Kardan leckt...

Harrz
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Harrz »

Moin,
nach einer wunderschönen Alpentour mussten wir aus Zeitgründen die letzten 400 km bei bis zu 37grad über die Autobahn nach Hause, und sind diese Recht zügig gefahren. Bei der letzten Rast ca. 100km vor der Heimat, sah mein Hinterrad auch so verölt aus, wie hier auf einigen Bildern zu sehen ist. Ich habe dann die Öleinfülschraube geöffnet und es lief Öl heraus. Ölstand also in Ordnung. Sind dann die letzen Km zügig heim gefahren und das Öl am Hinterrad ist nicht sichtbar mehr geworden. Ölstand immer noch OK. Habe das Moped dann gewaschen, vorsichtshalber den Simmerring bestellt und in den nächsten Tagen mehrere kleinere Touren gemacht. Zusammen ca. 250km. Alles staubtrocken. Am Montag dann bei weit über 30 Grad mit 2 Freunden nach Bremen zum Film: Egal was kommt gefahren. Mit Umwege ca. 200km recht flott gefahren (man braucht ja Fahrtwind bei dem Wetter)
Zuhause wieder leichte Ölspuren am Hinterrad. :kotz:
Meine Erklärung erst Mal: Moped hat jetzt ungefähr 45000 km. Bei ca. 40000 habe ich den Hinterreifen gewechselt und dabei die Verzahnung von Kardan großzügig mit Fett eingeschmiert. Vielleicht hat sich dass bei der Hitze verflüssigt.
Heute hat mir die Sache keine Ruhe gelassen, und ich habe den Dichtring gewechselt. Ich bin so vorgegangen wie in dem YouTube Video und die Sache war mit gründlich Reinigung aller Dichtflächen in 1,5 Stunden erledigt. Das einzige Problem war, den alten Simmerring zu entfernen. Mann kann nicht einfach eine Knippingschraube hineindrehen wie in dem Video, da der Ring einen Metallkern besitzt. Ich habe vorsichtig, um die Dichtflächen nicht zu beschädigen, ein kleines Loch ca 2mm hinein gebohrt, die Knippingschraube hineingedreht und den Ring rausgezogen. War dann ganz einfach. Alles schön sauber gemacht, den neuen Ring gut eingeölt, und ihn vorsichtig montiert. Anschließend mit dem umgedrehten alten Simmerring als Schutz und einem Dorn in Position gedrückt. Erledigt. Das Rad mit wenig Fett :) wieder montiert und jetzt wartet das Moped auf eine Probefahrt. An dem alten Ring sind keine Beschädigungen zu sehen. An der inneren Dichtkante kann man eventuell ganz leichte Abnutzung erkennen. Ob jetzt das Fett die Ursache war oder wirklich eine Lekage vorhanden war, kann ich nicht sicher sagen, vermute aber schon, aufgrund der Konsistenz und dem Geruch, dass es Kardanöl war. Beim nächsten Mal werde ich wohl etwas länger beobachten, ob auch an kälteren Tagen Öl Austritt und dabei regelmäßig den Ölstand checken. Aber insgesamt war der Ring echt einfach zu wechseln ohne den Kardan zu zerlegen . Sollte es weiter zu Auffälligkeiten kommen, werde ich hier berichten.
Viele Grüße,
Hartmut
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Varaderotreiber
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Varaderotreiber »

Harrz hat geschrieben: Mi 8. Aug 2018, 19:13 Alles schön sauber gemacht, den neuen Ring gut eingeölt, und ihn vorsichtig montiert.
Ich vermute der Simmerring ist undicht geworden, weil die Hersteller gerne sparen und zu wenig Fett bei der Montage benutzen. Also sollte man, damit der Simmerring nicht wieder vorzeitig verschleißt, ihn mit speziellem Wellendichtringfett einbauen.
Spühlmittel, Motorradreiniger, Scheibenwaschwasser usw. sind Fett- und Öllöslich, auch deshalb spezielles Fett für Simmerringe benutzen. Das wird nicht ausgewaschen.
Vielleicht nach den nächsten 40.000 km :-) .

In dem Video ist nicht zu sehen, wie der Typ die Schraube rein gedreht hat. Der wird auch ein Loch gebohrt haben.

Gruß Steffen
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Harrz »

Moin, ja wenn er wieder 45000 km hält bin ich zufrieden. Bei nächsten Mal nehme ich dann vielleicht Fett.
Von Fett bin ich aber bei der Montage von Simmerringen nicht überzeugt. Ich arbeite allerdings nicht in der Kraftfahrzeug Branche sondern mit Hydraulikanlagen, und da kann Fett schon mal zu Problemen führen, wenn mann es übertreibt. Ich habe mal gelernt, dass mann Wellendichtringe bei der Montage am besten mit dem Medium einsetzt, welches es später abdichten soll. Das Wissen stammt zwar aus dem vorherigen Jahrhundert, aber ich bin zumindest im Bereich Hydraulik,, immer gut damit gefahren. Das wichtigste ist, dass man die Dichtkanten in keinster Weise mechanisch beschädigt, und auch die Flächen auf denen abgedichtet wird keinerlei Macken aufweisen. Versteht sich aber ja von selbst. Die Teile an meinem Kardan waren übrigens tadellos. Keinerlei Rost oder Ablagerungen, wie ich hier, glaube ich schon mal gelesen habe.
Ja, der Typ im Video muss ein Loch gebohrt haben, hat es aber leider nicht gezeigt. Dann wäre es verständlicher gewesen.
Viele Grüße,
Hartmut
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Leone blu
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Leone blu »

Vielleicht hat sich das Öl schlicht durch den kleinen Lüftungspilz rausgedrückt. Hohe Außentemperaturen und hohe Last, da dehnt sich das Öl schon deutlich aus und irgendwo muss es ja dann hin...

Ciao, R.
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Varaderotreiber »

Die Information mit dem Fett habe ich von einem KFZ Meister. Bei Wellendichtringen in Waschmaschinen wird ebenfalls dieses spezielle Fett verwendet und da kann man sich das ja sehr gut vorstellen, daß ein Schmierstoff gebraucht wird, welcher sich nicht in Waschlauge auflöst.
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von sammy65 »

Leone blu hat geschrieben: Mi 8. Aug 2018, 22:39 Vielleicht hat sich das Öl schlicht durch den kleinen Lüftungspilz rausgedrückt. Hohe Außentemperaturen und hohe Last, da dehnt sich das Öl schon deutlich aus und irgendwo muss es ja dann hin...

Ciao, R.
Wenn die Entlüftung verstopft ist, drückt sich das Öl auch am Dichtring raus ...
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Harrz »

Hat das schon jemand gehabt? Wäre auch ne Erklärung.
Viele Grüße,
Hartmut
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Reinhard »

Hallo,

ich habe mal eine Frage an die, denen das Öl aus dem Kardan gelaufen ist.
Habt ihr einen Kardanschutz dran? Weil einige ein Temperaturproblem vermuten...
Schöne Grüße
Reinhard

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Re: Kardan leckt...

Beitrag von Harrz »

Also ich habe den originalen Kardanschutz der Worldcrosser dran.
Aber ob das ne Rolle spielt? Ich denke, da kommt genug Luft durch. Bei hohen Temperaturen ist das Öl am dünnflüssigsten. Daher werden die Leckagentur eben zuerst bei hohen Temperaturen auftreten. Es scheint hier ja immer bei hohen Temperaturen und schneller Autobahnfahrt aufzutreten. Wobei der Kardan der XT ja schon im normalen Betrieb sehr warm wird.
Viele Grüße,
Hartmut
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Re: Kardan leckt...

Beitrag von sammy65 »

Hallo nochmal

wenn die Ölverschmutzung aussieht wie auf dem ursprünglichen Bild von Christoph (1. Beitrag hier), dann MUSS das Öl am Simmerring ausgetreten sein, ansonsten hätte man ja Ölspuren vom Entlüfter ausgehend!
In so einem Fall würde ich:

1.) Die Entlüftung ausbauen und reinigen
2.) Die Ölverschmutzung gründlich reinigen (nicht mit Hochruckreiniger bitte!)
3.) Eine ausgiebige Probefahrt machen und dann ...
4.) Entweder feststellen, dass alles trocken bleicbt und mich freuen, dass es nur eine verstopfte Entlüftung war, oder ...
5.) Den Simmerring des Kardan erneuern.

Und ja, es kann durchaus die Entlüftung sein, da sich im Kardangehäuse während der Fahrt Druck aufbaut und wenn der nicht über die Entlüftung schnell genug abgebaut werden kann, sucht sich die Luft ihren Weg nach draußen woanders und das Öl, das bei hohen Temperaturen fast so dünn wie Wasser ist, wird dann zwangslüfig mit nach draußen gedrückt ...

Übrigends kann man auch feinste Ölaustritte sehr gut feststellen, wenn man die gereinigten (und getrockneten) Flächen mit Talkum einpudert and danach eine Probefahrt macht!

Grüße
Ralf
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