Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

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Franz
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Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Franz »

Vor einigen Jahren war Scholle in Rumänien. Damals reifte in mir die Idee auch eine Reise dorthin zu machen. Meine Planung war relativ aufwändig, da Rumänien für mich totales Neuland war.

2017 hatte ich meine Mitfahrer endlich überzeugt mit zu fahren. Trotz der Vorurteile des Bekanntenkreises, mit Sprüchen wie „da wirst du ausgeraubt“ oder „deine XT bringst du niemals mehr mit“ haben wir die Reise in Angriff genommen. Meine Schwiegermutte hat mich gleich ganz abgeschrieben und glaube, dass ich nie wieder zurück komme.

Die Wetterprognosen für unsere Reise waren auch nicht die Besten. Seit Mitte Juni wüteten Unwetter in Teilen der Karpaten. Riesige Gewitterzellen mit Starkregen waren an der Grenze zur Ukraine und in den Südkarpaten unterwegs. Am 26. Juni stand eine riesige Gewitterzelle über dem Transalpina und dem Transfagarasan. Mein Glaube schwand, dass wir diese Pässe befahren können. Aber wir ließen uns nicht beirren und starteten.
Viele Grüße
Franz

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Franz
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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Franz »

Tag 1:
Donnerstag, 28. Juni 2018 (ich: 635km – 7:13 Std. reine Fahrzeit / Klaus 670km / Markus 720km)


Um 7.30 Uhr starteten Klaus und ich nach Prag, um Markus auf dem IKEA-Parkplatz zu treffen. Der Start gestaltete sich etwas anders als geplant. 7:30 Uhr bedeutet, dass man an einem Donnerstag auf die Helikopter-Mütter tritt, die ihre Kleinen zur Schule fahren müssen und unsere Route führte genau an einem Schulzentrum vorbei.

Kurzentschlossen fuhren wir nicht nach Osten, sondern nach Norden, um über eine Ortsverbindungsstraße dem Chaos zu entgehen. Das taten alle Nichteltern auch!

In einem Kuhdorf wurde ich von einer Lady eingebremst, die die Rechts-vor-Links-Regel nutze, um vor mir auf die Hauptstraße zu fahren. Das war mein Glück, denn sie fuhr genau dort 30 wo die Polizei mit einer Radarpistole die 30iger-Zone überwachte. Noch nie in meinem Leben bin ich dort 30 gefahren.

Trotzdem erreichten wir schnell die B303 um Richtung Cheb zu fahren. Nach 33km verließen wir die Bundesstraße, um den LKWs zu entgehen und fuhren über die Dörfer Luftlinie nördlich am Fichtelgebirge vorbei nach Cheb. Bis Karlsbad folgten wir der Autobahn und danach der E48 bis nach Prag. 30km vor Prag erreichen wir die vorhergesagte Regenfront. :regen:

Kurz vor dem IKEA-Parkplatz trafen wir an einer Ampel auf Markus. Perfektes Timing!

Der geplante Tankstopp an der Way24-Tanke gestaltete sich als relativ schwierig. Die Automatentankstelle sprach nur tschechisch. Die Menüführung war ganz anders als an anderen Automaten. Nach 5 Fehlversuchen und mit Hilfe eines Tschechen kam dann trotzdem Benzin aus der Säule.
Tag 1-1.JPG
Bis kurz nach Brünn war Autobahn angesagt. Der Regen blieb uns erhalten bis kurz vor Brünn. Die Autobahn überraschte uns mit mehreren 10km langen Baustellen. Das Schöne an diesen Baustellen war, dass die 2,2m-Spur auf der linken Seite immer frei war und wir mit 80 bis 100km/h an den LKWs vorbei huschen konnten.

Wir wechselten von der D1 auf die E50, um nach Trencin, unserem Zielort zu kommen. Dieses Vorhaben wurde aber bereits nach 3,5km gestoppt. Ein Unfall in einer Baustelle führte zur Vollsperre. Ein kurzer Blick auf das Navi verriet eine einfach Umfahrung, die wir sofort durch Wenden in Angriff nahmen. Ratz Fatz waren wir am Stau vorbei und genossen die leere E50.
Tag 1-2.JPG
Um 8:51 Uhr haben wir die Grenze nach Tschechien überquert und um 16:29 Uhr waren wir schon in der Slowakei.
Grenzübergang CZ - SK
Grenzübergang CZ - SK
Um 16.50 Uhr sind wir dann in der Penzion Royal in Trencin aufgeschlagen. Das Tolle war, dass der Hotelier deutsch sprach.
Penzion Royal
Penzion Royal
Perfekt geschützt
Perfekt geschützt
Burg von Trencin
Burg von Trencin
Anreise Prag - Trencin
Anreise Prag - Trencin
Die blöde Anreise war geschafft. Ab dem 2. Tag waren Kurven angesagt.
Viele Grüße
Franz

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cruiser13
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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von cruiser13 »

Hallo Franz,

schöner Bericht, gewürzt mit einer unterhaltsamen Prise Saraksmus. Aber warum hat sich denn dein Reisekompagnon auf dem Foto unkenntlich gemacht? Ist doch nix Ungesetzliches, was ihr euch vorgenommen hattet.

Gruß aus München :winken:
Peter
TJoe

Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von TJoe »

Haha, bin gespannt auf jede weitere Folge. Warum fahrt ihr eigentlich immer im Regen (auch schon bei der Korsika Tour)? Aber vielleicht liegt das auch an Herrn K. :o :shock: Tritt der immer so verpixelt auf ? :klatsch:
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Franz
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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Franz »

cruiser13 hat geschrieben: Di 10. Jul 2018, 12:56 Aber warum hat sich denn dein Reisekompagnon auf dem Foto unkenntlich gemacht?
Hallo Peter,
um sein Bild zu veröffentlichen, hätte ich seine Erlaubnis einholen müssen. Das habe ich nicht gemacht.
Und so wie ich ihn kenne, würde er es nicht wollen, dass er im Internet sichtbar wird.
TJoe hat geschrieben: Di 10. Jul 2018, 18:03 Warum fahrt ihr eigentlich immer im Regen (auch schon bei der Korsika Tour)?

Hallo Joe,
ganz einfach, dann ist es nicht so warm.
Lieber etwas nass, als bei 35 Grad verbrennen. :engel:
Und bei schönem Wetter kann jeder Motorrad fahren. Richtige Biker fahren auch bei Unwetter. :lol: :regen: :gewitter:
Viele Grüße
Franz

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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Traveler »

So sieht es jetzt aus, als hättet ihr den jungen Yassir Arafat als Flügelmann dabei gehabt. :lol:

Salam aleikum
Guido
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Franz
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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Franz »

Um nicht mit einem Video vom 2. Tag zu starten, habe ich den 1.Tag etwas zusammengefasst.
Es ist nichts Besonderes zu sehen, aber der Vollständigkeit halber, sollte man mit Tag 1 beginnen.
In den Filmen zu diesem Urlaub müsst ihr auch unser Gelaber über die Headset ertragen.

Viele Grüße
Franz

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Franz
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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Franz »

Tag 2:
Freitag, 29. Juni 2018 (396km – 5:57 Std. reine Fahrzeit)


Das Frühstückbuffet war reichlich und gut. Beim Frühstück trafen wir auf deutsche Berater, die bei einer deutschen Tochterfirma der Fa. Leoni arbeiteten, die hier vor Ort ansässig ist.

Der Tag startete heiter mit geringer Bewölkung und 17 Grad. Für den Nachmittag waren Gewitter vorhergesagt.

Heute war endlich wieder richtig Motorradfahren angesagt. Wir verließen Trencin über die Autobahn D1 nach Nordosten. Aber bereits nach 25km ging es bei Ilava in die Berge. Dem Homolka Pass, dem Fackov Pass und dem Vysehrad Pass folgten wir bis wir Teplica erreichten. Die Landschaft war geprägt von engen Tälern und viel Wald. Die Straßen waren kurvig und meist in gutem Zustand. Wir trafen auf wenig Verkehr und wenige sehr langgezogene Ortschaften mit freundlich winkender Bevölkerung. In Deutschland hat mir noch nie jemand zu gezwungen.
Tag 2-1.JPG
Der Regen lag nicht auf dem Weg
Der Regen lag nicht auf dem Weg
Tag 2-3.JPG
Tag 2-4.JPG
Die Straße 14 nach Banska Bystrica war affengeil. Kurve an Kurve und Autofahrer, die Platz machten. Die weiteren Kilometer nach Brezno gestalteten sich eher langweilig, waren aber schnell zu überbrücken. Es folgten der Zbojska Pass, Javorinka Pass, Besnik Pass, Dobsina Pass und der Sulova Pass bis wir in Roznava ankamen. Kurve um Kurven schlängelt sich die Straße durch den Wald, wir waren meist alleine unterwegs, es gab auch keine Ortschaften und der Straßenbelag war relativ brauchbar mit einzelnen Ausnahmen. Die vorhergesagten Gewitter gingen anderswo nieder. Bei uns blieb es heiter bis bewölkt und es regnete einmal für 10 Minuten. Die Temperatur stieg auf 25 Grad.
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Viele Grüße
Franz

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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Franz »

Nachdem wir in Roznava die Luft aus den Tanks gelassen haben, folgten wir der E571 bis Krasnohorske Podhradie. Von dort wechselten wir auf die 549 zum Uhornianske Pass, der jedoch frisch geschottert war, aber trotzdem gut befahren werden konnte.
so etwas bekommt man nur bei immer laufender Kamera abgelichtet
so etwas bekommt man nur bei immer laufender Kamera abgelichtet
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Nach dem Schotter verschlechterte sich der Straßenzustand beträchtlich. Bei Schlagloch an Schlagloch war Rodeo angesagt. Gewinner war, wer am wenigsten Löcher mitnahm.
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Wir überquerten den Stosske Pass, den man wieder als Straße bezeichnen konnte, und kamen durch Jasov.
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Dort fuhren wir an einer Sinti Roma Siedlung vorbei, die einfach nur katastrophal war. Kurze Zeit später erreichten wir unsere Ziel Moldava Nad Bodvou und parkten am Motel Orgován.

Meine Befürchtung, dass aufgrund der Nähe zu Jasov unsere XTs in Gefahr sind, bestätigte sich nicht. Das Motel war überwacht wie Fort Knox. Überall waren Kameras angebracht und an der Rezeption hing die Monitorwand.
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Das Zimmer im Motel war zwar nicht besonders, aber das Restaurant war eine Wucht. Der Biergarten war gestaltet wie ein botanischer Garten und das Essen war super lecker und preislich unschlagbar, ein Hauptgericht um die 3 EUR, ein Steak 4,90 EUR. Die Besitzerin sprach deutsch, ihre hübschen weiblichen Angestellten sprachen englisch.
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An diesem Tag beschlossen wir, dass uns die Slowakei wieder sehen wird. Die niedere Tatra hat super Straßen mit wenig Verkehr und ist auch landschaftlich schön.

Ich muss noch erwähnen, dass meine GoPro an diesem Tag 5:35 Std. mit gelaufen ist. Die Autobahn habe ich nicht gefilmt und vor Brezno habe ich den leeren Akku zu spät gesehen. Die Akku-Kapazität (4 Akkus) liegt bei 10 Stunden und meine Speicherkarte reicht für knapp 9 Stunden. Somit ist nicht zu befürchten, dass Strecken aufgrund von leeren Akkus oder vollen Speichern ungefilmt bleiben.
Viele Grüße
Franz

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Re: Drei, die den Unwetterwarnungen trotzten und nach Rumänien fuhren

Beitrag von Frankziscaner »

Schöne Bilder und Bericht Franz.
Warte schon gespannt auf die nächsten.
Und denkt immer daran :
Der Weg ist das Ziel !!!

Gruß * Frank *
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