ila hat geschrieben:
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Vielleicht besteht ja die Möglichkeit auf einer der nächsten Messen, Yamaha Deutschland mal direkt zu konfrontieren, um etwas zu ändern, bzw. mal "gezielt aufmerksam" zu machen - sonst ist dieser und ähnliche Threads dieser Art so nützlich wie die "Sch.....hausparolen" am Stammtisch....
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Gruss Ingo
Hallo Ingo,
ich habe mich direkt an Yamaha gewandt und das Ergebnis am 29. Juni 2010 im Schwesterforum gepostet:
"Ich hatte mich per Mail über die Leistung (PS und Drehmoment), vor allem in den Gängen 2 und 3, bei Yamaha beschwert. Ich habe Yamaha aufgefordert die Leistungsdrosselung zu entfernen oder die richtige Leistung in die Zulassungspapiere einzutragen.
Relativ schnell kam eine Antwortmail, in der die Fahrgestellnummer meiner Maschine abgefragt wurde. Heute bekam ich einen Anruf meines Händlers mit der Bitte am Nachmittag bei ihm vorbei zu schauen.
Beim Yamaha-Händler traf ich auf einen Yamaha-Außendienst-Mitarbeiter. Dieser wollte wissen, was ich an der XT 1200 zu beanstanden habe. Ich zählte auf:
1 Drosselung der Gänge 1 bis 3
2 Mangelnde Spitzenleistung (keine 110PS) und Vmax von nur 197km/h laut Navi
3 Inspektionsintervalle von 5.000 statt 10.000km wegen Speichenüberprüfung
4 Reifenfreigaben
5 Abweichung des km-Zählers um 5%
6 Abweichung des Tachos um 8km/h bei einer Anzeige von 60km/h
Hier seine Stellungnahme:
Zu 1.
Die Gangdrosselung wurde zum einen verbaut, um die Laufruhe und das Ansprechverhalten im Stadtverkehr zu verbessern. Yamaha will den Fahrer nicht überfordern. Und zum andere musste die Drosselung sein, um die Lärm- und Abgasvorschriften zu erfüllen. Eine Klappe wie bei der GS wollte Yamaha nicht verbauen. Eine Änderung ist nicht vorgesehen bzw. kann wegen der Lärmvorschriften gar nicht durchgeführt werden.
Zu 2.
Zunächst wollte er wissen, woher ich wissen will, dass meine XT1200 keine 110PS hat. Ich habe ihm gesagt, dass keine XT1200 110PS hat, er sollte einfach mal Zeitung lesen. Darauf hin gab er zu, dass die 110PS Spitzenleistung nicht erreicht wird, aber nach dem Einfahren, so ab 10.000km alle Maschine zwischen 105 und 107PS hätten. Der nagelneue Motor habe etwas weniger Leistung.
Ich habe ihn dann auf den PowerCommander angesprochen. Er teilte mir mit, dass bisher noch niemand das Mapping der XT 1200 geknackt hätte. Die Programmierung sei verschlüsselt und nicht so einfach zu ändern. Wer behauptet, das Mapping verändert zu haben, lügt. Man sollte sich das Leistungsdiagramm zeigen lassen. Auch Yamaha-Voiges hätte es noch nicht geschafft. (Stand: Juni 2010)
Zu 3.
Die Speichen sollten nur am Anfang regelmäßig kontrolliert werden. Später sollte es ausreichen dies bei den normalen Inspektionen zu erledigen. Nur bei häufigem Offroadeinsatz sollten die 5.000er Intervalle eingehalten werden.
Zu 4.
Yamaha plane keine weiteren Empfehlungen. Man solle auch keine anderen Reifen fahren, da ein Sportgerät wie die XT 1200 sehr gute Reifen, wie die empfohlenen, benötigte. Meinen Einwurf, dass auch die Reifenhersteller aufgrund der geringen Stückzahlen der XT 1200 keine weiteren Freigaben erarbeiteten, sah der Yamaha-Mann gelassen, schließlich gibt es ja zwei gute Reifenempfehlungen.
Zu 5.
Das sei heute üblich und ganz normal auch bei Autos. Die Aussage zu den Autos konnte ich widerlegen. Das machte den Yamaha-Mann dann doch nachdenklich.
Zu 6.
Das sei gewollte, da ein Tacho nie nachgehen dürfe.
Alles in allem hätte ich mir die 45 Minuten sparen können. Der Yamaha-Mann fährt selbst eine XT 1200 und ist mit der Leistung voll zufrieden und er fährt auch immer schön im T-Modus.
Zu Abschluss stellte ich die Frage, ob denn Yamaha mit den Verkaufszahlen zufrieden sei. Der Yamaha-Mann gab zu, dass man eine höhere Zahl von Abverkäufen erwartet hatte. Ich fragte ihn, ob er einen Zusammenhang mit der Drosselung und deren Berichterstattung in der „Fach“-Presse für ursächlich halte. Er gab zu, dass in Deutschland sicherlich ein Zusammenhang zu sehen sei."
Als Yamaha seinen Family-Day bei der Kathi Bräu in Aufseß hatte, habe ich die Yamaha-Leute erneut auf die Themen angesprochen. Man nahm sich nicht einmal die Zeit darüber zu diskutieren und ließ mich einfach stehen, obwohl sich gerade fünf Interessenten auf 10 Yamaha-Mitarbeitern verteilten.
Fazit: Einzelgespräche mit Yamaha sind völlig sinnlos. Aber vielleicht können die Internet-Foren Yamaha bei der Meinungsbildung helfen. Sollte sich nichts ändern, wird die XT1200Z das gleiche Schicksal erleiden wie damals die XTZ 750, die ich übrigens 14 Jahre gefahren bin.
Ich gehe davon aus, dass mit Erscheinen der Explorer und des Crosstourers die Zulassungszahlen der XT1200 sinken werden.