R1200GS/Tracer/XT1200?

Zur XT1200Z gibt es zwar keine Alternativen (zumindest keine besseren ;-)), aber...
juergen007

Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von juergen007 »

Meine Aussage bezog sich auf den Beitrag von Mechu 10 - Stichwort Getriebe.

Die LC hat in vielen Punkten eine Verbesserung erfahren - dazu gehört leider nicht das Getriebe - was seit Jahr und Tag bei allen Boxermodellen eine Dauerdiskussion ist.

Ich bin die LC selber im Mai in Spanien als Leihmotorrad 4 Tage gefahren. Ca 750 km. Da nach 2 Tagen die Motorleuchte anging, wurde sie sicherheitshalber gegen eine andere ausgetauscht, insofern kam ich dann in den Genuß sie einmal mit und einmal ohne SA ( Schaltassistent ) zu fahren.

Aus diesen 4 Tagen konstatiere ich, dass das Getriebe der LC das "mehr" an Leistung, welches, wie beschrieben nun in höheren Drehzahlregionen anliegt, nicht optimal unterstützt. Mal ganz abgesehen davon, dass der SA weiter nur das rauf- aber nicht das runterschalten gelernt hat, respektive damit enorme Schwierigkeiten zu haben scheint.

Den SA kenne ich von meiner Ex K 1300 R, da war es genauso. Nur mit dem Unterschied, dass BMW damals den SA nur als "Hochschalthilfe" verkauft hat und bei der LC soll er ja beides können.

Ich empfand die Schaltbarkeit des Getriebes jedenfalls als sehr hakelig und schwergängig, insbesondere dann, wenn man die Gänge mal schnell hoch- oder runterschalten will.

Es mag zwar sein, dass die Ventile und Kolben Drehzahlen von 10.000 Umdrehungen aushalten, aber a.) befinde ich mich dort im roten Bereich und b.) ist das auch gar nicht notwendig, weil der optimale Drehmoment weiter unten anliegt.

Die Meinungen aus dem GS Forum, dass die Fertigungstoleranzen des Getriebes der LC realtiv groß sein müssen, war auch bei den Leihmoppeds zu beobachten. Die 1. ließ sich einfacher, während die 2. im Getriebe sich deutlich schwerer schalten ließ, insbesondere der 1. Gang war selbst bei warmen Öl nur schwer einzulegen.

Ob dann bei der zu erwartenden Modellpflege 2017 sich mal was entscheidendes tut?
Yeti
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Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von Yeti »

juergen007 hat geschrieben: Meine Aussage bezog sich auf den Stichwort Getriebe

Hm, aber nicht nur.

An 4V-GSsen habe ich nur eine R1150 auf Madeira 1100 km gefahren sowie 2006 mal 50 km eine HP2. Bei letzterer dachte ich "Hoppla, so kann sich eine BMW schalten, wooouuuw". Ich tat es rauf und runter, es war super.

ich weiß natürlich, daß das noch Moppeds mit Einscheiben-Trockenkupplung waren, mit der LC also nicht vergleichbar. Daher kann ich weder eine K (mit Quermotor) noch eine LC-GS beurteilen.

Auf der anderen Seite bin ich über das permanente Getriebegemoser auf allen Kanälen und in allen Heften etwas erschüttert. Ich komme ja mit R69S - und auch vierrädrig - aus der Steinzeit des Getriebebaus. Dazu fuhr ich 11 Jahre lang parallel eine Fazer und einen 2V-Boxer, Antriebe und Getriebe, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da mußte mein Füßchen eben immer etwas umprogrammiert werden, und dann ging das geräusch- undruckfrei. Man kann das lernen!

Und jetzt mein wesentlicher Ausgangspunkt für meine Distanz zu dem allgemeinen Getriebgemoser: Höre ich mir vor allem sonntags beim Radfahren so an, wie die Herren Biker ihre Getriebe peinigen, dann fängt bei mir der Pulszähler an zu spinnen, denn es kracht IMMER :kotz: . Und das hat im wesentlichen zwei Gründe: 1. Das geht viiiieeeel zu langsam, und 2. mit Gas zu geht es garnicht, beim Hochschalten nicht und runter sowieso nicht. Vor der Kreuzung Kupplung gezogen, Gas ZU und dann runtergetreten - ja glaub ich's denn ? Es ist der helle Wahnsinn. Die Getrieb sind super, sonst würden sie das nicht aushalten.

Man muß eben seine Gliedmaßen etwas koordinieren: Natürlich ist vor dem eigentlichen Schaltvorgang der notwendige Leerweg des Schalthebels überschritten hin zu einem leichten Druckpunkt (Den merke ich sogar mit GORE-Stiefeln Größe 50 ;) ). In dem Sekundenbruchteil des Schaltens wird der Kupplungshebel flink betätigt (bei mir IMMER), da unten wird minimal gezogen, der Gang hüpft von alleine rüber, die rechte Hand zuckt gleichzeitig nur ganz kurz etwas nach vorne und schon wieder auf Druck, und schon geht es weiter nach einem Gangwechsel "Wie Sanella an der Sonne". Beim Runterschalten ist es sehr ähnlich, nur die Gashand bewegt sich kaum, so daß die Drehzahl ansteigt. Nix mit Zwischengasstößen :kotz: - Und das funktioniert mit Nuancen anderer Bewegungsgrößen bei jedem Mopped - behaupte ich :)

Bei einem Schaltassistenten wird doch beim Hochschalten die Zündung sehr kurz unterbrochen, wenn ich das richtig hörte. Und genau so lang dauert ein guter Schaltvorgang, auch ohne Schaltassistent. DESWEGEN muß das so schnell gehen. Schaltet man z.B. die :xt12: bei 40 rauf in den zweiten, dann muß die Drehzahl von 4080 auf 3040 sinken, bei 55 (nur als Beispiel) in den dritten von 4180 auf 3180. Laß mal im Stand den Motor 4000 drehen und mach das Gas etwas zu, schon ist die Drehzahl weit unter 3000, fürs Getriebe wäre das zu wenig. Deswegen zuckt meine Hand nur ganz kurz nach vorne. Und nicht schon vor dem Schalten Gas wegnehmen, dann läuft es schon nicht mehr.

Ein Riesenroman, aber es war mir eine Herzensangelegenheit.
juergen007 hat geschrieben:Es mag zwar sein, dass die Ventile und Kolben Drehzahlen von 10.000 Umdrehungen aushalten, aber a.) befinde ich mich dort im roten Bereich und b.) ist das auch gar nicht notwendig, weil der optimale Drehmoment weiter unten anliegt

Du hattest dem Boxer bei 6.500 Touren das Ende unterstellt. Das ist alles. Und vergiß doch mal das blöde (sorry) Drehmoment: Zum Fahren oder Beschleunigen brauchst Du immer eine Leistung, und nur Drehmoment MAL Drehzahl ergibt Leistung. Tolles Drehmoment und wenig Drehzahl ergibt wenig Leistung. So einfach ist das.

Die Haltbarkeit der heutigen BMW-Getriebe kann mir zum Glück wurscht sein.

Laßt es (nicht mehr) krachen ;) , Yeti.
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juergen007

Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von juergen007 »

Yeti alles gut :sonne:

kleine Ergänzung:

Die LC hat ein Ride by Wire = elektronischer Gasgriff. Das erfordert erstmal Umgewöhnung, da die Elektronik bei Gangwechsels die Stellung des Gasgriffes wesentlich sensibler wahrnimmt und entsprechend steuert.

Ohne Powershifter ist das selbst beim raufschalten relativ egal, weil die elektronische Einstellung hier offenbar so eingestellt ist, dass selbst bei geöffneten Gas, der Gangwechsel erlaubt wird. Beim Powershifter, der eigentlich erst ab 3. Gang mittlerer Drehzahl und halb geöffneten Gasgriff richtig funzt, wird der Gang quasi "reingehauen".

Beim runterschalten allerdings reagiert das System - Powershifter hin oder her - wesentlich sensibler - wenn das Gas nur minimal auf ist, tut sich dann nichts mehr.

Enduristi werden über solche neuzeitlichen Innovationen eher lächeln, weil im Off Road Betrieb sehr oft die Gänge ohne Kupplung gewechselt werden, weil zum ziehen dieser einfach keine Zeit mehr ist :)

Ich führe dies bei der LC ( reine Privatmeinung ) auf die Kombination der diversen Modi ( wobei bei der LC eigentlich nur einer funzt - der Dynamic Modus ) und das relativ sensible Ride by Wire zurück.

Was an der Getriebeaussage von mir trotzdem nix ändert - egal welche Boxer Baureihe das geht deutlich besser, denn Elektronik wird auf Mechanik aufgebaut und nicht umgekehrt.

Wenn ich die News aus München ( sofern sie stimmen ) OT wiedergebe wird es wohl künftig folgende geben:

eine LC mit mehr Hubraum ( auf 1300 ccm )

eine luftgekühlte Version die der Scrambler ( R Nine T ) folgen wird.

:winken:
Yeti
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Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von Yeti »

juergen007 hat geschrieben: Elektronik wird auf Mechanik aufgebaut und nicht umgekehrt
Für mich sind diese im weiteren Sinne "Assistenzsysteme" - ich sage gerne Ablenkungsmanagement - eher lästig. Mein Auto - Markteinführung Ende 2011 - ist ja relativ einfach, aber schon das pfuscht mir zu viel ins Handwerk. Ich frage mich, ob den ganzen unsicheren Kantonisten, die draußen rumfahren, mit dem Krämpel wirklich geholfen ist.
juergen007 hat geschrieben:eine LC mit mehr Hubraum ( auf 1300 ccm )
Ich finde dieses Gebirge von einem Motorrad unzumutbar. Du schriebst kürzlich "meiner Meinung hat BMW seit der 1100, 1150, bereits bei der 1200 Mü und Tü den Pfad der Tugend verlassen". So kann man das sagen.
Gruß, Yeti :winken:
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speedster

Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von speedster »

Update zur Sitzposition:

Das Problem, dass ich mit den Knien an den Plastikabdeckungen des Tanks anstoße, hat sich nach der Umpolsterung durch Jungbluth erledigt. Ich rutsche, durch das straffere Polster und die Erhöhung im vorderen Bereich, nicht mehr so stark nach vorne, also haben die Knie mehr Platz.
speedster

Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von speedster »

Noch'n Update (nach Vogesen-Tour von Fr-So): Die XT ist das beste Motorrad, das ich je hatte. Da kommt allenfalls noch die R1200 GS ran.

Die Sitzposition ist jetzt nach Bearbeitung von Jungbluth (fast) perfekt und der Motor ist nach einer kleinen Manipulation :engel: auch erste Sahne. Das Moped gebe ich so schnell nicht wieder her :klatsch:
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Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von Stellwerker »

Yeti hat geschrieben: Sa 3. Sep 2016, 22:08
juergen007 hat geschrieben: Elektronik wird auf Mechanik aufgebaut und nicht umgekehrt
Für mich sind diese im weiteren Sinne "Assistenzsysteme" - ich sage gerne Ablenkungsmanagement - eher lästig. Mein Auto - Markteinführung Ende 2011 - ist ja relativ einfach, aber schon das pfuscht mir zu viel ins Handwerk. Ich frage mich, ob den ganzen unsicheren Kantonisten, die draußen rumfahren, mit dem Krämpel wirklich geholfen ist.
juergen007 hat geschrieben:eine LC mit mehr Hubraum ( auf 1300 ccm )
Ich finde dieses Gebirge von einem Motorrad unzumutbar. Du schriebst kürzlich "meiner Meinung hat BMW seit der 1100, 1150, bereits bei der 1200 Mü und Tü den Pfad der Tugend verlassen". So kann man das sagen.
Gruß, Yeti :winken:
Ich will jetzt hier nicht den Spiel- bzw. Spaßverderber geben, denn ich halte die :xt12: für eines der besten Motorräder überhaupt. Aber die LC in der "Nicht-Adventure" - Variante ist leichter und dynamischer. So weit kann der Pfad der Tugend m.E. nicht weg sein. :mrgreen:
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Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von mala850 »

Ich grab das alte Ding mal aus und häng mich dran, will kein neues aufmachen.
@speedster: hast Du das Problem mit den anstoßenden Knien lösen können?

Ich würde gerne von meiner 12er Bandit auf die ST umsteigen, habe aber, als ich auf der letzten Messe draufgesessen habe, gemertkt, dass ich mit den Knien an der Verkleidung anstoße, wenn ich wie gewohnt beim flotten Fahren die E..er auf den Tank lege, um gefühlt mehr Kontrolle zu haben. Alles andere wäre perfekt für meien ca. 2 Meter mit laaangen Beinen (muss mich auf der auch sehr guten Bandit schon echt falten).

Ich träume schon lange von einer :xt12: un lese hier auch schon eine Weile mit, aber das mit den Knien sind schon blöd. Vielleicht sollte ich mal eine Probefahrt wagen.
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Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von Tequila »

Ich will Speedster nicht vorgreifen aber er war seit Mai nicht mehr hier ..... Er schreibt doch, das Problem wäre von Jungbluth gelöst worden - Jungbluth macht Sitzbänke also hat er sich den Popo anheben und weiter nach hinten bringen lassen. Das wird dann auch für dich die Lösung sein. :winken:
Viele Grüße
Heinz

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Re: R1200GS/Tracer/XT1200?

Beitrag von tomacs »

Tequila hat geschrieben: Fr 20. Dez 2019, 15:09 Ich will Speedster nicht vorgreifen aber er war seit Mai nicht mehr hier ..... Er schreibt doch, das Problem wäre von Jungbluth gelöst worden - Jungbluth macht Sitzbänke also hat er sich den Popo anheben und weiter nach hinten bringen lassen. Das wird dann auch für dich die Lösung sein. :winken:
So isses! Ich habe die Sitzbank von Speedster hier erworben (also die von Jungbluth). Ich bin zwar "nur" 190 cm aber ich genieße die luftige Höhe. Ist für mich ein enspannteres Reisen, obwohl der Schwerpunkt etwas nach oben gewandert ist. Eine lange Tour und du hast dich dran gewöhnt!
Wer auch dein Gardemaß besitzt, ist deBubb hier im Forum. Er hat eine DP04 und auch auf seine Größe angepasst. Vielleicht hat er gute Infos für dich! Auf jeden Fall sieht es bei ihm nicht gefaltet aus ;)

@all Schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
Thomas
Immer gerne doch...
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