Auf der gestrigen, zügigen Tour durch kurviges Gelände hat sich ein Defekt ereignet, der nicht ganz ungefährlich ist.
Ich bremse Kurven gerne auch mit der Hinterradbremse an. Muss man nicht gut finden, ich mache es so.
Gestern ebenso. Allerdings blockierte plötzlich das Hinterrad und ich konnte mit Mühe meine Linie trotzt schwankendem Heck retten.
Bei einer anschließenden kurzen Inspektion am Straßenrand wurde festgestellt, dass die Bremsscheibe und der Bremssattel sehr heiß waren.
Sonst war nichts weiter zu erkennen.
Mein mitfahrender Bekannter und Mechaniker setzte sich dann auf die Maschine und fuhr ca. 300 Meter, um dann die Hinterradbremse zu testen.
Hierbei passierte nun folgendes: Die Haltestange, die den Bremssattel in Position hält, faltete sich zusammen, der komplette Bremssattel wurde nach vorne gedrückt, schlug auf die Schwinge und das Rad blockierte.
Durch die Kaltverformung konnte die Bremssattelträgerstange mal ohne Lack betrachtet werden: recht gammelig nach nur 5 Jahren.
Die weitere Analyse ergab, dass die Bremsflüssigkeitsschraube nahezu gelöst war, nun trat auch Bremsflüssigkeit aus.
Folgende weitere Ausfälle waren festzustellen: Ausfall des Geschwindigkeitsanzeige, ABS, Motorkontrollleuchte ging an und blieb an, HInterradabdeckung teilweise zersplittert durch den Druck der Trägerstange, Riefen auf der Bremsscheibe.
Wir vermuten einen Kabelbruch im Sensorsystem, welches sich im Hinterrad befindet, so dass daher die Fehler rühren.
DIe Maschine konnte vorsichtig nach Hause gefahren werden, nachdem wir die vollkommen verzogene Trägerstange mit Gewalt wieder in Form gebracht hatten. ABS war nicht mehr aktiv. War eine "tolle" Fahrt....
Zu bemängeln ist von meiner Seite die Konstruktion der Hinterradbremse als solches. Die nahezu komplette Last der Bremseinwirkung hängt an dieser ca. 20 cm und 4 mm dicken Stange. Das kann im schlimmsten Fall auch anders ausgehen...
Mein Tip an Euch: Schaut Euch das Teil bei Gelegenheit mal auf den Zustand hin an.... Nicht, dass Ihr im Nirgendwo Probleme bekommt.
Werde gleich mal bei Yamaha anfragen, wie schnell eine Reparatur (und ggfls. sogar eine Verstärkung) möglich ist.... und wie teuer

Allzeit gute Fahrt,
Rob.