Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

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Franz
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Montag, 1. April

Als wir am Hotel starteten war der Himmel völlig bedeckt, aber es regnete nicht. Wir fuhren zur Tankstelle und füllten am Automaten die Teneres etwas auf. Wir durchquerten Tempio in südlicher Richtung, um die Stadt über die SS192 zu verlassen. Kaum hatte wir die Stadt hinter uns gelassen fing es an zu tröpfeln. Wir überquerten den Passo del Limbara und fanden bis zum Lago Del Coghinas trockenes Geläuf vor. Das sollten dann aber die letzten trockene 30 Minuten des Tages gewesen sein.

Das Tröpfeln wurde stärken, die Straße wurde nass und es fing an zu regnen. Unsere Route führte uns nach Süden bis Ozieri. Eigentlich wollten wir weiter südwestlich nach Bosa fahren und von dort an der Westküste nach Norden bis Alghero. Kilometer um Kilometer quälten wir uns durch den Regen. Im Westen sah es heller aus und die Hoffnung auf ein Ende des Niederschlags ließ uns weiterfahren. Als wir in der Nähe von Suni einen Höhenzug überquerten und der Regen immer stärker wurde und wir erkennen mussten, dass auch an der Küste kein besseres Wetter zu erwarten war, brauchen wir nach 135km ab. Dem Navi wurde die Aufgabe gestellt auf dem schnellsten Weg zum Hotel zu lotsen. Nach weiteren 114km im Regen kamen wir nass im Hotel an. Da die Zimmer keine Heizung hatte, musste ein Heizlüfter als Trocknungsgerät herhalten. Der Heizlüfter auf meinem Zimmer hat nach 3 Stunden das Zeitliche gesegnet.

Der beschissene Tag fand seinen Ausklang mit einer Italienischen Familienfeier, die an Geschrei und Lärm nicht zu überbieten war. Auch der Fernseher war wieder voll im Einsatz.
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Grün war geplant, rot sind wir gefahren
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Franz

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Franz
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Dienstag, 2. April

Nach dem Erwachen und dem Entfernen der Ohrstöpsel zog ich das Rollo hoch und was sahen meine Augen?
Ich konnte es nicht fassen, denn der Regen kam nicht von oben sondern von der Seite. Es schüttete wie aus Eimern und ein stürmischer Wind sorgte für den Rest.

Beim Frühstück in der Bar mit laufenden Fernseher hielten wir Kriegsrat. Sollte wir hier noch eine Nacht verlängern und das andere Hotel umbuchen?
Nach langem hin und her beschlossen wir zu fahren. Die restlichen Hotelgäste (4 an der Zahl) hielten uns für verrückt, die Hotelchefin riet uns zum Bleiben. Auch der Südafrikanische Handwerker in der Garage erzählte von Erdrutschen und riet zum Bleiben. Wir fuhren trotzdem.

Und meine Vermutung war richtig. Der Monte Limbara war die Wurzel des Übels. Das höchste Gebirgsmassiv im Norden von Sardinien sorgte dafür, dass es in Tempio schüttete. Als wir über die SS192 am Berg vorbei waren, ließ der Regen nach. Auf der Route nach Süden (Navi: kürzeste Zeit) nach Gavoi hörte es dann zum Teil auf zu regnen.

Freundlicherweise wurden wir auf den letzten 15km wieder richtig eingeweicht, damit wir auch wirklich nass im Hotel ankommen.

Im Hotel waren wir die einzigen Gäste. Alles lief auf Minimalbetrieb, auch die Heizung. Mir war so kalt und nirgends ein warmer Fleck. Im Raum der Rezeption gab es einen offenen Kamin. Meine Rettung nahte als ich dem einzigen Mitarbeiter im Hotel klar machen konnten, dass da Feuer rein muss. Die nächsten 4 Tage sollte dieser Kamin unsere Wärmequelle, der Ort des Frühstücks und des Abendessens und der Ort zum trocknen der Motorradklamotten sein. Wir sorgten auch selbst dafür das das Feuer immer schön brannte, der Hotelmitarbeiter musste nur das Holz heran schaffen.
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Christoph
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Christoph »

Franz hat geschrieben:Wo ist denn das Foto mit den beiden hübschen Mädels vom Capo Testa geblieben?
Ich schick's Dir per Mail. In die Nesseln (falls Deine Frau im Forum spioniert) setze ich mich nicht... :lol:

Schöne Grüße
Christoph
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Franz
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Mittwoch, 3. April

Der erste Blick nach dem Erwachen galt dem Himmel. Ich konnte meinen Augen nicht glauben, aber ich sah blauen Himmel. Das Frühstück nahmen wir am offene Kamin ein. Der Mitarbeiter hatte bereits Feuer gemacht.

Christoph wollte etwas Neues bei der Filmerei ausprobieren. Ich filmte nach vorne und er hatte die GoPro auf dem Rücken und filmte nach hinten. Ich musste beide Kameras bedienen. An Start der Tour schaltete ich beide Kameras gleichzeitig ein und los ging es nach Fonni, der am höchsten gelegenen Stadt auf Sardinien (950m). Christoph fand einen Laden in dem wir uns mit dem Nötigsten versorgen konnten. Weiter ging es auf die Passhöhe des Passo Correboi mit 1240m.
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Passo Correboi mit Blick nach Süden
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Franz
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Auf der Abfahrt nach Süden tanzten beide XTs den Kuhfladen-Tango. Die Straße war so was von zugeschissen, das konnte man kaum glauben. Die Verursacher der Tretminen waren auch schnell ausgemacht, denn die standen oder lagen an der Straße: Kühe.
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Franz
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Plötzlich standen wir vor einem Schild, das die Weiterfahrt untersagte. Ein Ignor war leider nicht möglich, da gerade die Polizei an uns vorbeifuhr. Wir konnten also nur auf die SS389 weiter nach Süden fahren.

Unsere Route führte uns nach Süden über die SS198, SP28 und die SS125. Wir überfuhren den Valico Arcu e Tidu Pass (http://youtu.be/gKiGL5bQ45Q) oder wie auch immer dieser Pass heißt und erreichten die Ausläufer der Hauptstadt Cagliari. Dort füllen wir wieder Benzin an einem Automaten in die XTs und folgten der SS387 nach Norden.

Weiter ging es über Ballao und Escalaplano nach Norden einer herrlich kurvenreichen Straße. Überall waren Warnschilder und Geschwindigkeitbeschränkung wegen Bauarbeiten ausgestellt, leider war aber fast nie ein Baustelle zu sehe. Hinter einer Kurve lag ein Baum quer über der Straße. Holzfäller räumten nie gerade weg. Ein Warnschild war hierfür scheinbar nicht nötig.
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

In Jerzu warfen wir einen Cappuccino ein und fuhren weiter über Gairo zurück auf die SS389. Der Passo Correboi sollte uns verwehr bleiben, da die Straße jetzt gesperrt war. Über Fonni erreichten wir wieder das Hotel.

Mit 408km sollte das unsere längste Tagesetappe gewesen sein. Alles in allem war dieser Tag ein Traum, herrliches Wetter, super Straßen mit Grip bis zum Abwinken und eine grandiose Landschaft. So muss Sardinien-Motorrad-Urlaub sein.

Im Hotel war unser englisch sprechender Mitarbeiter durch einen französisch sprechenden Mitarbeiter ersetzt worden. Der konnte aber besser kochen.
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von spartacus »

Christoph hat geschrieben:
Franz hat geschrieben:Wo ist denn das Foto mit den beiden hübschen Mädels vom Capo Testa geblieben?
Ich schick's Dir per Mail. In die Nesseln (falls Deine Frau im Forum spioniert) setze ich mich nicht... :lol:

Schöne Grüße
Christoph
Ja wo sind denn nu die beiden Mädels :?:
Lasst uns ein wenig teil haben :mrgreen: , her mit dem Foto :twisted: , keine widerrede.

Schöner und ausführlicher Reisebericht :daumen: :daumen: :daumen: , macht lust auf mehr.

Gruß :winken:
Herbert
Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben,
sondern den Jahren mehr Leben.

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Franz
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Ich habe zwar keine Freigabe von den beiden Italienerinnen, aber hier trotzdem das Bild:
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Re: Sardinien vom 29.3. bis 8.4.13

Beitrag von Franz »

Donnerstag, 4. April

Der Tag startete bewölkt, aber regenfrei. Unsere Route führte uns über die SS128 und SS295 nach Süden. Ovodda, Tonara, Aritzo, Laconi, Isili waren über herrlichen kurvenreichen Straßen miteinander verbunden. Bei Serri wechselten wir die Richtung und begaben uns über die SS198 nach Nordosten. Über den Arcueri Pass fuhren wir zum Lago Del Flumendosa. Die SS198 ist vergleichbar mit SS125. Kurven, Kurven und nochmal Kurven nehmen kein Ende. Die Besiedlung war relativ dünn und somit stören auch keine anderen Verkehrsteilnehmer unseren Vortrieb. Nach Seui bogen wir nach links in eine sehr schmale Straße ein und folgten dieser zum Nuraghe Ardasài.
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