Re: Entdrosselung Pro und Contra - der Diskussionsthread
Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 15:56
Ich gebe auch einmal meinen Senf dazu... es ist zwar wohl schon alles gesagt, nur nicht von mir
Meine Dicke (DP04) hat nun ihre Einfahrzeit fast hinter sich. Während der ersten 1.000 Kilometer bin ich bei maximal 4.000/Min herumgeschwuchtelt, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand und mir interessante neue Einsichten in das genussvolle Motorradfahren eröffnete. Ernsthaft.
Nun aber darf ich die ST höher drehen und siehe: Es ward Leistung. Sie knurrt und zieht wie ein Kettenhund ... vorausgesetzt, der vierte Gang ist eingelegt. Nun würde ich mich freuen, wenn ich derart auch aus engen Kehren im zwieten und dritten Gang herausknurren könnte, aber dagegen hat Yamaha etwas.
Fahrbarkeit? Materialbelastung? Schwachsinn in Zeiten von standfesten 200PS-Boliden und Traktionkontrolle. Mr. Secretary, I am not convinced. Tut mir leid, aber solchen Blödsinn glaube ich nicht und plappere auch nicht nach, dass man diese Leistung ja eigentlich gar nicht braucht.
Die Art der Drosselung zeigt, dass wohl erst nach dem Abschluss der mechanischen Entwicklung irgend etwas falsch gelaufen ist, was diese Notlösung erst notwendig gemacht hat.
Warum ich das glaube? Die Jungs bei Yamaha bauen nicht erst seit gestern Motorräder und wissen:
(a) eine Maschine, die in den oft benötigten Gängen 2 und 3 ihre Leistung nicht abrufen kann, wird der Konkurrenz ernsthaft hinterherfahren,
(b) Maschinen, die der Konkurrenz ernsthaft hinterherfahren, verkaufen sich nicht gut.
Ich tippe einmal auf Emissionen als Grund. Aber das jetzt ein Schuss ins Blaue.
"Drosselung" ist ein Wort, bei dessen Aussprache die Hand mit dem Scheckbuch ganz schnell wieder in die Jackentasche fährt. "Gedrosselt" ist bei Motorrädern gleichgesetzt mit "kastriert". Oder wer behauptet schon gern: Hey, ich fahre ein gedrosseltes Motorrad, weil ... äh, ja, weil...
Jetzt könnte man ja sagen: Warum hast Du Dir denn überhaupt eine ST gekauft, wenn Du das nicht willst? Meine Antwort ist simpel: Ich halte viel von der Art, wie man bei Yamaha Motorräder konstruiert und baut. Etwas detail-verliebt, manchmal etwas komplizierter als nötig, aber immer hochwertig. Eine Yamaha ist nach meinen Erfahrungen auch dort noch wertig aufgebaut, wo der Blick nicht sofort hinfällt. Ich mag deswegen auch die ST. Ich mag sie aber so, wie der Ingenieur sie schuf. Und nicht so, wie es die Bevormunder meinen.
Weil sich die ST deshalb aber nicht so gut verkauft, komme ich mit angemessenem finanziellen Aufwand an eines der besten Motorräder unserer Zeit. Das Geld fürs Entkorken ist in dieser Aussage bereits enthalten. Damit kann ich bestens leben.
Man kann sich auch eine Kastration schön reden (na gut, wohl nicht die eigene). Muss man aber nicht. Meine ganz einfache Antwort auf die Frage Pro und Contra.
Meine Dicke (DP04) hat nun ihre Einfahrzeit fast hinter sich. Während der ersten 1.000 Kilometer bin ich bei maximal 4.000/Min herumgeschwuchtelt, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand und mir interessante neue Einsichten in das genussvolle Motorradfahren eröffnete. Ernsthaft.
Nun aber darf ich die ST höher drehen und siehe: Es ward Leistung. Sie knurrt und zieht wie ein Kettenhund ... vorausgesetzt, der vierte Gang ist eingelegt. Nun würde ich mich freuen, wenn ich derart auch aus engen Kehren im zwieten und dritten Gang herausknurren könnte, aber dagegen hat Yamaha etwas.
Fahrbarkeit? Materialbelastung? Schwachsinn in Zeiten von standfesten 200PS-Boliden und Traktionkontrolle. Mr. Secretary, I am not convinced. Tut mir leid, aber solchen Blödsinn glaube ich nicht und plappere auch nicht nach, dass man diese Leistung ja eigentlich gar nicht braucht.
Die Art der Drosselung zeigt, dass wohl erst nach dem Abschluss der mechanischen Entwicklung irgend etwas falsch gelaufen ist, was diese Notlösung erst notwendig gemacht hat.
Warum ich das glaube? Die Jungs bei Yamaha bauen nicht erst seit gestern Motorräder und wissen:
(a) eine Maschine, die in den oft benötigten Gängen 2 und 3 ihre Leistung nicht abrufen kann, wird der Konkurrenz ernsthaft hinterherfahren,
(b) Maschinen, die der Konkurrenz ernsthaft hinterherfahren, verkaufen sich nicht gut.
Ich tippe einmal auf Emissionen als Grund. Aber das jetzt ein Schuss ins Blaue.
"Drosselung" ist ein Wort, bei dessen Aussprache die Hand mit dem Scheckbuch ganz schnell wieder in die Jackentasche fährt. "Gedrosselt" ist bei Motorrädern gleichgesetzt mit "kastriert". Oder wer behauptet schon gern: Hey, ich fahre ein gedrosseltes Motorrad, weil ... äh, ja, weil...
Jetzt könnte man ja sagen: Warum hast Du Dir denn überhaupt eine ST gekauft, wenn Du das nicht willst? Meine Antwort ist simpel: Ich halte viel von der Art, wie man bei Yamaha Motorräder konstruiert und baut. Etwas detail-verliebt, manchmal etwas komplizierter als nötig, aber immer hochwertig. Eine Yamaha ist nach meinen Erfahrungen auch dort noch wertig aufgebaut, wo der Blick nicht sofort hinfällt. Ich mag deswegen auch die ST. Ich mag sie aber so, wie der Ingenieur sie schuf. Und nicht so, wie es die Bevormunder meinen.
Weil sich die ST deshalb aber nicht so gut verkauft, komme ich mit angemessenem finanziellen Aufwand an eines der besten Motorräder unserer Zeit. Das Geld fürs Entkorken ist in dieser Aussage bereits enthalten. Damit kann ich bestens leben.
Man kann sich auch eine Kastration schön reden (na gut, wohl nicht die eigene). Muss man aber nicht. Meine ganz einfache Antwort auf die Frage Pro und Contra.