Hier der versprochene Reisebericht aus Katalonien.
zu den Kosten:
Super95 kostet um 1,55 je Liter.
Die Anreise mit PKW und Anhänger hat uns 900 Euro gekostet. (Anhängermiete, Diesel, Maut ...)
Die Unterkunft mit Frühstück für 35 je Nacht und Person.
zur Anreise:
Wir sind bei Tempo 100 mit drei Fahrern abwechselnd ohne lange Pausen 16 Stunden am Stück unterwegs gewesen.
Zum Glück hatten wir keine Staus, sonst hätte es noch länger gedauert.
zur xt1200z:
Die ST hat ihre Sache gut gemacht, wie zu erwarten war.
Ich bin überwiegend zwischen 3000 und 4500 U/min gefahren, dabei hatte der Motor immer genug Drehmoment und ließ sich entspannt fahren. Das Fahrwerk der ST ist auf schlechen Straßen gut fahrbar, da haben die Fireblades keine Schnitte.
Aufgefallen ist mir, dass auch auf den langsamen Bergtouren der Verbrauch bei 5 Liter bleibt. (Meine xtz660 kommt dort mit 4,5 Litern aus.) Niedrigeren Verbrauch ( 4,7 Liter) erreiche ich, wenn ich mit 120km/h auf schnellen Landstraßen unterwegs bin. (Da hat die XTZ660 dann 6 Liter verschluckt.)
Auf den engen Bergtouren hab ich die XTZ660 vermisst, die ist deutlich leichter. Leider habe ich das hohe Gewicht deutlich zu spüren bekommen. Auf einer Geröllstrecke mit 10 bis 30cm Findlingen und Sand und einer ausgewaschenen Spurmitte konnte ich zwar gut fahren, aber beim Wenden bin ich mit dem Vorderrad an einem Stein abgerutscht und wo ich die 660 locker halten konnte, klappte es mit den 270kg der ST nicht mehr.
Zum Glück habe ich den SW-Motech Sturzbügel, der hat auch auf dem unebenen Untergrund Schaden von Tank und Seitenteilen verhindert.

Zwar hat sich der Sturzbügel in den Sand gebohrt, aber die Steine im Sand haben ein tieferes Einsinken gestoppt. Der orginal Sturzbügel wäre wirkungslos komplett im Sand versunken.
Der Yamaha-Motorschutz hat mich enttäuscht, denn das Hitzeblech vom Krümmer hat aufgesetzt. Das hätte auch ein teurer Krümmerschaden werden können. Der Sturzbügel ist natürlich stark zerkratzt, leichte Kratzer am Kofferträger und Hitzeblech des Krümmers sind zum Glück die einzigen Schäden. Ich war erleichtert, dass ich die ST allein aufrichten kann. Mein größtes Problem war, nach dem Aufrichten, halt mit dem Seitenständer zu finden. In dem Untergrund bohrte sich der Ständer tief in den Sand.
Auf den schnelleren Straßen (ab 80km/h aufwärts) ist die ST entspannter.
Bei Küstenstraßen, wenn es nicht ganz eng wurde, habe ich die Drosselung des 3. Gang deutlich bemerkt.
Ich war allein und ohne Gepäck unterwegs, wenn ich nach der Kurve im 3. beschleunigte, haben sich die Anderen locker abgesetzt. Das konnten die im vierten Gang nach schnelleren Kurven nicht.
zur Unterkunft:
Wir waren im Bikerhotel Casa Holly. Die Finka wird von Deutschen geführt, daher ist spanisch nicht erforderlich. Das Haus liegt klasse zwischen Küste und Bergen. Die letzen 400m zur Finka sind eine Schotterpiste mit Flußdruchfahrt. Das hat auch die Fireblade geschafft, aber mit der ST macht es Spaß.
Wer gern Früh ausfährt, sollte einen Bungalow mieten (wie ein kleines Gartenhaus, auch mit Dusche/WC) und auf das Frühstück verzichten.
Das Haupthaus ist ein schönes 200 Jahre altes Bauernhaus mit toller Atmosphäre, aber außer im Speise-/ Aufenthaltsraum wird überall geraucht und bis 5 Uhr an der Bar gefeiert. (Deshalb gibt es auch erst um 10:30 Frhstück.)
Im Haus gibt es ab 6 Personen Abendessen für 15,- je Person. Das Essen ist echt lecker, aber ist gibt für alle das Gleiche. Auf Wünsche wird eingegangen, sofern sich alle einigen.
zum Wetter:
Wir sind am 1. April angereist, der Abend war mit 24 Grad warm und sonnig.
Es kühlte sich im laufe der Woche auf 15 Grad ab.
Es gab mit 6 Stunden Dauer auch längere teils starke Regenphasen.
zu den Touren:
Am ersten Tag sind wir 20 km zum Stand gefahren, weniger eine Tour als eine Besichtigung.
Der zweite Tag führte uns zum Cap Creus und die französiche Küste nach Osten. Da sich Regen ankündigte haben wir die Tour am Ende verkürzt und beschleunigt. Das Cap ist ein National Park und bietet schöne enge Kurven. Die Küstenstraße mit Steilküste und engen Kurven.
Dritter Tag: es sollte durch die Berge nach Lloret de Mar gehen. Aber vor den Bergen setzte heftiger Regen ein, da haben die Anderen abgebrochen. Da ich als Irlandfahrer keine Problem mit Regen habe, bin ich die Tour mit meiner Tocher halt etwas langsamer gefahren, weshalb auf dem Rückweg die Zeit für die Berge fehlte.
Vierter Tag: mit den Auto nach Barcelona...
Fünfter Tag: Der zweite Anlauf nach Lloret, diesmal ohne Sozia. Erst durch die Berge, dann die Küstenstraße und nochmal durch die Berge. Wieder war ich mit der ST der Einzige, der die ganze Tour trotz Regen zuende gebracht hat.
Sechster Tag: Es geht in die Pyrennäen. Endlich richtig was für die ST. Diesmal hält uns die Fireblade auf, aber nur weil der Reifen platt ist. (Mit Pannenspräh haben wir den Reifen wieder auf Fahrt gebracht, allerdings sind zwei Moppeds damit auf drirktem Weg zurück zum Hotel.)
Ich bin die Tour wieder zu Ende gefahren. Die Anfahrten zu den Katharer-Burgen sind speziel, Spitzkehren mit einem Radius von 3m... und Steigungen das die ST merklich zu arbeiten hat.
Siebter und letzter Tag: Es soll eine lange Abschiedstour werden, erst Pyrennäenpässe, dann schnelle Kurven für die Fireblade. Auf der höchsten Stelle der Tour, auf 1700m Höhe ist mir die ST umgekippt, was uns aber nicht lange aufgehalten hat. Während der Abfahrt haben sich meine Kumpels über sie Schneeketten-Schilder lustig gemacht.
Das hat der Wettergott persönlich genommen und uns auf dem nächsten Pass bei 1500m mit Schneefall bestraft.
Wieder Tiefer wechselte der Schnee zu Regen, aber mit heftigem Gewitter, so daß wir die Tour mal wieder nicht wie geplant beenden.