Was bietet Mittelitalien (persönliche Sicht)?
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Positives:
So gut wie keinen Verkehr, keine Ampeln und einsame Natur mit viel Grün (Steineichen- und Buchenwälder), endlose Weideflächen, sanfte Hügel und ein paar markante Bergmassive (Hochpunkt asphaltiert 2200 m, am häufigsten bewegten wir uns zwischen 600 und 1500m s.l.m.) , Schotterstrecken kann man jederzeit einbauen und es gibt keine Verbotsschilder. Falls doch, wen interessiert es - Italien eben
Gesperrte Straßen sind mit dem Motorrad gut fahrbar und ein Einheimischer hält sich sowieso nicht dran. Radarkästen gibt es (noch) keine!
Die Dörfer und kleinen Städte sind allesamt sehr hübsch in die Landschaft integriert und bieten viele bezahlbare Unterkunftsmöglichkeiten und ebensolches phantastisches Essen. Das gilt noch mehr für die Unterkunftsart „Agritourismo“. Es gibt sehr viele mittelalterliche Städte (insbesondere in den Marken) mit sehenswerten Details, auch mal zu Fuß.
Tankstellen gibt es massig, wenngleich die Preisunterschiede 20 cent/l betragen können.
In dieser Region Italien vergisst man völlig, dass die Bevölkerungsdichte im Schnitt fast auf deutschen Niveau liegt.
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Negatives:
Bei Schotterstraßen bin ich auf alles gefasst und käme nicht auf die Idee zu erwarten, dass diese Instand gehalten werden. Leider schafft man es in Italien auch nicht das Asphaltstraßennetz in einem vernünftigen Zustand zu halten. Schlaglöcher, Längsrisse, eine wilde Mischung aus Asphaltflecken und offenem Unterbau oder auf viele Meter komplett fehlender Belag sind immer und bei jeder Straßenkategorie anzutreffen. Ganz selten, dass eine Straße durchgängig gut zu fahren ist. Und wenn ein Schaden erkannt ist, werden Schilder aufgestellt. Repariert wird erst, wenn es gar nicht mehr geht! Oder die Straße wir offiziell gesperrt (s.o.) und auf ist eigene Gefahr befahren.
Ist doch kein Problem? Dachte ich auch, aber es nervt irgendwann. Dazu kommt noch, dass der früher verwendete, gut hitzebeständige Belag bei Nässe zum Alptraum mutiert. Mehrere Rutscher und ein nur dank ABS „beinahe Auffahrunfall“ habe uns schnell zu ängstlichen Nässeschleichern gemacht. Blöd, wenn es dann beinahe täglich auch mal regnet. Fahrspaß sieht anders aus .
Einheimische Biker haben uns auch sehr beschämt berichtet, dass die Motorradfahrer in Italien keine Lobby haben. Es gäbe nur wenige flowig fahrbare Strecken und auch die Hotels seien noch zu wenig auf uns eingestellt.
Auf die einheimischen Autofahrer besonders achten, die meisten denken nicht an andere Verkehrsteilnehmer.
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