der Trockenschrank hier funktioniert. Jetzt regnet es wieder. Egal, ich lege mich sowieso hin.