Roads to Siberia

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DrWolle
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Re: Roads to Siberia

Beitrag von DrWolle »

Oha, das sieht ja interessant aus ;-) Wobei ich glaube, das es auch die Brücke bei Krasnii Yar ist...
Gruß Wolle
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DrWolle
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Tag 13

Beitrag von DrWolle »

Tag 13 – 11. Juni
Dadurch dass wir zur Sonnenseite schliefen ging es früh hoch. Heute wollten wir es bis nach Buchara schaffen. Von außen und auch bei Tageslicht sieht unser Hotel ja gar nicht so schlecht aus, aber trotzdem, es war kein Highlight und dafür auch noch unverschömt teuer! Apropos teuer, der Geldstapel entspricht etwa dem Gegenwert von 100€, also quasi zwei Scheine ;-)
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Nach einem naja, Frühstück gings zunächst auf die Suche nach Benzin, nach einigen Versuchen wurden wir fündig, gesichert wie Fort Knox bekamen wir fast 40 Liter getankt. Dann ging es los, erst ein Stück gute Straße, dann wieder mehr oder weniger das Gleiche Spiel wie gestern in Sachen Straßenqualität. Dann die große Überraschung, nachdem wir ein eng besiedeltes Gebiet durch fahren hatten, eine Autobahn, besser hätte sie nicht in Deutschland zu finden sein können. Das Fahren war herrlich, wir machten gut Strecke und aßen zu Mittag in einer landestypischen „Raststätte“. Dort hatten wir ein nettes Gespräch mit anderen Einheimischen, darunter einem Archäologen aus Samarkand.
Danach ging es weiter durch die Wüste in sengender Hitze. Noch war das Wasser im Trinkrucksack schön kalt und erfrischend. Die Landschaft zog vorbei und ihre Eintönigkeit immer noch faszinierend. Die Motoren brummten sonor vor sich während wir fast im Formationsflug Richtung Süden zogen.
Doch leider hatte auch dieser Traum von Autobahn ein jähes Ende und es kamen wieder gewohnten Schlaglochpisten....
Nach gut 400 km wurde es Zeit für eine Tankstelle, die auch Benzin hat und nicht nur Gas, wie überwiegend in Usbekistan. Doch die 2 Tanken,die in Sicht kamen waren aufgelassen, bei der nächsten sah es auch schlecht aus, der Tankschlauch war abgeschnitten, aber ein Einheimischer rief uns zu sich, er hätte noch Benzin. Wir brauchten etwa 10 Liter, also wurden Kanister umgefüllt und wir bekamen jeweils 5 Liter.
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Damit würden wir sicher bis Buchara kommen. Auf geht’s und weiter gen Süden. So langsam wurde es zäh, die letzten Kilometer zogen sich, obwohl wir gut in der Zeit lagen und es ein scharfer Ritt war
Es ging super gut durch die Stadt zum Hotel, allerdings scheint die Innenstadt für Mopeds gesperrt zu sein, was natürlich nicht für uns galt, schließlich fahren wir Moppeds:-) Zumindest die Polizei schien das auch so zu sehen, und blickte nur kurz auf als wir an ihr vorbei fuhren.
Dann das Hotel, im typisch orientalischen Stil, direkt an der Altstadt. Leider ohne gesichertem Parkplatz, aber es gelang mir und dem Hotelier, Thom zu überzeugen, das das okay ist.
Also Moppeds abrödeln und abschließen, die Klamotten ins Zimmer und erstmal eine große Flasche Eistee zischen. Danach in Ruhe fertig machen und vor allem, eine Dusche!
Dann trafen wir uns im Innenhof und überlegten grade, was wir machen wollten. Da kamen 2 junge Usbeken und baten uns an ihren Tisch zu einer Geburtstagsfeier. Wir waren einverstanden und hatten dann einen netten Abend mit den Jungs.
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Die Unterhaltung verlief auf Englisch und wir wurden mit Essen und Trinken versorgt. Gegen Zehn waren die Jungs verschwunden und wir saßen noch etwas mit dem Hotelier zusammen, ein wenig quatschen, etwas Whatsapp und dann gings zu Bett. Herrlich auf 25° gekühlte Zimmer, Wasser und ein gutes Bett. Hätte Barbara nicht um Eins angerufen hätte ich durchgeschlafen :-)
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DrWolle
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Tag 14

Beitrag von DrWolle »

Tag 14– 12. Juni
Heute wollten wir es mal ganz entspannt angehen lassen, schließlich hatten wir gestern einen Höllenritt absolviert und uns einen Ruhetag verdient. Also erst einmal ein lecker Frühstück im Innenhof des Hotels genossen, dann haben Thom und ich ein wenig Wartungsarbeiten erledigt. Bei Thom musste ein Bolzen ausgebaut werden und mit 2 zusätzlichen Unterlegscheiben versehen werden, damit die Kette dort nicht mehr schleifen kann. Natürlich hatten wir auch einen kleinen Helfer dabei, der sich um unser Werkzeug kümmerte, sprich den jeweils notwendigen Schlüssel bewachte...
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Bei mir war eigentlich nur Kette fetten geplant, aber dann sah ich dass das Hitzeschutzblech vom Auspuff lose war, eigentlich bräuchte ich ein Schweißgerät, aber mit einer Schlauchschelle ließ sich das auch wieder befestigen. Danach haben wir uns ausgeruht von der Anstrengung und sind dann gegen Mittag kurz in die Stadt gegangen, wegen der Hitze war nicht so viel los und so richtig motiviert waren wir auch nicht.
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Obwohl sich schon zeigte, das Buchara wirklich viele sehenswerte Gebäude zu bieten hat. Kein Wunder allerdings bei der geschichtsträchtigen Lage als einer der zentralen Punkte der Seidenstraße. Im Hotel haben wir dann den obligatorischen Liter kalten Wassers gezischt und haben uns dann für ein Stündchen hingelegt. Danach wurde unser Blog aktualisiert und wir sind dann so gegen halb Sieben wieder aufgebrochen zum Sightseeing. Nun war die Stadt auch deutlich belebter ;-)
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Ich will hier nicht die ganzen Sehenswürdigkeiten aufzählen, das kann Wikipedia oder jeder Reiseführer besser, aber es ist wirklich beeindruckend was es hier an sehenswerten Baudenkmälern gibt, sei es nur der Ark, die alte Festung, die Perle des Orients oder die verschiedenen Moscheen oder ehemaligen Karawansereien.
Nachdem wir uns den Ark von außen angesehen hatten wollten wir was Essen. Kurz darauf kamen wir an einem Restaurant vorbei, in dem fast nur Einheimische saßen und der Grill für Schaschlik angeheizt wurde. Während wir noch unschlüssig waren sprach uns Jemand an und lud uns an seinen Tisch. Damit war die Entscheidung gefallen. Wir setzten uns zu den Leuten und ruckzuck stand ein frisch gezapftes Bier vor uns. Unser Gastgeber sprach hervorragend Deutsch und es stellte sich heraus, dass er und sein Freund als Angehörige der Roten Armee in Neustrelitz stationiert waren und mit die letzten Soldaten waren, die aus Deutschland abgezogen wurden. Beide hatten gute Erinnerungen an Deutschland, besonders unser Bier gefiel ihnen;-)
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Dann wurde Essen bestellt, Schaschlik, Salat, Brot und kalte Cola. Das Schaschlik war hervorragend, gutes Fleisch, frisch gegrillt und sehr schmackhaft, der Salat nicht so toll und das Brot ausgesprochen lecker. Das Tischgespräch war interessant, alle möglichen Themen wurden angesprochen. Dabei stellte sich heraus das der Eine als Goldschmied im Ark arbeitet und der andere Musiklehrer ist und viel am Goehteinstitut in Buchara ist. Nach dem Essen bekamen wir noch eine kleine Führung zu den historischen Gebäuden in der Nähe und eine kurze Kostprobe klassischer usbekischer Musik. Ich kaufte dann noch eine CD als Mitbringsel, weil sich sonst nichts so richtig finden ließ, was nicht zu kitschig oder zu teuer gewesen wäre. Gegen 23:00 Uhr waren wir dann wieder im Hotel. Noch ein kaltes Wasser und dann gings zu Bett.
Kaum lag ich im Bett, bekam ich eine Schüttelfrostattacke und suchte mir eine Decke zum drüber legen. Nach einer halben Stunde wars damit vorbei, aber das Unheil nahm seinen Lauf, die ganze Nacht musste ich ständig ins Bad, mich hatte ein Brechdurchfall am Wickel. Was für ein Mist... Am frühen Morgen kam dann nichts mehr und so konnte ich noch ein bisschen schlafen...
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DrWolle
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Tag 15

Beitrag von DrWolle »

Tag 15– 13. Juni
Nach dieser schrecklichen Nacht kam ich nur langsam in die Gänge, nach einer kühlen Dusche konnte konnte ich zumindest wieder gerade aus gucken und schnell zum Magazin nebenan laufen um frische kalte Selter und eine Cola zu holen, um den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen. Zum Glück ging es Thom gut und mir wieder so halbwegs lala. Zum Frühstück gabs für mich eine Kanne Tee und ein Stück Wassermelone. Danach noch mal eine halbe Stunde hingelegt und dann haben wir uns für die Fahrt nach Samarkand fertig gemacht. Noch schnell auftanken und dann waren wir wieder on the Road. Thom fuhr vorweg und ich einfach stur hinter ihm. So ganz wohl war mir nicht, aber zum Glück war wenig Verkehr und wir kamen gut voran. Unterwegs stießen wir auf 2 Konvois von Mähdreschern in Polizeibegleitung, die leider die Straße blockierten. Aber die Polizisten waren echt cool, nach ein paar Minuten scherte ein weiterer Polizeiwagen vor uns ein und gab Zeichen, dass wir ihm folgen sollten.
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So sind wir mit Blaulicht und Tatütata an den Mähdreschern vorbei geleitet worden, während alle anderen Fahrzeuge brav mit 20 km/h hinterher zockeln mussten. Soviel zum Thema die „böse“ Polizei ;-) So ein Entgegenkommen wäre bei uns eher nicht der Fall... Kurz danach stießen wir auf eine weitere aber kleinere Kolonne Mähdrescher, hier konnten wir dann rechts auf dem Seitenstreifen überholen.
Weiter gings dann relativ zügig, bis wir auf zwei Radfahrer trafen, die grad am Straßenrand Pause machten, die Räder im typischen Fernreisetrimm beladen. Natürlich wurde angehalten und wir begrüßten uns herzlich, es war ein ungarisches Pärchen auf dem Weg nach Neuseeland. Gestartet vor 3 Monaten und auf der Südroute über Türkei und Iran in die Stans gefahren. Bis dahin haben wir uns für cool gehalten, aber die sind noch viel cooler als wir! Ein wenig Erfahrungsaustausch und die Erkenntnis, das unsere Erfahrungen über Land und Leute von ihnen bestätigt wurden, nur freundliche und hilfsbereite Menschen, keine Aufdringlich- oder Zudringlichkeiten oder Schwierigkeiten mit der Polizei. Und wirklich Hut ab vor deren Leistung, bei dieser Hitze mit dem Fahrrad unterwegs zu sein und dabei fast ausschließlich auf Camping setzen.
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Wir haben ihnen dann noch unsere Karte und Aufkleber übergeben und dann gings für uns nach einem herzlichen Abschied weiter nach Samarkand. Zum Glück war es nicht mehr, denn mir ging es nicht mehr so gut. Gegen Drei waren wir dann im Hotel und ich legte mich sofort hin. Thom versorgte mich noch mit frischen kalten Getränken und wollte sich danach etwas in der Stadt umsehen. Als ich gegen Acht aufwachte, überrascht über den langen Schlaf guckte ich bei Thom vorbei, er sah nicht gut aus und er sagte, ihn hat es jetzt auch erwischt mit dem Brechdurchfall. Nach kurzer Beratung haben wir dann gesagt, wir warten den morgen ab, bevor wir entscheiden ob wir weiterfahren. Ich überließ ihn dann seinem „Schicksal“ und ging auf die Dachterrasse, wo ich einen netten Schweizer namens Simon traf. Wir plauderten lange miteinander über unsere Reiseerfahrungen und er war so nett, mir eine Cola und Tee zu bestellen. Gegen Elf gingen wir dann auf unsere Zimmer und ich bin sofort eingeschlafen, was mich doch etwas überrascht hat, weil ich doch grade 5 Stunden geschlafen hatte.
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Tag 16

Beitrag von DrWolle »

Tag 16– 14. Juni
Nach einer entspannten und durchgeschlafenen Nacht wachte ich relativ gut erholt auf und hatte sogar Hunger. Eine erfrischende Dusche half mir dann noch besser in den Tag. In der Lobby traf ich dann Thom, der nicht mehr ganz so schlecht aussah wie gestern Abend. Ein kurzer Kriegsrat führte zur Entscheidung, den heutigen Tag zur Erholung zu nutzen und nicht weiter zu fahren. Ich habe das Frühstück gut vertragen und es fühlt sich gut an, wieder was im Magen zu haben. Thom hat sich nach dem Frühstück wieder hingelegt und ich bin grade dabei, den Blog wieder auf Vordermann zu bringen. Danach werde ich wohl auch ein Mittagsschläfchen halten.
Anschließend muss noch der losgerüttelte Vorderkotflügel verschraubt werden, Luft geprüft und ein kritischer Blick auf die Moppeds geworfen werden und Morgen geht es dann nach Tadjikistan und in den Pamir.
Am Nachmittag wollen wir dann noch die Route der nächsten Tage besprechen.
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Ein paar Kleinigkeiten musste ich reparieren, wie zum Beispiel den vorderen Kotflügel wieder anschrauben. Ansonsten war Alles gut. Ein bisschen Mittagsschlaf und dann ging es in die Stadt, einmal zum Basar und zum Registan, dem Wahrzeichen von Samarkand. Der Bazar war sauber und voller Leben mit dem vollen Angebot des Orients!
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Und im Gegensatz zum Marrakesch und Tunis ausgesprochen sauber. Dann weiter zum Registan, ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Der Besuch hat sich gelohnt, keine Frage. Dann weiter durch die Stadt zurück zum Hotel. Hier noch etwas bloggen und den Abend genießen.
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Tag 17

Beitrag von DrWolle »

Tag 17– 15. Juni
Heute ging es weiter. Wir wollen nach Tadjikistan und dazu geht es fast hoch bis Taschkent. Bei Dehquanabat haben wir dann die Grenze in den üblichen 2 Stunden passiert. Kontrollen wie üblich, inklusive Taschen öffnen. Danach gleich Geld gewechselt, die usbekischen Sum waren schwer verkäuflich, aber € ging dann fast zum offiziellen Kurs. Endlich keine Hunderttausender Stapel mehr ;-) Nun ging es südwärts auf einer kleinen und teilweise schlechten Straße nach Istaravshan.
Insgesamt eher eine Verbindungsetappe ohne große Highlights. Aber, endlich aus dem Temperaturbereich um die 40° raus! Wir nahmen das erste Haus am Platz, oder anders ausgedrückt das einzige Hotel was zu finden war. Soweit recht ordentlich, Dusche und WC funktionierten und Wasser gabs auch. Danach dann zum Abendessen. Es gab ein Dürüm Döner, echt lecker und es tat dem Magen richtig gut mal wieder gefüllt zu werden nach den letzten Fastentagen. Zeitig gings zu Bett und damit war der Tag erledigt.
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Tag 18

Beitrag von DrWolle »

Tag 18– 16 . Juni
Der Tunnel des Todes oder wie die Engländer sagen „the tunnel of doom“
Heute kommt es zur ersten Begegnung mit den Ausläufern des Pamir, es sind zwei Pässe über 3000 m zu überwinden bis nach Dushanbe. Zuerst der Shakristan Pass und dann der Anzob Pass bzw. Tunnel.
Es ging wieder relativ früh los, nach einem französischen Frühstück, sprich Lift, Snickers und ner Zigarette. Noch kurz den Sprit auffüllen, endlich mal keine 80er Suppe sondern echten Stoff von 92 Oktan. Später dann sogar 95 Oktan. Die Straße zum Pass war gut ausgebaut und es ging zügig auf Höhe, die Moppeds bollerten fröhlich vor sich hin, endlich gut gefüttert und es kam echtes Moppedfeeling auf wegen der vielen Kurven, endlich mal nicht nur gerade aus fahren!
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Dann ein Frühstücksstopp an der Abzweigung zur alten Passstraße, wobei Thoms Versuch diese zu fahren sogleich von netten aber stringenten tadjikischen Grenzern unterbunden wurde von wegen Verboten weil Borderzone. Egal, der neue Pass geht auch. Es gab zum Tee übrigens herrlich süße Aprikosen, optisch nicht so ansprechend wie bei REWE, aber geschmacklich weitaus aromatischer und süßer. Zwischendurch versuche ich noch der Tochter des Wirtes die englischen Zahlen näher zu bringen.
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Dann wieder auf die Moppeds und rauf zum Pass, leider falsch gedacht, auch hier haben fleißige kleine gelbe Bauarbeiter haben einen Tunnel gebohrt, nach hiesigen Maßstäben sogar hochmodern mit etwas mehr als rudimentärer Lüftung und Beleuchtung. Dann wieder hinab ins Tal. Tolle Ausblicke, tiefe Schluchten und das ganze gemischt aus der Kargheit des Col de la Bonnete und der wilden Schönheit des Col d`Izoard bei der Casse Deserte.
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Je tiefer wir kamen desto rötlicher wurde das Gestein und teilweise sah es aus wie roter Lehm. Am tiefsten Punkt wurde das durch den Fluss, der sich tief in den Untergrund gegraben hat bestätigt, er war schlammig rot statt wie erhofft gletscherblau.
Und wieder ging es hinauf, zum gruseligen Höhepunkt des Tages, dem Anzob Tunnel. Es gibt viele Schauergeschichten über diesen Tunnel und sie stimmen alle! Da wir durch die vorherigen Reisenden gewarnt waren wussten wir was uns erwartet, dachten wir zumindest. Immerhin war der Tunnel ein Grund für den LED-Fluter am Mopped.
Aber erst einmal ging es einen Bilderbuch-Pass hinauf, herrlich geschwungene Kurven und steile Serpentinen, die an den Stelvio erinnerten, nur alles ein bisschen gewaltiger, schließlich ist hier Alles etwas höher und größer ;-)
Dann, unvermittelt ein unscheinbarer Tunneleingang, bzw. 2 Tunneleingänge, der zweite ist der im Bau befindliche Zusatztunnel. Also den linken Eingang nehmen, ein dunkles schwarzes Loch harrt unser, aus dem graue Abgasschwaden rausquellen und das Autos und Lkw sprichwörtlich ausspuckt... der Hades kann nicht viel anders sein ;-) Also Arschbacken zusammenkneifen und los, ich zuerst wegen dem besseren Licht am Mopped. Kaum drin haben wir das Gefühl, die Dunkelheit greift nach uns. Trotz LED-Fluter und Xenonbrenner ist kaum was zu sehen in dem Dunst, die Rücklichter vor uns fahrender Autos gleichen glimmender Zigaretten, die Scheinwerfer des Gegenverkehrs Leuchtkäfern...der Boden ist uneben, teils bröckelnder Beton, teils nackter Fels, überall ragt Moniereisen aus dem Untergrund, es ist nass, die Straße teilweise 30cm überflutet, es stehen Fahrzeugwracks und Gerüste, natürlich unbeleuchtet, herum, die kunstvoll umfahren werden wollen. Dazu kommt einem der Gegenverkehr auf der eigenen Spur entgegen, mit anderen Worten, Chaos pur. Die Pkw hüpfen durch die Schlaglöcher, die Lkw ächzen und schwanken und quietschen erbärmlich in den Federn und wir mitten drin. Nach den ersten 300 oder 400 m werden wir mutiger, mein Licht bringt doch mehr als zuerst angenommen und so kann ich Speed machen, so um die 30 km/h, also dreimal so schnell wie die Pkw, und wir schlängeln uns durch die langsamen Fahrzeuge, manchmal hupt der Gegenverkehr etwas verärgert, weil ihn meine Festbeleuchtung blendet, aber hier ist jeder sich selbst der Nächste! Stellenweise ist es, als führen wir durch ein Flussbett, so viel Wasser ist im Tunnel. Thom klebt am meinem Heck um meinen Linie nach zufahren und nach fast endlosen 20 Minuten sehen wir einen hellen Schimmer am Ende des Tunnels. Und tatsächlich, nach knapp 7 km spuckt uns die Unterwelt aus und wir haben wieder Tageslicht. Erst einmal rechts ran fahren, „give me five“ und den Mund, Nase und Augen mit Wasser ausspülen. Die Moppeds sehen aus wie sau, wir natürlich auch, aber wir haben ihn heil überwunden, den Tunnel des Todes.
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Ab heute kann mich kein Tunnel mehr erschüttern, und ich bringe noch weniger Verständnis für Tunnelschleicher auf als bisher! Was für ein Abenteuer, dieser Tunnel! Der Rest des Abstiegs ins Tal von Dushanbe ist dagegen ein Klacks, auch wenn die Straße relativ schlecht ist und überall an ihr gebaut wird. Wir machen in einer Chaikana rast und es gibt lecker Salat und eine Art Gulasch, was sehr lecker schmeckt, allerdings ist Thom nicht ganz so begeistert, sein Magen ist noch nicht ganz okay. Danach suchen wir eine Awtomolka auf, um unsere Klamotten und die Moppeds wieder etwas präsentabel zu machen. Betrieben wird sie von ein paar Jugendlichen, die mit viel Elan und Engagement versuchen, unsere Moppeds wieder sauber zu bekommen, wir werden ebenfalls geduscht und ja, es sieht wieder gut aus.
Der Rest des Weges nach Dushanbe führt durch eine Art Sommerfrische der Hauptstädter mit vielen Hotels und Pensionen, aber es ist noch zu früh für den Feierabend. Grad erst kurz vor Drei. Also durch Dushanbe durch, vorbei an gefühlten 100 Polizeikontrollen, die sich jedoch nicht für uns interessieren. Als Stadt recht ansehnlich, auf dem Weg zu einer modernen Metropole mit herrlich schattigen Alleen. Wieder auf der Ausfallstraße noch einmal tanken, dann geht’s es weiter nach Dangara, wo wir hoffen eine Unterkunft zu bekommen. Der Weg führt durch welliges Hügelland an einem großen Stausee vorbei, ein herrlicher Anblick in der Nachmittagssonne. Die Straße breit und herrlich geschwungen, so macht Mopped fahren Spaß!
In Dangara wird’s etwas schwierig mit der Suche, Thom befragt Polizisten, die zwar bestätigen dass es eine Gostiniza gibt, aber mangels der Sprachbarriere dauert es bis wir das gesuchte Gebäude finden. Nicht wirklich ansprechend das Ganze, aber Thom guckt sich die Zimmer an und kommt kopfschüttelnd zurück, ein Drecksloch wie er so drastisch sagt. Okay, also Notfallplan in Kraft setzen und Camping wird beschlossen. Noch schnell Vorräte ergänzen und ein geeignetes Plätzchen suchen. Gar nicht so leicht in dieser bewirtschafteten Gegend. Letztlich haben wir uns an den Rand eines Getreidefeldes platziert und unsere Zelte nach etwas Wartezeit aufgeschlagen.


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Etliche Einheimische kamen noch vorbei und grüßten freundlich und schienen keine Probleme mit unserem Lagerplatz zu haben. Kur nach Einbruch der Dunkelheit verschwanden wir in den Zelten und ließen den Tag enden. Die Nacht war etwas laut, ein Lkw kam vorbei, die Vögel und Grillen machten Rabatz ohne Ende und gegen Mitternacht bellte sich ein Hund ob unserer Frechheit hier zu zelten zu Seele aus dem Leib. Da wir uns einfach tot stellten ließ er nach ein paar Minuten nach und trollte sich. Ansonsten war es eine erträgliche Nacht und sogar relativ warm.
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Tag 19

Beitrag von DrWolle »

Tag 19 - 17 . Juni
Der Tag nach dem Tunnel:-)
Da wir gezeltet haben ging es entsprechend früh hoch, ab halb Sechs war ich mehr oder weniger wach und bin dann gegen Sechs aufgestanden. Eigentlich wollte ich den Spatengang erledigen, aber irgendwie waren schon zu viele Leute unterwegs, entweder beim Heu machen, auf dem Weg aufs Feld oder zur Arbeit...Also auf später verschieben. So langsam die Sachen zusammenpacken, einen Schluck Wasser und ein paar Stücken Gebäck. Dabei kam ein Lkw vorbei und es gab einen Schnack, nach dem Motto „atkuda“ und „kuda“, sprich woher und wohin des Weges geht es. Wie immer wenn wir sagten Mongolia ein erstauntes aber achtungsvolles Kopfschütteln :-)
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Kurz vorm Fertig werden tauchte dann noch eine Gruppe Jugendlicher auf, die uns dann doch auf die Nerven gingen und so wurde es ein zügiger Aufbruch, immerhin wollten wir runter zum Pandj-Tal nach Kalaikhum, gute 250 km Strecke. Zu Anfang ging es wieder durch welliges Hügelland zwischen Feldern und Wiesen, dann hinunter auf eine Ebene, wo wir auf ein Restaurant stießen, das auch in den Schwarzwald oder die Alpen gepasst hätte. Thom fragte kurz und sie machten tatsächlich was zu Essen für uns. Chai und einen herrlich leckeren Sahnejoghurt, dazu Würstchen und auf Nachfrage gabs sogar vom Nachbarn lecker Aprikosen. Und ich hatte meine erste Begegnung mit dem landesüblichem Loch im Boden, diesmal sehr sauber und schön gefliest. Ich bekam dann auch Alles unfallfrei hin.
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Danach ging es noch ein Stück weiter, bevor es wieder in die Berge ging. Beim Auftanken hab ich den Tank wohl zu voll gemacht, durch die holprige Straße schoss immer wieder etwas Benzin durch den Überlauf, dass ich zuerst dachte, ein Schlauch sei kaputt. Aber soweit alles okay, nur die Hupe war tot.
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Weiter gings, noch höher hinauf in die Berge, die Straße immer schlecht bis wir an der Passhöhe auf einen Militärcheckpoint trafen. Also Pässe raus und abwarten. Derweil sprach uns ein Deutscher an, er arbeitet hier für die GIZ, die zusammen mit der Aga-Khan-Stiftung den Tourismus entwickeln helfen soll. Er gab uns seine Karte und wir verabschiedeten uns, allerdings warnte er noch vor der schlechten Straße runter zum Pandj.
Und Recht hatte er, die Abfahrt war schon heikel, Olli hätte seine helle Freude dran gehabt. Teilweise sah es aus wie eine riesige Kies- oder Tongrube mit starkem Gefälle, teilweise ein ganz normaler unbefestigter Pass, der Unterschied war nur, dass hier neben den Pkw und SUV auch 40Tonner unterwegs waren, manchmal lagen sie dann auch neben der Straße auf der Seite. Aber der Ausblick war unglaublich, hier Tadjikistan, drüben Afghanistan. Hier recht dicht besiedelt und viel Verkehr, dort wenige und viel kleinere Häuser und nur Esel als Transportmittel.
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Im Tal angelangt waren die ersten Baumaschinen zu sehen, der Pass soll wohl auch ausgebaut werden. Zunächst die bekannte Schlaglochpiste und dann einen glatte Schotterpiste, die wir mit 70 – 80 km/h in Angriff nahmen. Dann, man glaubt es kaum, wurde es eine super ausgebaute Asphaltstraße, welch eine Überraschung! Wir genossen das leichte dahin gleiten durch das Tal und ließen die Augen schweifen. Immer wieder der Kontrast zur afghanischen Seite, hier Bundesstraße, dort Karrenweg...
In gewisser Schade, aber nicht zu ändern, jedenfalls von unserer Seite nicht.
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Dann tauchte ein ersehnter Punkt auf, der Wasserfall über der Straße, leider nicht mehr so wie gekannt, aber immer noch ein tolles Bild, auch wenn die Straße nun an ihm vorbei geführt wird. Aber eine kalte Dusche von Mann und Maschine ist Tradition, und wir achten Traditionen von Fernreisenden ;-) Herrlich kaltes Wasser prasselte auf unsere staubigen Kombis und Moppeds.


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Dann ging es weiter und plötzlich versperrte ein Felssturz die Straße, aber es gab schon eine etwas schwierige Rampe über den Felssturz, zumindest für kleinere Fahrzeuge befahrbar. Auf der anderen Seite wartete grade ein 40 Tonner mit Überlänge... Später sahen wir, er hatte gewendet und fuhr zurück.
Leider hat Alles gute ein Ende, genau wie diese Straße. Weiter ging es auf einer üblen Piste, noch ca. 30 km bis zum Ziel. Ein wirklich spektakuläres Stück Straße gab es noch, kaum Lkw breit ging es scharf um die Ecke und steil auf- und gleich wieder abwärts. Diese Engstelle müssen auch die Lkw passieren, was meine Hochachtung für die tadjikischen Trucker noch weiter steigen ließ. Die Jungs haben echt Eier in der Hose! Kaum in Kalaikhum angekommen wurden wir an der ersten Kreuzung von einem jungen Mann angesprochen, der uns in sein Homestay einlud. Es war genau der Homestay, den wir aufsuchen wollten.
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Saubere Zimmer, zwar Gemeinschaftsdusche aber okay und europäische Toiletten:-) Dazu inklusive Abendessen und Frühstück. Einziger Nachteil vielleicht, es lag direkt an einem rauschenden Wildbach, obwohl schon eher Fluss in den Pandj. Noch schnell den Blog zumindest vorgeschrieben, soweit die Bilder ausgesucht und die Moppeds gecheckt. Alles okay soweit!
Am Abend machten wir noch einen Spaziergang durch die Gemeinde und entdeckten in diesem kleinen Städtchen ein hochmodernes, wenn auch kleines Vier Sterne Hotel;-) Beim nächsten Besuch wissen wir also Bescheid!
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Tag 20

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Tag 20 - 18 . Juni
Heute gings von Kalaikhum nach Khorog, immer den Pandj entlang und stetig bergauf, bis zu ca. 2200 m in Khorog. Das Frühstück war okay und es gab leider keinen Milchreis, sondern mal wieder Spiegelei, Brot Tee und Wasser. Aber absolut okay und wir machten uns so gegen Neun auf den Weg. Tanken brauchten wir nicht und so konnten wir zügig auf die Piste. Was nicht einmal eine Untertreibung ist, obwohl dieser Streckenabschnitt Teil des Pamir-Highway ist entspricht der Straßenzustand nicht dem Namen. Vor Allem wenn man bedenkt, dass sich der gesamte Schwerlastverkehr, überwiegend Vierachser aber auch 40 Tonnen Lastzüge hierüber abwickelt. Es ist irgendwie eine Mischung aus Straße, Piste, die Abwesenheit von Asphalt, vielen großen und kleinen Schlaglöchern, sandigen Abschnitten, beiseite geräumten Bergstürzen und durch die Löcher schwankenden Pkw und Lkw.
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Besonders an den Engstellen muss man höllisch auf entgegen kommende Lkw aufpassen, weil die Straße gerade breit genug für einen Lkw ist. Aber irgendwie passt das schon und jeder lässt Platz für den Anderen. Am Besten, man lässt die Bilder auf sich wirken.
Die Landschaft ist atemberaubend, wild und karg, immer wieder von grünen Oasen unterbrochen, in denen sich kleine Ansiedlungen befinden. Beim durchfahren dieser Ortschaften scheinen sich manche Hunde auf Motorräder spezialisiert zu haben, aber bisher war deren Jagd auf uns erfolglos:-)
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Regelmäßige Checkpoints zwangen zum anhalten, wo unsere Pässe vorgezeigt werden mussten und wir registriert wurden, schließlich ist dies Grenzgebiet zu Afghanistan und anscheinend möchten die Behörden wissen, wo sich die Touristen aufhalten. Aber Alles ganz entspannt und ausgesprochen freundlich.
Ein kurzes Teilstück war dann ganz passabel als Straße und wir genossen die kleine „Pause“ von der Rüttelei.
Leider gab es einen bittere Verlust, ein hochgeschleuderter Stein traf genau den Bildschirm von meinem Navi, damit wars das fürs Montana.... Mal gucken, ob sich das zu hause reparieren lässt. Außerdem stank es immer wieder nach Sprit, der aus den Überläufen der Moppeds kam, besonders nach dem Tanken oder bei besonders schlechten Strecken bis zu 100 km nach dem Tanken. Ich vermute, das liegt einmal an der Höhe, zweitens daran, dass das Benzin aus dem kalten unterirdischen Tank in den warmen Tank vom Mopped kam und sich da schnell ausdehnte. Wir werden wohl beim Tanken aufpassen müssen und mindestens 2 Liter weniger nehmen.
Kurz vor Khorog wurden wir mal wieder von der Polizei angehalten, diesmal meinte der Wachtmeister, unser GBAO-Permit würde nicht gelten für die Region um Khorog, aber ich denke, ihn hat nur gestört das der Stempel im Pass etwas verwischt ist. So oder so, wir werden sehen ;-)
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Dann gings erst einmal nach Khorog, womit der Wachtmeister plötzlich einverstanden war. Anscheinend habe ich mich ausreichend Dumm angestellt und offen wollte er wohl nicht nach einem Geschenk fragen...
Untergekommen sind wir dann in der Pamir Lodge in Khorog, eine nett gemachte Herberge für Reisende mit sauberen Duschen und Toiletten, dazu Zimmer mit Bett oder Schlafplatz nach Pamiri Art. Leider gab es kein Abendessen,also sind wir kurz die Straße runter und haben ein paar Manthis verspeist.
Leider war das WiFi ausgefallen als wir wieder zurück kamen. Die Chefin war gut drauf, sprach perfekt Englisch und war sehr aufmerksam.
Gruß Wolle
Wer später bremst ist länger schnell;-)
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1200Z
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Re: Roads to Siberia

Beitrag von 1200Z »

Hallo Wolle,
ich verschlinge deinen Reisebericht und bekomme immer mehr Vorfreude auf die von mir geplante Reise in die Mongolei, die ich (leider erst) in 2018 Jahren absolvieren werde. Ich werde auf einer ähnlichen Route unterwegs sein, wie du - allerdings auch den Iran einbeziehen, wegen seiner landschaftlichen Schönheiten und der gastfreundlichen Menschen. Vielen Dank für deine Mühe, uns an deinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

Liebe Grüße
Matthias
XT 1200 Z (03/2013 bis 05/2015: 36.700 KM)
XT 1200 ZE (ab 06/2015 bis jetzt: 60.000 KM)
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