XT1200Z-Forum

Nachdem dieser Threat wieder auf die sachliche Ebene zurückgekehrt ist, danke dafür, melde ich mich auch zu Wort. Wichtig ist, dass die Sache noch verhältnismäßig glimpflich ausgegangen ist.

Die Frage von Stefan: "Ich frage mich seit Donnerstag abend, was ich hätte anders machen können, aber ich sehe es auch nicht." Kann ich so pauschal natürlich auch nicht beantworten. Und auch die Aussage des T5 Fahrers "Ich habe Dich nicht gesehen" muss nicht geschwindelt sein und wird nach einem Auto Unfall mit einem Zweirad öfter geäußert. Warum ist das so?

Es gibt tatsächlich das Phänomen, dass die Verbindung vom Auge, zum Gehirn, zum Fuß nicht klappt. Der Autofahrer sieht einen Zweiradfahrer, man hat unter Umständen sogar Blickkontakt. Wenn der Autofahrer abgelenkt ist (Stress in der Familie, im Beruf ...) kann es passieren dass die Information im Gehirn nicht entsprechend weiterverarbeitet wird. Da das Gehirn in dem viel kleineren Zweiradfahrer erstmal keine Gefahr für mich als Autofahrer im großen stabilen Auto sieht. Keinen Gefahr = nicht Wichtig = kein Handlungsbedarf

Unfallforscher empfehlen den Autofahrern sich die Zweiradfahrer bewusst zu machen. D. h. wenn man einen Zweiradfahrer sieht hilft es "Motorrad" oder "Fahrrad" auszusprechen, dann wird die Information im Gehirn entsprechen verarbeitet. Wahrscheinlich ist es in der Stadt, wo es von Fahrrädern wimmelt weniger notwendig als bei einer Fahrt über Land, wo man seinen Gedanken nachgehen kann, dann kommt mal ein Kreisverkehr, den hat man auch schon zig mal durchfahren ...

Was hättest Du tun können um den Unfall zu vermeidet? So wie Du es geschildert hast wahrscheinlich nichts. Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort.

Jetzt schließt sich der Kreis dieses Threat wieder. Richtiges Sitzen fördert die Aufmerksamkeit des Motorradfahrers, man kann unter Umständen aufstehen um die Unfallfolgen abzumildern (trifft bei Stefan nicht zu). Schutzkleidung ist aus Sicherheitsgründen immer wichtig und richtig (hat Stefan sehr geholfen). Letzen Endes ist es jedem selbst überlassen wie man sitzt, wie man sich anzieht oder ob man bei der Sichtung eines Motorrades "Motorrad" sagt oder nicht.

Ich wünsche Euch in diesem Sinnen noch viele schöne und unfallfreie Kilometer und Stefan gute Genesung.

Danke Volker!
Gut und richtig zusammengefasst.

In anderen europäischen Ländern habe ich mich tatsächlich bisher immer deutlich sicherer auf dem Motorrad gefühlt als hierzulande. Woran liegt das bloß?
Rücksichtslosigkeit und Egoismus scheinen bei uns besonders stark ausgeprägt zu sein. Für viele scheint hier tatsächlich das Recht des vermeintlich "Stärkeren" zu gelten.

Den Italienern wird ja allgemein eine ziemlich chaotische Fahrweise nachgesagt. Das mag stimmen, doch nie habe ich diese als rücksichtslos empfunden. Selbst in den Städten fühlte ich mich nie bedroht von den dortigen Blechlawinen. An Rücksichtnahme hat es mir noch nie gefehlt, niemand bestand auf seine vermeintlichen "Rechte". Ganz anders in Deutschland

Gestern bin ich aus Frankreich zurückgekehrt und auch dort: alles save auf den Straßen. Selbst die französische Oma im uralten Clio bretterte den Pass runter und blieb stets in ihrer Spur. Viele Franzosen waren flott und auch mal rasant unterwegs. So zum Beispiel ein Golf GTI, der mir vehement am Hintern klebte. Doch es wurde nie gefährlich, er hielt seinen Abstand und riskierte nie meine Gesundheit. Getrennt wurden wir erst, als 2 Reisebusse vor uns auftauchten. Ich komnte diese gut überholen, er riskierte dies vernünftigerweise nicht.

Mir aufgefallene idiotische Dosenfahrer trugen stets ein deutsches Kennzeichen, behinderten, schlichen umher, bedrängten andere oder konnten ihre Spur nicht halten. Irgendwo zum Fremdschämen, wie ich finde.

Zurück in Deutschland war alsbald der Unterschied wieder deutlich zu spüren... plötzlich war man nicht mehr ganz so locker und entspannt unterwegs, wie noch vor der Landesgrenze. Hierzulande muss man als Mopedfahrer wirklich sehr vorausschauend fahren, um nicht abgeräumt zu werden. Sei es von rücksichtslosen Egoisten, vor sich hin dösenden Schnarchern oder Schlimmerem.

Wer kennt's noch?

In Dänemark entspannt auf die Fähre, in Rostock entspannt runter und kaum auf der Autobahn, geht der Kampf wieder los. Platz da, hier komm ich. Schluss mit Entspannung.

Sowohl auf'm Bock als auch in der Dose.

Südwestpfälzer hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 12:21 Mir aufgefallene idiotische Dosenfahrer trugen stets ein deutsches Kennzeichen, behinderten, schlichen umher, bedrängten andere oder konnten ihre Spur nicht halten. Irgendwo zum Fremdschämen, wie ich finde.
Wer kennt's noch?

Ist exakt zu bestätigen !
Ein Beispiel was ich immer wieder mal erlebe:
Du fährst eine kurvenreiche Straße und läufst auf vier PKW‘s auf, drei davon fahren fast in den Graben um dich vorbei zulassen, das sind Franzosen, einer zieht direkt an die Mittellinie um es dir schwerer zu machen vorbeizukommen, das ist garantiert ein Deutscher Bürger !!

Beruhigt mich irgendwo, dass nicht nur ich so empfinde.
Wenngleich es ein durchaus beunruhigendes Phänomen ist. Anscheinend haben wir Deutsche es in so manchen Lebensbereichen gar nicht mehr so sehr drauf, wie wir's doch nur allzu gerne glauben wollen.

Doch schweifen wir hier mal besser nicht allzusehr ab vom Thema Motorrad...

Nun möchte ich doch diesen Thread noch vervollständigen und mich in der fahrenden Community zurückmelden
Aus den 6-8 Wochen (so hieß es mal) sind dann mal eben 6-8 Monate geworden, in fortgeschrittenem Alter ist bei der Knochenheilung Geduld angesagt und nicht jeder Arzt versteht sein Handwerk wirklich.
Aber gejammert wird nicht und nach reichlich Wartezeit und der hervorragenden Arbeit vom Team Voiges durfte ich inzwischen die ersten 1000 km dieses Jahr vollenden. Die befürchtete mentale Blockade beim ersten Wiederaufstieg ist erfreulicherweise komplett ausgeblieben (ok, im Kreisel schaue ich jetzt immer dreimal hin ).

So, und nun freue ich mich aufs HiFaKo! Man sieht sich ...

Stefan, schön dass du wieder auf zwei Rädern bist. Ich werde hoffentlich auch bald wieder fahren können.
Deine hat Voiges ja wieder gut hinbekommen, so wie es aussieht. War viel dran ?
Viel Spaß beim Fahren

Tequila hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 12:36 Stefan, schön dass du wieder auf zwei Rädern bist. Ich werde hoffentlich auch bald wieder fahren können.
Deine hat Voiges ja wieder gut hinbekommen, so wie es aussieht. War viel dran ?
Viel Spaß beim Fahren

naja, so gute 8K netto Teile und Arbeit, rechtsseitig hat mein Bein abgefangen, linksseitig ist sie draufgefallen und gerutscht, auf der Seite war eigentlich alles platt.
Versicherungstechnisch gabs aber kein Problem, der Gutachter hatte > 13K Restwert angesetzt.

Und Dir natürlich auch alles Gute zum hoffentlich baldigen Wiederaufstieg!

stefan85 hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 12:11 Nun möchte ich doch diesen Thread noch vervollständigen und mich in der fahrenden Community zurückmelden

Willkommen zurück.
Schön dass du wieder auf dem Bock bist
Das mit der mentalen Blockade kenne ich mach meinen Abstieg auch.
Nach 9 Monaten war die erste fest aber dich besser aus erwartet und ohne "Angst"

Die allzeit nun eine unfallfreie Fahrt