lockere oder verlorene Speichen?

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Reinhard
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Reinhard »

Hallo Peter,

Ich muss Dir hier beipflichten. Ich habe ja während meiner Pyrenäentour auch die Speichen nachgezogen. Man muss den Drehmomentschlüssel, der auf die 6 Nm eingestellt und fixiert ist, ansetzen und die Hebelkraft gaaaanz vorsichtig steigern.
Dann kam es bei einigen Speichen vornehmlich hinten zu einer Bewegung (bis max. 1/8 Umdrehung), also recht gering.
Ich muss hier allerdings erwähnen, dass ich die Speichenspannung vor meiner Tour auch geprüft hatte, da war sie noch i.O., weil nach der Händlerkontrolle bei 10.000 km erst 1.500 km gelaufen war. Nach rund 1000 km in teils ruppigem Gelände hatte sich wieder was gelockert. Gut, dass ich mein Werkzeug auf der Tour mitgenommen hatte.
Schöne Grüße
Reinhard

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laichy
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von laichy »

Wenn dann noch welche daran arbeiten, die von Drehmoment eigentlich keine Ahnung haben, hört das nie auf.

Ich hatte an meiner selbst einmal versucht, das Drehmoment zu kontrollieren.
Solange man anzieht ohne Unterbrechung, dauert es ziemlich lange bis der Drehmomentschlüssel auslöst.
Sobald man aber vorher einmal absetzt und neu ansetzt, löst der Drehmomentschlüssel sofort aus.
Tja, da hilft einem die Physik etwas weiter:
Das eine nennt man dabei Haftreibung, das andere Gleitreibung.
Bei wohlgemerkt gleichem Reibbeiwert ergeben sich höchst unterschiedliche Werte (Drehmoment).
Und hier heißt das dann Losbrech- oder Weiterdreh-Moment.

Wer das nicht weiß sollte tatsächlich die Finger von seinem Speicherad und auch besser von jeder Art Anwendung eines Drehmomentschlüssels lassen.

Aber "nothing for ungood" :)
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Reinhard
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Reinhard »

Hallo Laichy,

so ein wenig fühle ich mich hier angesprochen. Ja, die Beschreibung Deiner Theorien sind soweit korrekt. Ich schraube seit 47 Jahren!
Da weiß ich, wann eine Speiche locker ist, oder nicht. Dass ich heutzutage einen Drehmoment Schlüssel verwende, ist dem Umstand geschuldet, dass ich mir den leisten kann (im Vergleich zu früher). Die XT hat nun mal die Speichen Thematik und ich arrangiere mich gerne damit. Ich finde, mit ein wenig Geschick kann man bei der Speichen Kontrolle nicht viel falsch machen und ermutigte jeden, das zu üben, denn es ist allemal besser, als die Speichen zu verlieren.
:-)
Schöne Grüße
Reinhard

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laichy
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von laichy »

siehst du, bei mir ist es dem Umstand geschuldet, dass ich einige Vorlesungen Technische Mechanik und Konstruktionselemente gehört habe und mich seit über 25 Jahren Inschenööör schimpfen darf.
Daher benutze ich Drehmomentschlüssel und auch nur in der Hoffnung, dass der Schraubverbund robust genug ausgelegt ist, mit dieser Ungenauigkeit zu Recht zu kommen (und ich meine nicht die Toleranz des Werkzeugs).
Und daher findest du weiter oben auch ein Statement von mir zum Thema Klangprobe.
Da meine Frau eien 12 saitige Gitarre ohne Hilfsmittel stimmt, ist sie mein akustisches Werkzeug um zu gleichmäßig gespannten Speichen zu kommen.
Wenn sie sagt eine klingt wie die andere, dann sch... ich auf Drehmoment (den dann nur, um unter 6 Nm zu bleiben)

Und ich bin voll und ganz bei euch, dass auch ich es jedem rate es selbst zu machen, wenn man ansonsten nicht weiß welcher unmotivierte Mechaniker dran geht. :daumen:
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Tequila
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Tequila »

laichy hat geschrieben: Sa 22. Jul 2017, 09:22 siehst du, bei mir ist es dem Umstand geschuldet, dass ich einige Vorlesungen Technische Mechanik und Konstruktionselemente gehört habe und mich seit über 25 Jahren Inschenööör schimpfen darf.
Daher benutze ich Drehmomentschlüssel und auch nur in der Hoffnung, dass der Schraubverbund robust genug ausgelegt ist, mit dieser Ungenauigkeit zu Recht zu kommen (und ich meine nicht die Toleranz des Werkzeugs).
Und daher findest du weiter oben auch ein Statement von mir zum Thema Klangprobe.
Da meine Frau eien 12 saitige Gitarre ohne Hilfsmittel stimmt, ist sie mein akustisches Werkzeug um zu gleichmäßig gespannten Speichen zu kommen.
Wenn sie sagt eine klingt wie die andere, dann sch... ich auf Drehmoment (den dann nur, um unter 6 Nm zu bleiben)

Und ich bin voll und ganz bei euch, dass auch ich es jedem rate es selbst zu machen, wenn man ansonsten nicht weiß welcher unmotivierte Mechaniker dran geht. :daumen:
:daumen: :daumen: :daumen: Absolut deiner Meinung. Habe auch Maschinenbau studiert und sogar viele Jahre mein Geld mit Drehmomentwerkzeugen und Schraubspindeln verdient und wie kontrolliere ich meine Speichen ? mit der Klangprobe-

Abgesehen davon, dass die 6Nm schon grenzwertig für die Materialstärke ist (siehe Tabellen Drehmomente im Net), so müsste sogar um das korrekte Moment jeder Speiche vorher gelockert und dann in einem Zug auf Endmoment gebracht werden. Siehe auch die richtigen Aussagen zum Thema Losbrechmomente usw.

Alles nicht ganz einfach und darum wird bei mir nur geklopft und ansonsten nichts gemacht :engel:
Viele Grüße
Heinz

*hoffentlich werde ich nie erwachsen*
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Reinhard
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Reinhard »

Hallo,

das mit dem Ingenieur wollte ich eigentlich nicht so betonen. Ich bin seit 33 Jahren Dipl.-Ing und habe vorher Schlosser gelernt und auch in dem Beruf gearbeitet. Ja, Ihr habt doch alle Recht mit Klangprobe, Losbrechmoment, Zustand des Gewindes und was nicht alles. Was jeder für sich entscheidet und wie es jeder handhabt, ist doch sein persönliches Ding. Ich berichte hier, wie Ihr alle auch und die Leser lesen das heraus, was sie lesen wollen oder fragen nach.

Mir sind 6 Nm auch recht hoch, aber wenn es die Vorschrift bei der 5.000 km Kontrolle ist, so weit zu spannen, dann macht es keinen Sinn bei der Prüfung ein geringeres Drehmoment zu nehmen, wenn es beim Freundlichen mit 6 Nm angezogen wurde. Die Klangprobe ist zweifelsfrei die erste Aktion, bevor der Drehmoment Schlüssel an der Reihe ist.

In diesem Sinne Euch allen ein schönes Wochenende.
Schöne Grüße
Reinhard

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meine dicke
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von meine dicke »

Gestern wußte ich noch nicht wie man Inscheniör schreibt und heute bin ich einen :lol: .

Grüssle ausm Badischen
Rainer alias meine dicke
VDT 2010,11,12,13,14,15,16,17,18,19,[20],[21],22,23,24
VIM 2014,15,16,17,18,19,[20],[21],22,23, 24 (ORGA)
HiFaKo 2019 Tagesgast
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Frankziscaner »

das mit dem Ingenieur wollte ich eigentlich nicht so betonen
Warum nicht? Schämst Du Dich dafür. Es arbeiten doch nicht alle in der Automobilindustrie. ODER ? :lol: :lol: :lol: :oops:

"Dem Ingenieur ist nichts zu schwör" oder:
So spielen Ingenieure Fussball:)
https://www.youtube.com/watch?v=cs3OJBsIfpQ

https://www.youtube.com/watch?v=XJktZYm3JqM

:lol: :lol: :lol:
Und denkt immer daran :
Der Weg ist das Ziel !!!

Gruß * Frank *
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Reinhard
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Reinhard »

Hallo Frank,

nein ich schäme mich nicht, Ingenieur zu sein. Ich wollte es deswegen nicht betonen, weil ich einmal davon ausgehe, dass die meißten Zweiradmechaniker, die unsere Speichen während der Inspektion nachziehen, bestenfalls gelernte Zweiradmechaniker sind und ich voraussetze, dass die das auch, wenn nicht sogar besser, als ich, können. Wichtiger als der Ingenieurstitel ist doch Talent und Mut. Dann kann man fast alles.
Schöne Grüße
Reinhard

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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Maex »

Info: Ich habe meiner XT gedroht: noch einmal oder wir müssen uns trennen. :twisted:
Gestern Kontrolle mit Drehmo: eine Innere lässt sich leicht anziehen - und mehr - und noch mehr: gebrochen :gewitter: . Nur musste ich zwei Äussere ebenfalls entfernen um die eine innen zu wechseln. Mein Weg führte mich heute sowieso über den Stammsitz des Generalimporteurs und so sind so komische Gedanken aufgekeimt. :denker: :idea:
Nun ... Gussräder habe ich gefunden :klatsch: , da hängt aber noch viel FJR dran, und für die beste Sozia ist der Aufstieg auch angenehmer. Freitag abholen und dann gleich nach Amsterdam. :daumen:
Gruss Max
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