Horex pleite

Zur XT1200Z gibt es zwar keine Alternativen (zumindest keine besseren ;-)), aber...
Styrox

Re: Horex pleite

Beitrag von Styrox »

Zörnie hat geschrieben:
Styrox hat geschrieben:Das Moped war geil, das Konzept gut.

Das war / ist ein klasse Moped.

In jedem Fall sauschade. Ich kann Horex jedenfalls kaum einen Vorwurf machen. Das hat alles gepasst aus meiner Sicht. Das Teil war / ist ein richtig geiles Gerät.
Du wiederholst dich zwar und ich bin auch keine Horex gefahren, aber die sind eindeutig als Tiger gestartet, mit sehr gutem Marketing, aber als Bettvorleger mit weniger Technik als angekündigt und dann auch noch ausgereifter dazu gelandet. Die Test in der MOTORRAD ließen jedenfalls nichts gutes bzw. genau das jetzt eingetretene erwarten.

Unterm Strich hat gar nichts gepasst.
Die Wiederholung war / ist ein rhetorisches Stilmittel.
Ich sag's nochmal: Geiles Moped! :mrgreen:
Zörnie

Re: Horex pleite

Beitrag von Zörnie »

Styrox hat geschrieben:Die Wiederholung war / ist ein rhetorisches Stilmittel.
Oder ein Anzeichen von Vergesslichkeit und Demenz ;)
Styrox hat geschrieben: Ich sag's nochmal: Geiles Moped! :mrgreen:
Ja, aber mal genauer. Was ist o. war daran geil?

Grüße
Steffen
Styrox

Re: Horex pleite

Beitrag von Styrox »

Name, Aussehen, Sound (vor Allem), Fahrwerk, Bremsen, Exklusivität, Fahrspaß.
Mit dem Teil stimmte nichts nicht. Wie mit vielen Mopeds nicht.
Fliegen konnte die nun auch nicht, nur weil Horex drauf steht und sie 6-Zylinder hat.
War einfach ein amtliches Moped und ein Bereicherung (schon alleine wegen des Motorkonzeptes und des Sounds wegen).
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Tequila
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Re: Horex pleite

Beitrag von Tequila »

ich hatte gehört, dass bei der 10.000er Inspektion der Motor raus muss wegen Ventilspieleinstellung :o
Also gleichmal auf der Intermot hingestiefelt und dumm nachgefragt :engel: Ergebnis war "ja, ist so. Der Motor muss vorne gelöst und dann nach unten abgesenkt werden" :hirn: Sehr schön, da konstruiert man ein Motorrad von Grund auf neu, man konstruiert einen nagelneuen Motor und dann akzeptiert man, dass dieser alle 10 tkm zum Service "raus" muss ?

Es gibt offenbar nicht nur im Management ein paar Durchhänger sondern auch in der Konstruktion :winken:
Viele Grüße
Heinz

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Varaderokalle
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Re: Horex pleite

Beitrag von Varaderokalle »

Tequila hat geschrieben:ich hatte gehört, dass bei der 10.000er Inspektion der Motor raus muss wegen Ventilspieleinstellung :o
Ergebnis war "ja, ist so. Der Motor muss vorne gelöst und dann nach unten abgesenkt werden"
Sehr schön, da konstruiert man ein Motorrad von Grund auf neu, man konstruiert einen nagelneuen Motor und dann akzeptiert man, dass dieser alle 10 tkm zum Service "raus" muss ?
Es gibt offenbar nicht nur im Management ein paar Durchhänger sondern auch in der Konstruktion :winken:

Naja, wenn's relativ einfach gelöst ist den motor abzusenken,...würde ich das bevorzugen statt mir erst die Finger brechen zu müssen um irgends dran zu kommen. Auch unsere XT könnte Arbeitsfreundlicher sein z.B. beim Kerzenwechsel.
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Re: Horex pleite

Beitrag von Tequila »

IST aber nicht einfach gelöst :cry: die hatten auf der Intermot einen Rahmen mit Gabel und Motor stehen und da konnte man ganz gut sehen, was dahintersteckt :| Bei so einer schlechten Zugänglichkeit hätte ich eher Hydrostößel verbaut - da wär`s dann auch nicht mehr drauf angekommen :bier:
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Re: Horex pleite

Beitrag von Varaderokalle »

Hydrostößeln hätte ich an der Dicken auch ganz nett gefunden.
Das 1kg Mehrgewicht hätten wir verkraftet und die gesparten Inspektionskosten in Spritgeld umgewandelt.

Ich fand die Horex ein interessantes Konzept und finde es schade dass es nicht überlebt hat.
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Horexeuphorie beendet

Beitrag von Yeti »

Hallo Heinz (Tequila),

wie „1200Z“ schon schrieb „Ein Serienmotorrad herzustellen ist ein aufwändiges Unterfangen“, und das ist noch milde formuliert. Es war eine gute Idee der Horex-Leute, einen klangvollen Namen für ein modernes Mopped zu benutzen, um beim Publikum eher Aufmerksamkeit zu ereichen. Ich ziehe auch den Hut davor, was man auf die Räder stellte, aber als Verkaufsobjekt im 21ten Jahrhundert – ausgeschlossen ! Ein Grund: Bei allem Gemeckere über heutige Motorräder geht völlig unter, daß sie bei hoher Leistungsdichte eine noch vor 40 Jahren unvorstellbare Alltagstauglichkeit erreicht haben, was auch kein Großserienhersteller auf einem „weißen Blatt Papier“ schafft. Wenn es heute so großspurig z.B. im MOTORRAD heißt ein Motor sei völlig neu konstruiert, dann mag der zwar viele neue Teile haben, nur deren Unterschied zum Vorgänger ist meist marginal, was das Risiko minimiert.

Wenn das stimmt mit der Ventilspielkontrolle nach jeweils 10.000 km, dann wundert mich das. Den Horex-Erbauern muß doch bekannt sein, daß es bei den Japanern reicht, wenn erst nach 40.000 km das Spiel zwischen Tasse und NW kontrolliert werden muß. Grund. Die Tasse ist bis mindestens 10.000 U/min die steifste Steuerung, d.h. die Ventile schließen ohne verschleißförderndes Nachschwingen. Ist man übervorsichtig oder sind die häufigen Kontrollen notwendig ? In letzterem Fall stimmt dann entweder etwas mit der Ventilsitzpartie nicht – die Werkstoffpaarung Ventil und Sitzring bedingt ausgiebige Erprobung - oder mit der Nockenform. Das wäre zu beheben.

„hätte ich eher Hydrostößel verbaut“ – damit kann man keine Probleme am Sitzeinschlag lösen, aber man bekommt neue andere hinzu :

Eine Nenndrehzahl von 8500 bzw. 8800 U/min macht die Ventilspiel-Hydraulik in einem Tassenstößel NICHT mit. - Nicht zufällig hat keiner der modernen hochdrehenden Motorradmotoren Ventilspielhydraulik.

Diese stellt an die Ölversorgung sehr, sehr hohe Ansprüche. Ich weiß nicht, ob man die in dem Motor erfüllen könnte. Wenn nicht, dann wäre der unausweichlich folgende Ärger unermeßlich !

Durch das Hydraulikelement in der Tasse wird der Motor um 10 bis 12mm höher. Schaut Euch mal das Mopped von der Seite an – in DEN Rahmen ginge der nicht mehr rein.

Varaderokalle: „Das 1kg Mehrgewicht hätten wir verkraftet“ – eine Hydraulik hätte jeden Stößel nur um etwa 20 Gramm schwerer gemacht, das wären also insgesamt primär nur 360 Gramm. Die Motorerhöhung würde das 1kg aber gut ausfüllen.

Ich trauere dem Ding nicht wirklich nach. Mir war das Erscheinungsbild von Anfang an zu grobschlächtig. „Ein klasse Mopped“ sieht anders aus.

Ich weiß nicht, wie es mit dem Massenausgleich bestellt ist. Wenn nicht wie beim 6-Zyl.-Reihenmotor oder 6-Zyl.-Boxer - bei letzterem bin ich mir nicht ganz sicher - 100% Ausgleich von Massenkräften und –momenten erster und zweiter Ordnung erreicht wird, was habe ich dann von einem 6-Zylinder-Motor ? Zudem hat die Horex außer dem möglichen Ventilsitzproblem noch andere Schwachpunkte in der Mechanik.

Mein Fahrspaß entsteht zu allererst durch die Leichtigkeit, mit der ich ein Motorrad bewegen, „durch einen Kreisverkehr werfen“ oder im Handstreich einen Lastzug überholen kann, ganz unaufgeregt und ohne Getöse ! Das macht das z.B. die konzeptionell ähnliche XJR1300 zuverlässiger und mindestens ebenso gut wie die Horex VR6 – für etwa ein Drittel des Geldes. Okay, ABS hat sie nicht, aber sonst fehlte mir nichts.

Grüße, Yeti.
Meine Moppeds: Zündapp DB200; BMWs: R69S - R100 - R100CS - R100GS > HPN-Sport - K1; Yammis: FZS1000; XT1200Z; Tracer900-GT
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Re: Horex pleite

Beitrag von Norton »

...interessanterweise ist auch Honda beim Umstieg von der 1500 auf die 1800er Goldwing von der
Ventilspielhydraulik auf händisches Einstellen zurückgegangen. Sogar bei diesem - sicher nicht
hochdrehenden Motor - soll es Probleme durch verharztes Öl (?) gegeben haben. Scheinbar funkt
das System nur an Motoren wie denen von Harley, deren Nenndrehzahl nur knapp über normalem
Standgas liegt :denker:
Gruß Michael
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Ventilspielhydraulik

Beitrag von Yeti »

Hallo FR70,

ich wußte garnicht, daß die 1500er Goldwing Hydraulik hatte - obwohl ich in USA zweimal 3300km damit fuhr ;) . "verharztes Öl" kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, es sei denn, sie hätte "Eigenblut" gehabt, wäre also nicht vom Drucköl des Motors versorgt worden. Das wurde hier auch probiert - und verworfen aus Dichtigkeits- und Ölalterungsgründen. Das ist auch echte Feinstmechanik.
Von der Drehzahl her wäre die GW geeignet. Das Problem sind dort wahrscheinlich die schräg stehenden bzw nach unten hängenden Tassen. Da ist der innere Öl"kreis"lauf schwer zu bewerkstelligen. Ich lege meine volle Kaffeetasse ja auch nicht auf die Seite :lol: . Wie man das beim Porsche 911 macht weiß ich nicht, aber die haben ihre hydraulischen Tassen m.W. von INA in Herzogenaurach, die auf dem Gebiet mit weitem Abstand weltweit führend sind. Der 911 dreht "nur" bis 7400.
Was Du zu Harley schreibst ist so richtig. Die Yamaha MT-01 hatte m.W. bei ähnlichen Drehzahlen auch Hydraulik. Beide haben zudem, und das ist das Entscheidende, unten liegende Nockenwellen und stehende Stößel, die man so hoch machen kann wie immer man möchte. Da ist es leicht, unverschäumtes Öl im Arbeitsraum zu gewährleisten, der alles entscheidende Punkt. Das hatten amerikanische Big-Block-V8-Motoren schon vor 60 Jahren so.

Ein kniffliges, interessantes Thema.

Schöne Grüße, Yeti.
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