Hintere Felge gebrochen

[Tequila]

zunächst mal vielen Dank an Werner für die ausführliche Untersuchung und seine Ausführungen

Zitat aus dem Bericht:
"Meine Schadenshypothese (die durchaus zur Diskussion gestellt werden darf, da ich auf dem
Gebiet der Speichenräder kein ausgewiesener Fachmann bin)
• die Speichen wurden zu fest angezogen
• hohe Zugspannungen initiierten die Rissbildung (die noch nicht erkannt wurden)
• durch den Anriss wurden die Spannungen in den Speichen abgebaut
• Speichen wurden nachgezogen
• weiteres Risswachstum
• Spannungen bauten sich wieder ab
• während dessen fand die vorliegende Reiboxidation stattgefunden
• Reiboxidation führt zu einer Volumenvergrößerung mit u. U. Spannungserhöhung und dadurch
eventuell weiterem Risswachstum
• die Anrisse wurden letztendlich entdeckt
Eine weitere Möglichkeit:
• die Speichen waren nicht genügend fest angezogen
• Schwingungsverschleiß / Reiboxidation fand statt
• durch Volumenvergrößerung mit entsprechender Spannungserhöhung kam es zur Bildung
von Anrissen
Mir erscheint die erste Schadenshypothese jedoch wahrscheinlicher, aber eindeutig möchte / kann
ich mich - mangels ausreichender Fachkenntnisse auf diesem Gebiet - nicht zweifelsfrei festlegen.
Denke aber, es ist eine gute Diskussionsgrundlage, da die vorliegenden Fakten eindeutig sind.

Das ist eigentlich das, was ich auch schon mehrfach geäußert hatte. Die Anzugsmomente die Yamaha vorgibt, sind hart an der Grenze für diese Materialpaarung. Kommt noch ein etwas ungeübter Schrauber oder ungeeignetes Werkzeug dazu, dann ist diese Kombination am Ende. Da Suzuki bei der gleichen Felge niedrigere Anzugsmomente angibt und es dort nicht zu Schäden kommt, stützt auch das diese These.
für mich heißt es auf jeden Fall weiterhin: "nicht mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment anziehen"

[TJoe]

Sehr interessant! Auch die Ursachen-These scheint schlüssig. Aber - was nun? Es sind doch auch einige Felgen gerissen, BEVOR die Nachzieherei der Speichen offiziell angeordnet wurde. Kopf kratz ...

[Olaf]

Oh man,

jetzt bin ich wieder total verunsichert.

Trotzdem danke fürs teilen des Gutachens.

[rubbergum]

Da kann ich ebenfalls die Zusammenfassung meines Gutachtens vom KFZ-Sachverständigen anhängen. Liest sich sehr ähnlich.

LG, Rubbergum

[Leone blu]

...

Da Suzuki bei der gleichen Felge niedrigere Anzugsmomente angibt und es dort nicht zu Schäden kommt, stützt auch das diese These.
...

Nur scheinbar, Heinz. Auch einzelne XT-Modelle der V-Strom haben zwischenzeitlich mit lockeren oder verlorenen Speichen zu kämpfen, es ist imho nur eine Frage der Zeit, wann es zu Rißbildungen kommt.

... ...In den Bruchausgangsbereichen sind keine Besonderheiten zu beobachten, ins besonders liegen
keine Fertigungsfehler / Werkstofffehler vor, die als rissbegünstigend eingestuft werden könnten. ... ...

DAS ist für mein Verständnis ein ganz wichtiger Aspekt dieses Gutachtens! Denn er untermauert (LEIDER!) den Standpunkt von Mama Yam, hier keine Garantieansprüche zu akzeptieren oder Kulanz walten zu lassen.

Richtig bitter für alle Betroffenen...

Und auch ich fühle mich bestätigt, an den Speichen nix zu machen, außer der Klangprobe. Als ich die XT neu hatte, hatte ich überlegt, mir einen DreMo für so kleine Momente anzuschaffen und bin recht schnell von dieser Idee abgekommen. Denn ein qualitativ hochwertiger Drehmomentschlüssel (und nur ein solcher wäre für mich in Frage gekommen) kostet erstmal richtig ordentlich Geld und zweitens muss er regelmäßig neu kalibriert werden, damit seine Funktion dauerhaft sichergestellt ist.

Nun bin ich nicht so naiv, zu glauben, dass die Werkstattbetreuung selig macht. Aber - toi, toi, toi - bisher alles i.O.

Ciao, R.

[meine dicke]

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Und auch ich fühle mich bestätigt, an den Speichen nix zu machen, außer der Klangprobe. Als ich die XT neu hatte, hatte ich überlegt, mir einen DreMo für so kleine Momente anzuschaffen und bin recht schnell von dieser Idee abgekommen. Denn ein qualitativ hochwertiger Drehmomentschlüssel (und nur ein solcher wäre für mich in Frage gekommen) kostet erstmal richtig ordentlich Geld und zweitens muss er regelmäßig neu kalibriert werden, damit seine Funktion dauerhaft sichergestellt ist.
...

Ciao, R.

Ja,

also Deine Schlußfolgerung kann ich bezüglich dem "Nichtstun" außer einer Klangprobe aus den Ergebnissen der beiden vorliegenden Gutachten, die beide als ursächlich entweder zu fest angezogene Speichen oder zu lockere Speichen mit hoher Wahrscheinlichkeit benennen, nicht nachvollziehen.

Ich für meinen Teil höre am Klang der Speiche nicht, wie diese angezogen ist. Es ist hiermit nur ein Vergleich der Speichen untereinander machbar.

Ob der hohe Klang jetzt das richtig Anzugsmoment wiedergibt, oder vielleicht der etwas dumpfere, tiefere Klang, oder irgend ein Klang dazwischen, das kann ich nicht mit genügender Sicherheit sagen.

Also bleibe ich mit dem Mittel der Technik, hier Drehmomentschlüssel, bei einer Kontrollmöglichkeit, die mir eine annähernd konstante und nachvollziehbare Speichenspannung gestattet.

Grüssle ausm Badischen
Rainer alias meine dicke

[rubbergum]

Ich für meinen Teil höre am Klang der Speiche nicht, wie diese angezogen ist. Es ist hiermit nur ein Vergleich der Speichen untereinander machbar.

Das kann glaube ich keiner von uns. Du kannst aber damit Ausreißer feststellen und diese dann nach Gefühl nachstellen. Denn ich glaube, mit der fixen Drehmomentangabe hat Yamaha das Ganze nur noch verschlimmbessert.

Nehmt mal folgendes Beispiel: Ihr lässt eure Speichen in einem Fachbetrieb, also kein Yamaha Händler, sondern einer Radspannerei neu zentrieren. Natürlich sollten die Speichen eine annähernd gleiche Spannung aufweisen. Um aber Höhen- und Seitenschlag zu entfernen wird nun mit jahrelanger Routine, Können und Feingefühl an den Nippeln gedreht, bis die Messuhr keinen Schlag mehr anzeigt. Das Rad ist nun wunderbar auszentriert und ihr geht nächste Woche zum Yamaha-Service. Dort wird über alle Speichennippel mit 6Nm drübergefahren. Nein, danke.

LG, Rubbergum

[Leone blu]

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Ja,

also Deine Schlußfolgerung kann ich bezüglich dem "Nichtstun" außer einer Klangprobe aus den Ergebnissen der beiden vorliegenden Gutachten, die beide als ursächlich entweder zu fest angezogene Speichen oder zu lockere Speichen mit hoher Wahrscheinlichkeit benennen, nicht nachvollziehen.

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Das kann glaube ich keiner von uns. Du kannst aber damit Ausreißer feststellen ... ...

Genau so war das ja auch gemeint. Ich höre anhand der Klangprobe, ob ein Ausreißer dabei ist.

Und dann wird's, zumindest für mich, spaßig. Denn meine Werkstatt ist knapp 60 km entfernt und bis OK Unterlippe voll mit Terminen...

Dennoch bleibe ich dabei, ich werde keine Hand an die Speichen legen und im Zweifel massiv meine Werkstatt in die Pflicht nehmen - wissend, dass die i.d.R. ein Ass mehr im Ärmel haben könnten...

Ciao, R.

[Franz]

Irgendwo habe ich das schon mal geschrieben.
Die Speichen meiner wurde noch nie mit einem Drehmomentschlüssel bearbeitet. Der Mech hatte damals ein geeichtes Handgelenk. Seit der 40.000er Inspektion wurden die Speichen nicht mehr kontrolliert. Meiner aktuellen Werkstatt habe ich verboten an den Speichen rum zu machen. Seit 115.000km ist mir an den Speichen nichts aufgefallen. Klangprobe mache ich auch nicht mehr. Alle Jahre schaue ich nur nach, ob noch alle da sind. Never touch a running system!

[Yeti]

Ihr lässt eure Speichen in einem Fachbetrieb..., einer Radspannerei, neu zentrieren. Natürlich sollten ( ) die Speichen annähernd ( ) gleiche Spannung aufweisen. Um aber Höhen- und Seitenschlag zu entfernen wird nun mit jahrelanger Routine, Können und Feingefühl an den Nippeln gedreht, bis die Messuhr keinen Schlag mehr anzeigt. Das Rad ist nun wunderbar auszentriert und...

...die Speichen weisen die unterschiedlichsten Spannungen auf, denn das Ziel war nur der Rundlauf ! Eine Speiche muß heftige Kräfte leisten, um die steife Felge zum Rundlauf zu formen > Schei...benkleister Da aber die Risse in der Felge zweifelsfrei von den Speichenbohrungen ausgehen, ist die Stelle, an der die Speiche mit der höchsten Kraft eingehängt ist, der nächste Schadenskandidat . Was mit "jahrelanger Routine, Können und Feingefühl" erreicht wurde ist in der Praxis garnicht so toll .

ihr geht nächste Woche zum Yamaha-Service. Dort wird über alle Speichennippel mit 6Nm drübergefahren. Nein, danke.

An ein und der gleichen Sache verschiedene Leute arbeiten zu lassen führt nie zum Ziel. Wenn dann etwas nicht funktioniert, denn war keiner von beiden schuld .
Bevor über das angeblich zu hohe Drehmoment von 6 Nm gewettert wird sollte man - immer mein Argument - erstmal WISSEN, warum das so ist und welcher Zustand bei der Erprobung damit erreicht wurde. Wird das in der Serienfertigung so gemacht oder will man damit nur dem Kundendienst etwas in die Hand geben ? Danach sollten Besserwisser eine erklärbare und durchführbare Alternative vorschlagen.
Letzlich ist diese Methode

Alle Jahre schaue ich nur nach, ob noch alle da sind. Never touch a running system!

ein pragmatischer Ansatz, mit der Sache umzugehen.

Grüße, Yeti.