Pepe hat geschrieben:Monopol....na ja, mit Präferenz Touring schreibe ich dem TOURENFAHRER eindeutig größere Kompetenz zu... Für mich sind die Tests plausibel, vieles steht halt zwischen den Zeilen ... Christoph, schlaf noch mal drüber. Ich denke handwerklich kann man MOTORRAD nichts vorwerfen

Hallo Peter,
deshalb hatte ich ja geschrieben "technisch aufwendige Tests" - sprich: eigene Leistungsmessung, Verzögerungs- und Beschleunigungsmessungen, Handling-Parcours. Oder die Dauertests mit komplettem Zerlegen und Begutachten der Bauteile (auch da wurde unsere XT ja schlechter dargestellt als sie ist, die Korrektur ging dann völlig unter). Solch einen Aufwand können sich die kleineren Zeitschriften einfach nicht leisten.
Auf der technischen Seite machen die, glaube ich, schon alles richtig - daher ist für mich auch die Tabelle das einzig tatsächlich Aussagekräftige an dem Artikel.
Mein Vorwurf ist, dass die
journalistisch nicht sauber arbeiten, und das ist deren eigentliches Handwerk. Es darf nicht sein, dass man in einem Artikel von einem professionellen Redakteur zwischen den Zeilen lesen muss, um die Fakten herauszufiltern. Von Deiner Werkstatt erwartest Du doch, dass die perfekte Arbeit leisten - warum sollte das nicht für eine Zeitschrift gelten, für die Du auch Dein gutes Geld hinlegst?
@Gü - Wie Du schon schreibst, wenn die sich beim Schreiben einfach an die Fakten halten würden, dann:
- würden sich alle Nicht-BMW-Fahrer ernstgenommen fühlen
- hätten die BMW-Fahrer und die Firma BMW richtige Argumente in der Hand
- wäre es für die Zeitschrift besser, weil sie glaubwürdig wäre und von allen Seiten respektiert würde
Ob da irgendwo Geld fließt oder nicht, wird sich kaum nachweisen lassen. Aber es dürfte kaum jemand bezweifeln, dass das Anzeigenbudget des BMW-Konzerns für den motorrad-Verlag Motorpresse jenes der "einfachen" Motorradhersteller deutlich übersteigt. Wie auch immer - BMW kriegt mit diesem imageschädigenden, tendenziösen Geschreibsel eine verdammt schlechte Gegenleistung.
Durch den großen Marktanteil, den BMW und die GS hat, ist wahrscheinlich auch die Mehrzahl der motorrad-Leser BMW-Fahrer (man beachte die BMW-lastigen Ergebnisse der letzten Leserwahl!). Im vorauseilenden Gehorsam will die Redaktion vielleicht auch nicht gegen die Leser anschreiben. Aber wenn man so im GS-Forum liest oder mit BMW-Fahrern spricht: Die erwarten von einer Motorrad-Zeitschrift genauso belastbare Fakten und Argumente wie wir. Werbeprospekte von BMW kriegt man ja auch umsonst.
Ich habe schon zweimal über die Sache geschlafen - aber je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert es mich...
Schöne Grüße
Christoph