Bremse Hinterrad

Robert
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Bremse Hinterrad

Beitrag von Robert »

Guten Morgen zusammen.

Auf der gestrigen, zügigen Tour durch kurviges Gelände hat sich ein Defekt ereignet, der nicht ganz ungefährlich ist.

Ich bremse Kurven gerne auch mit der Hinterradbremse an. Muss man nicht gut finden, ich mache es so.

Gestern ebenso. Allerdings blockierte plötzlich das Hinterrad und ich konnte mit Mühe meine Linie trotzt schwankendem Heck retten.
Bei einer anschließenden kurzen Inspektion am Straßenrand wurde festgestellt, dass die Bremsscheibe und der Bremssattel sehr heiß waren.
Sonst war nichts weiter zu erkennen.

Mein mitfahrender Bekannter und Mechaniker setzte sich dann auf die Maschine und fuhr ca. 300 Meter, um dann die Hinterradbremse zu testen.

Hierbei passierte nun folgendes: Die Haltestange, die den Bremssattel in Position hält, faltete sich zusammen, der komplette Bremssattel wurde nach vorne gedrückt, schlug auf die Schwinge und das Rad blockierte.

Durch die Kaltverformung konnte die Bremssattelträgerstange mal ohne Lack betrachtet werden: recht gammelig nach nur 5 Jahren.

Die weitere Analyse ergab, dass die Bremsflüssigkeitsschraube nahezu gelöst war, nun trat auch Bremsflüssigkeit aus.

Folgende weitere Ausfälle waren festzustellen: Ausfall des Geschwindigkeitsanzeige, ABS, Motorkontrollleuchte ging an und blieb an, HInterradabdeckung teilweise zersplittert durch den Druck der Trägerstange, Riefen auf der Bremsscheibe.
Wir vermuten einen Kabelbruch im Sensorsystem, welches sich im Hinterrad befindet, so dass daher die Fehler rühren.

DIe Maschine konnte vorsichtig nach Hause gefahren werden, nachdem wir die vollkommen verzogene Trägerstange mit Gewalt wieder in Form gebracht hatten. ABS war nicht mehr aktiv. War eine "tolle" Fahrt....

Zu bemängeln ist von meiner Seite die Konstruktion der Hinterradbremse als solches. Die nahezu komplette Last der Bremseinwirkung hängt an dieser ca. 20 cm und 4 mm dicken Stange. Das kann im schlimmsten Fall auch anders ausgehen...

Mein Tip an Euch: Schaut Euch das Teil bei Gelegenheit mal auf den Zustand hin an.... Nicht, dass Ihr im Nirgendwo Probleme bekommt.

Werde gleich mal bei Yamaha anfragen, wie schnell eine Reparatur (und ggfls. sogar eine Verstärkung) möglich ist.... und wie teuer :-(

Allzeit gute Fahrt,

Rob.
Nordmann
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Nordmann »

Ach Du Scheiße.... von so etwas habe ich ja noch nie gehört ... Da hast Du ja mächtig Glück gehabt das da nichts schlimmeres, wie ein Sturz passiert ist .
Danke für die Info , werde da heute gleich mal nachschauen

Viel Erfolg bei der Reparatur :daumen:

Gute Fahrt weiterhin

Munter bleiben

Gruß vonner Nordsee

Arnd
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Tequila
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Tequila »

Pragmat hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 08:11 Zu bemängeln ist von meiner Seite die Konstruktion der Hinterradbremse als solches. Die nahezu komplette Last der Bremseinwirkung hängt an dieser ca. 20 cm und 4 mm dicken Stange. Das kann im schlimmsten Fall auch anders ausgehen...
Hallo Rob.
das ist natürlich sch... was Dir da passiert ist und mich würden die wahren Gründe dafür schon sehr interessieren.

Ich habe mir das gerade mal angesehen. Die "Stange" ist ein 4kt Alu Rohr und wird nur auf Druck belastet. Bei der Dimension muss die ewig halten.
IMG_0059.JPG

Das Einzige, was ich mir vorstellen könnt ist, das da an einer Befestigungsbohrung der Bremsleitung unsachgemäß gearbeitet wurde und sich dadurch ein Riss gebildet hat, der sich dann im Aluminium durchgezogen hat. Oder hat da gar Jemand etwas drangeschraubt? Hinterradschutz zb. ?
Schau Dir bitte mal an, wo genau dieses Profil gebrochen ist und ob du an der Bruchkante eine Rissentwicklung anlesen kannst.
Viele Grüße
Heinz

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Robert
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Robert »

Hallo Tequila,

Vielen Dank für das Bild.

Bei mir sieht das vollkommen anders aus..... Keine dermaßen massive Verbindung.

Meine Maschine steht bei meinem Bekannten, ich mache mal gleich ein Foto, wenn ich die Maschine zur Werkstatt bringe.

rob.
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Maurice
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Maurice »

Hallo Pragmat, Poste bitte mal ein Bild hier.
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Tequila »

Pragmat hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 09:31 Bei mir sieht das vollkommen anders aus..... Keine dermaßen massive Verbindung.

Hast Du das Moped gebraucht gekauft? Du sprachst von einer 4mm Stange. Also falls da einer die serienmäßige Profilkonstruktion gegen eine 4mm Stange getauscht hat, so gehört er mit `nem nassen Handtuch erschlagen. Die Frage wäre nur "warum macht man sowas"? Jedenfalls wäre an der Stelle eine Abstützung aus 4er Rundmaterial oder 4er Blech mehr als fahrlässig :daumen_ab:
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Shokata
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Shokata »

Tequila hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 09:47
Pragmat hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 09:31 Bei mir sieht das vollkommen anders aus..... Keine dermaßen massive Verbindung.

Hast Du das Moped gebraucht gekauft? Du sprachst von einer 4mm Stange. Also falls da einer die serienmäßige Profilkonstruktion gegen eine 4mm Stange getauscht hat, so gehört er mit `nem nassen Handtuch erschlagen. Die Frage wäre nur "warum macht man sowas"? Jedenfalls wäre an der Stelle eine Abstützung aus 4er Rundmaterial oder 4er Blech mehr als fahrlässig :daumen_ab:
Moin,
....schreck.... aber genau das habe ich vom ersten Moment auch gedacht..... nun bin ich auch mal gespannt..... evt. bei Interesse, hätte ich noch Teile da....

Grüße
Manfred
Robert
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Robert »

Sodele, hallo erneut.

Hier nun weitere - und ggfls. sogar abschließende - Erkenntnisse:

Ich habe vor 5 Jahren das Motorrad bei Yamaha #Namen entfernt# (neu) und dabei auch eine Hinterradabdeckung nebst Montage bestellt.

Nach einiger Suche habe ich dann im Keller auch die Original Haltestange gefunden, die also NICHT mehr verbaut war.

Ich hoffe, die Bilder zeigen die Problematik: Hier wurde ein massives Teil durch ein dünnes Stück Stahl ersetzt, welches nach 5 Jahren Belastung einfach aufgegeben hat.

Auf den Bildern sieht das Blech natürlich gerade aus weil wir es für eine Weiterfahrt ja wieder gerade biegen mussten.
Tatsächlich war das Stück vollkommen wellig.

Ich muss davon ausgehen, dass bei #Name entfernt# die Montage völlig falsch gelaufen ist. Hätte man das Stück Stahl zusammen mit der Original-Stange montiert, wäre natürlich überhaupt nichts passiert. So wäre es sicherlich auch richtig gewesen....

Ich bin nun am überlegen, wie ich weiter vorgehen soll. Definitiv war die Nummer nicht in Ordnung.

Bei Yamaha Neuss sagte man mir, wegen der Kitsche in der Schwinge müsste man diese eigentlich entweder röntgen lassen oder direkt komplett tauschen.
Die sichtbaren Schäden scheinen aber wirklich nur oberflächlich zu sein.

Meiner Meinung daher übertrieben... aber... ich bin halt kein Techniker sondern Schreibtischtäter und zweifacher Linkshänder :-)

Eigentlich gehört auf die Bilder noch die Hinterradabdeckung.. aber die liegt nun in Cochem auf der Tankstelle rum.

edit : Kopie der Rechnung entfernt von Tequila
IMG_20200612_141729.jpg
IMG_20200612_095504.jpg
IMG_20200612_095452.jpg
Nordmann
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Nordmann »

Oh mein Gott...das war Pfusch deluxe von der Werkstatt...sehr Fahrlässig.... :oops:
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Re: Bremse Hinterrad

Beitrag von Tequila »

:o was soll man dazu sagen... Ich bin Ingenieur im Maschinenbau und mir sträuben sich die Nackenhaare. Ein solches Blech ist ungeeignet um solche Druckkräfte aufzunehmen. Außerdem stützt es den Bremssattel nicht mehr an der vorgesehenen Stelle ab also mittig von der Aufnahme, sondern seitlich versetzt. Das könnte dazu geführt haben, dass sich der Sattel beim Bremsen ungleichmäßig bewegt hat und daher die Bremse heiß wurde. Das hat wahrscheinlich auch dazu geführt, dass die Stange durchgebogen wurde. Also Derjenige, der das zu verantworten hat, hat alles falsch gemacht.

Dein freundlicher hatte damals sicher Probleme, die Hinterradabdeckung zu montieren und hat dann die originale Stange, diesem Blechstreifen geopfert.

Den Schaden hast Du jetzt an der Backe. :kotz: Ob die Schwinge jetzt hin ist oder nicht, irgendwer muss zahlen und da bin ich der Meinung, dass sich dein Händler zumindest großzügig beteiligen sollte. Du kannst ihm ja mal sagen, dass du überlegst, das Motorrad bei einem vereidigten Sachverständigen vorzuführen.
Halte uns mal auf dem Laufenden :winken:
Viele Grüße
Heinz

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